Eine rechteckige Blechtafel mit den Seitenlängen aLE und bLE wird zu einem quaderförmigen Gegenstand so geknickt und gebogen, dass dieser an der oberen Mantelfläche halbkreisförmig eingedellt ist. Der Körper sei durch seine beiden Grundflächen abgeschlossen. (Siehe die nachfolgende Skizze.)
Bestimme das größtmögliche Volumen eines solchen Körpers.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Extremwertaufgaben
Für das Volumen des durch Verformen der Blechtafel zu bildenden Körpers gilt nach dem Satz des Cavalieri:
Die Grundfläche und damit auch das Volumen des eingedellten quaderförmigen Körpers hängt von den variablen Größen x,y,k der Blechtafelseite b und dem fest vorgegeben Wert a der zweiten Tafelseite ab.
Die Zielfunktion, deren Maximum zu berechnen ist, ergibt sich aus der Differenz der Rechtecksfläche mit den Seitenlängen xLE und yLE und der Fläche des Halbkreises zum Radius x/2LE, multipliziert mit dem Faktor aLE.
Zielfunktion:
V(x;y)=[x⋅y−Halbkreisfla¨che21⋅(2x)2π]⋅a
Die zu knickende und umzubiegende Seitenlänge b ergibt für die Zielfunktion V(x;y) eine Nebenbedingung.
Nebenbedingung:
x+y+k+y=b
Berechne k als Kreisbogenlänge des Halbkreises zum Radius x/2.
kk==21⋅2⋅(2x)⋅π21xπ
Setze k in die Nebenbedingung ein und löse diese nach y (oder auch nach x) auf.
x+2y+21xπ2yy===bb−x−21xπ21b−x(21+41π)∣−x−21xπ∣:2∣Setze y in V(x;y) ein
V(x)V(x)=====[x⋅(21b−x(21+41π))−x2⋅8π]⋅a[21bx−x2(21+41π)−x2⋅8π]⋅a[21bx−x2(21+41π+8π)]⋅a[21bx−x2(21+83π)]⋅a(21bx−84+3πx2)⋅a
Berechne V′(x) und V′′(x).
Setze V′(x) gleich Null und löse nach x auf.
Da V′′(x) für jedes x negativ ist, ergibt sich für das Volumen ein Maximum.
21b−44+3π⋅xmax44+3π⋅xmaxxmaxxmax====021b2(4+3π)4b4+3π2b∣:44+3π
Für die maximale Halbkreislinie k ergibt dies:
kmax=21⋅4+3π2b⋅π
kmax=4+3πbπ
Setze xmax in y=21b−x(21+41π) ein, um die maximale y-Kantenlinie des Körpers zu erhalten:
ymaxymax=======2b−(4+3π)2b⋅(21+41π)2b−(4+3π)2b⋅42+π2b−2b⋅4+3π2+π2b(1−4+3π2+π)2b⋅4+3π4+3π−2−π2b⋅4+3π2+2πb⋅4+3π1+π∣HN∣ku¨rzen∣ausklammern∣HN∣zusammenfassen∣ku¨rzen
Setze xmax und ymax in
V(x;y)=(x⋅y−x2⋅8π)⋅a
ein, um das größtmögliche Volumen des Körpers zu erhalten.
VmaxVmax========2(4+3π)ab2(4+3π2b⋅b⋅4+3π1+π−(4+3π)24b2⋅8π)⋅a((4+3π)22b2(1+π)−8(4+3π)24b2π)⋅a((4+3π)22b2(1+π)−2(4+3π)2b2π)⋅a2(4+3π)24b2(1+π)−b2π⋅a2(4+3π)24b2+4b2π−b2π⋅a2(4+3π)24b2+3b2π⋅a2(4+3π)2b2(4+3π)⋅a∣ku¨rzen∣HNDistributivgesetz∣zusammenfassen∣ausklammern∣ku¨rzen
Zusammenfassung des Ergebnisses der Teilaufgabe a):
Wird die Blechtafel mit den Seitenlängen aLE und bLE längs der Seite b so gebogen, dass die Kantenlängen xmax, ymax, die Halbkreislinie kmax und nochmals die Kante ymax aufeinanderfolgen, so hat der entstehende Körper sein maximales Volumen mit
Vmax=2(4+3π)ab2.
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Eine ebene Fläche soll so gebogen werden, dass ein Körper vorgegebener Form entsteht, der ein größtmögliches Volumen besitzt.
Dazu soll dessen Mantelfläche und seine größtmögliche Oberfläche betrachtet werden.
Bestimme seine Mantelfläche.
Die Mantelfläche eines jeden der quaderförmigen eingedellten Körper ist - unabhängig von seinem Volumen - die Fläche der Blechtafel.
Also:
M=a⋅b.
Dies kannst du auch rechnerisch folgendermaßen bestätigen:
MM====x-Kantex⋅a+2⋅[y-Kante21b−21x(1+2π)]⋅a+Kreisliniex⋅2π⋅ax⋅a+b⋅a−x(1+2π)⋅a+x⋅2π⋅ax⋅a+b⋅a−x⋅a−x⋅2π⋅a+x⋅2π⋅ab⋅a
Zusammenfassung des Ergebnisses der Teilaufgabe b):
Alle Körper, die sich auf die beschriebene Weise aus der Blechtafel mit den Seitenlängen aLE und bLE herstellen lassen, haben die gleiche Mantelfläche a⋅bLE2.
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Berechne die größtmögliche Oberfläche des Körpers.
Für die Oberfläche O eines jeden der betrachteten Körper gilt:
O=Mantelfla¨che+2⋅Grundfla¨che
Bereits in Teilaufgabe a) wurde die Grundfläche bestimmt als Differenzfläche eines Rechtecks mit den Seitenlängen xLE und yLE und der Halbkreisfläche zum Radius 2xLE.
Für die zu maximierende Oberfläche ergibt sich somit die folgende
Zielfunktion:
Ebenso wie für die Volumenoptimierung in Teilaufgabe a) ergibt sich als
Nebenbedingung:
x+y+k+y=b mit k=21xπ.
k eingesetzt und nach y aufgelöst ergibt:
Setze y in O(x;y) ein:
O(x)O(x)=====b⋅a+2[x⋅(21b−21x(1+2π))−x2⋅8π]b⋅a+2[21bx−21x2(1+2π)−x2⋅8π]b⋅a+bx−x2(1+2π)−x2⋅4πb⋅a+bx−x2(1+2π+4π)b⋅a+bx−x2(1+43π)
Der Graph von O(x) ist wegen des negativen Faktors beim x2-Glied eine nach unten geöffnete Parabel. Ihr Scheitelpunkt liefert also eine maximale Oberfläche des Körpers.
Mit der 1. Ableitung von O(x) bestimmst du den x-Wert der maximalen Oberfläche:
O′(x)=b−2x(1+43π)
Setze O′(x) gleich Null um xmax zu bestimmen.
b−2⋅xmax(1+43π)b−2⋅xmax⋅44+3πb−xmax⋅24+3πxmax⋅(4+3π)xmaxSetzexmax in O(x) ein.=====0002b4+3π2b∣HN∣ku¨rzen∣⋅2∣:(4+3π)
Omax=b⋅a+b⋅4+3π2b−(4+3π)24b2⋅44+3π=b⋅a+4+3π2b2−4+3πb2Omax=b⋅a+4+3πb2
Zusammenfassung des Ergebnisses der Teilaufgabe c):
Die größtmögliche Oberfläche für einen Körper, der in der beschriebenen Weise aus einer Blechtafel mit den Seitenlängen aLE und bLE gebildet werden kann, beträgt
Es ist derselbe Körper, der auch das größtmögliche Volumen aufweist.
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Welche Kantenmaße hat dieser größtmögliche Körper für b=10m und a=5m?
Der Körper mit dem größten Volumen und gleichzeitig der größten Oberfläche besitzt bei den Blechtafelmaßen a=5m und b=10m folgende Kantenmaße:
x−Kante=4+3π2b=4+3π20≈1,49m
y−Kante=b⋅4+π1+π≈3,09m
Halbkreiskante=4+3πb⋅π≈2,34m
Für das maximale Volumen und die maximale Oberfläche ergibt sich:
Vmax(5;10)≈18,622m3
Omax(5;10)≈57,45m2
Im beigefügten Applet kannst du den Gleitpunkt G der Blechtafel verschieben und damit das Verhalten des zu errichtenden Körpers überprüfen und die Ergebnisse für die Blechtafelmaße a=5LE und b=10LE überprüfen.
Anhand des beigefügten Applets kannst du durch Verschieben des rechten unteren Eckpunkts P das Verhalten des Körpers und die Ergebnisse für die Blechtafelmaße a=5LE und b=10LE überprüfen.
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