Der Begriff innertropische Konvergenz fasst mehrere Vorgänge zusammen, die am Äquator stattfinden. Grund für diese Vorgänge ist die starke Sonneneinstrahlung, die zu aufsteigender Luft und Wolkenbildung führt.
Was heißt innertropische Konvergenz?
Die innertropische Konvergenz oder innertropische Konvergenzzone wird häufig mit den Buchstaben ITC abgekürzt. Sie kommen aus dem englischen Inter-Tropic-Convergence. Manchmal wirst du auch ITCZ lesen, das kommt aus dem englischen Inter-Tropic-Convergence-Zone.
Wie entsteht die ITC?
Ganz einfach gesagt ist die ITC ein Ort, an dem Luft aufsteigt. Durch das Aufsteigen der Luft bilden sich hohe Wolken, die charakteristisch für die ITC sind.
Im Detail laufen folgende Vorgänge ab:
Sonneneinstrahlung: Die Sonne steht im Zenit, also senkrecht, über dem Äquator. Dadurch ist die Einstrahlung der Sonne besonders stark und die Luft am Boden wird sehr stark erwärmt. Die erwärmte Luft steigt nach oben.
Tiefdruck: Weil die Luft nach oben steigt, "fehlt" sie am Boden, es bildet sich ein bodennahes Tiefdruckgebiet. Dieses Tief "saugt" stetig neue Luft an, die wieder erwärmt wird und aufsteigt.
Wolkenbildung: Während die Luft aufsteigt, kühlt sie sich ab. Warme Luft kann aber mehr Wasserdampf halten als kalte Luft, deswegen kondensiert der Wasserdampf. Weil die Luft bis zu 18km in die Höhe steigt, bilden sich sehr hohe Wolken, sogenannte Cumulonimbuswolken. Aus diesen gewittert und regnet es an den Nachmittagen ergiebig.
Auseinanderströmen: In etwa 18km Höhe kann die Luft nicht weiter aufsteigen. Weil so viel Luft zu diesem Gebiet in der Höhe strömt, bildet sich dort ein Hoch. Von dort aus strömt die Luft polwärts.
Von hier gehen die Passatwinde aus, die zusammen mit der ITC den Passatkreislauf bilden.
Man kann die ITC auch vom Weltraum aus sehen. Auf Satellitenbildern erkennt man die Wolken, welche die aufsteigende Luft bildet. Auf diesem Bild ist Mittel- und Südamerika zu sehen. Das dickere weiße Band ist das Wolkenband der ITC.
Äquatoriale Tiefdruckrinne
Die ITC bildet sich nicht nur an einem Ort. Stattdessen zieht sie sich als Band entlang des Äquators um die Erde. Das heißt auch, dass sich ganz viele bodennahen Tiefdruckgebiete aneinanderreihen. Diese Aneinanderreihung nennt man äquatoriale Tiefdruckrinne.
Die ITC und die Jahreszeiten
Die Erdachse ist um 23,5° geneigt, deshalb gibt es gibt Jahreszeiten. Die Sonne scheint also nicht immer direkt auf den Äquator, sondern wandert zwischen den Wendekreisen hin und her. Wenn nun also die Sonne hin und her wandert, wandert auch der Motor für die ITC hin und her. Die ITC folgt dieser Wanderung, allerdings mit einer Verzögerung von etwa 3-4 Wochen.
Wann die ITC wo verläuft, kannst du auf dem Schaubild erkennen. Es fällt auf, dass die ITC keine gerade Linie ist. Das liegt nicht daran, dass die Sonne unterschiedlich steht. Es gibt verschiedene Gründe, warum sich die ITC weiter polwärts verschieben oder näher am Äquator bleiben kann.
Land-Wasser-Verteilung: Dort, wo größere Landflächen sind, erwärmt sich die Erdoberfläche stärker. Wenn die Erdoberfläche stärker erwärmt wird, steigt die Luft schneller auf. Deswegen macht die ITC über Südasien einen Bogen nach Norden. Dort gibt es viel Landfläche, die sich stark erwärmt, wenn die Sonne direkter einstrahlt.
Gebirge: Gebirge beeinflussen das Verhalten von aufsteigender Luft.
Auf dem GIF kann man den Verlauf noch mal monatsweise sehen. Hier wird auch deutlich, dass die ITC (im GIF als dunkelblaue Gebiete mit starkem Niederschlag) etwa einen Monat der Sonne hinterher ist. Die ITC ist im August und im Januar an ihrem nördlichsten beziehungsweise südlichsten Punkten. Die Sonne ist dort bereits im Juli und Dezember, also einen Monat vorher.
Die ITC ist nur ein Teil des Passatkreislaufs. Von ihr gehen die sogenannten Passatwinde aus. Hier kannst du mehr über sie erfahren und hier kannst du lernen, wie sich die ITC und die Passatwinde zum Passatkreislauf zusammensetzen.
Du hast noch nicht genug vom Thema?
Hier findest du noch weitere passende Inhalte zum Thema: