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Gemäßigte Zone

In diesem Artikel lernst du die gemäßigte Klimazone kennen.

Geographische Einordnung

Die gemäßigte Zone befindet sich zwischen der subtropischen Zone und der subpolaren Zone, also etwa zwischen 40° und 60° nördlicher und südlicher Breite. Aufgrund der gegebenen Landverteilung befindet sich der Großteil der gemäßigten Zone auf der Nordhalbkugel, auch Deutschland gehört dazu. Man spricht bei dieser Klimazone auch von den gemäßigten Breiten.

Die gemäßigte Zone wird gegliedert in:

  • die warmgemäßigte Zone (gru¨n\textcolor{0B8402}{\text{grün}} markierte Gebiete)

  • und die kaltgemäßigte Zone (lila\textcolor{D300E5}{\text{lila}} markierte Gebiete)

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Die gemäßigte Zone zeichnet sich durch einen eindeutigen Jahreszeitenwechsel aus. Während des Jahres kommt es zu hohen Temperaturschwankungen: Im Sommer liegen die Temperaturen meist über 30°C und im Winter fallen sie deutlich unter die Minusgrenze. In der gemäßigten Zone herrscht eine Durchschnittstemperatur von 10°C. Je näher die Lage zu den Polen hin, desto kälter wird es.

Die Niederschläge können je nach Region stark schwanken. Grundsätzlich fallen das ganze Jahr über Niederschläge von durchschnittlich 800mm. Die Niederschläge sind jedoch sehr abhängig von der Entfernung zum Meer. Je weiter die Lage im Landesinnern, desto trockener wird es. Auch sind die Temperaturschwankungen durch die Entfernung zum Meer viel höher (kontinentales Klima).

Das Wettergeschehen der gemäßigten Breiten wird durch die Westwindzone geprägt.

Unterteilung

Aufgrund unterschiedlicher klimatischer Bedingungen wird die gemäßigte Zone in die warmgemäßigte und in die kaltgemäßigte Zone untergliedert:

Die warmgemäßigte Zone oder auch nemorale Zone zeichnet sich durch gemäßigte Temperaturen, also recht milde Winter und warme Sommer, aus.

Die typischerweise vorliegende Vegetation ist der Laub- und Mischwald, welcher auf dem Bild zu sehen ist. Diese Bäume sind am besten an die klimatischen Bedingungen, insbesondere an den Jahreszeitenwechsel, angepasst. Im Herbst werfen die Laubbäume ihre Blätter ab, um während der niedrigen Temperaturen im Winter zu überleben, und bilden sie im Frühling neu.

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Die kaltgemäßigte Zone oder auch boreale Zone befindet sich nördlicher, bzw. weiter zu den Polen hin gerichtet. Wie ihr Name schon sagt, herrschen dort niedrigere Temperaturen. Vor allem in den Wintermonaten herrschen extrem niedrige Temperaturen, der Sommer ist aber warm. Hier herrscht eine jährliche Mitteltemperatur von unter -3°C und dennoch eine Mitteltemperatur von über 10°C im wärmsten Monat. Die vorliegende Vegetation besteht überwiegend aus borealen Nadelwäldern, auch Taiga genannt. Die Nadelbäume sind aufgrund der Wachsschicht ihrer Nadeln sehr robust gegenüber niedrigeren Temperaturen.

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Maritimes und kontinentales Klima

Je nach Lage zum Meer unterscheidet man zwischen zwei Arten des Klimas:

  • maritim

  • kontinental

Regionen, die nah am Meer liegen, weisen ein maritimes Klima auf. Hier kommt es im Gegensatz zu Regionen im Landesinnern zu geringeren Temperaturschwankungen. Das Meer dient nämlich als Wärmespeicher. Die Wassermassen können die Wärme der Sonnenstrahlen am Tag und während des Sommers speichern. Wenn das Land in Phasen von geringer Sonneneinstrahlung, wie in der Nacht oder im Winter, normalerweise abkühlen würde, gibt das Meer seine Wärme an die Umgebung ab.

Anders ist das bei dem kontinentalen Klima im Landesinnern. Hier ist kein Meer in der Nähe, das die Wärme aufnimmt, speichert und in kalten Zeiten wieder abgibt. Es kommt daher zu starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie zwischen Sommer und Winter. Das Land erwärmt sich tagsüber und in den Sommermonaten stärker, da die gesamte Wärme der Sonnenstrahlen auf das Land übergeht. Nachts und im Winter fehlen die Sonnenstrahlen allerdings und es gibt kein Meer, dass die Wärme gespeichert hat. Das Land selbst kann die Wärme nicht besonders gut speichern, weshalb es dann stark abkühlt. Auf diese Weise kommt es bei großer Entfernung zum Meer zu starken Temperaturschwankungen.

Des Weiteren kommt es im Landesinnern zu weniger Niederschlägen als an Küstenregionen. Über die Wassermassen des Meeres nimmt die Luft Feuchtigkeit auf, welche über den Wind an Land transportiert werden kann. Auf diese Weise kommt es an Küsten verstärkt zur Wolkenbildung und dadurch zu höheren Niederschlägen. Je weiter die Luftmassen über das Land wehen, umso weniger Niederschlag fällt. In der Natur wird dies von einer Reihe weiterer Faktoren, wie z.B. Gebirgen, beeinflusst, sodass sich lokale Klimabedingungen von der Umgebung unterscheiden können.

Die prägenden Eigenschaften der gemäßigten Klimazone sind zusammengefasst:

  • Jahreszeitenklima (heiße Sommer und kalte Winter)

  • In der Regel ganzjähriger Niederschlag

  • Vegetation: Laub- und Mischwälder sowie Nadelwälder

Klimadiagramm

Anhand von Klimadiagrammen erhält man Informationen über die klimatischen Verhältnisse an einem bestimmten Ort. Wenn man sie auswertet, kann man die jeweilige Klimazone ermitteln.

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Auf dem abgebildeten Klimadiagramm sind die Werte von Würzburg in Deutschland dargestellt. Es fällt auf, dass die Temperaturen über das Jahr schwanken. Die höchste Tagesdurchschnittstemperatur liegt im Juli bei 18,4°C, die niedrigste im Januar bei -0,6°C. Es gibt also eine Jahresschwankung von 19°C und die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 9,1°C. Die Niederschlagskurve liegt das ganze Jahr über der Temperaturkurve, es herrschen also ganzjährig humide Verhältnisse. Die Niederschlagsmenge des gesamten Jahres liegt bei 646mm.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur der gemäßigten Zone liegt wie bereits beschrieben bei 10°C. Mit 9,1°C liegt das Jahresmittel von Würzburg sehr nah. Auch die Niederschlagssumme von 646mm ist dem Durchschnittswert der gemäßigten Zone von 800mm recht ähnlich. Vor allem ist der deutliche Temperaturunterschied während der Jahreszeiten zu erkennen, welcher ein Merkmal der gemäßigten Zone ist. Aus diesen Informationen lässt sich also schließen, dass der Ort innerhalb der gemäßigten Zone liegt.

In der gemäßigten Zone kann man nun zwischen den zwei Unterteilungen (warmgemäßigt oder kaltgemäßigt) entscheiden. Da mit -0,6°C im kältesten Monat eine Durchschnittstemperatur von -3°C nicht unterschritten wird und der wärmste Monat eine durchschnittliche Temperatur von mehr als 10°C aufweist, befindet sich der Ort in der warmgemäßigten Zone.

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Quellen


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