Die Passatwinde wehen zwischen dem 30° Grad nördlicher und südlicher Breite. Sie sind Teil der Passatzirkulation und prägen das Klima in diesem Gebiet maßgeblich.
Das Schaubild gibt einen Überblick über alle Passatwinde und wie sie zusammenhängen. In diesem Artikel werden die einzelnen Passatwinde im Detail erklärt und was sie besonders macht.
Antipassat
Der Antipassat entsteht aus der innertropischen Konvergenzzone, kurz ITC. In der ITC steigt sehr warme Luft nach oben. In bis zu 18km Höhe strömen die aufgestiegenen Luftmassen polwärts. Diese in der Höhe zu den Polen strömenden Luftmassen nennt man Antipassat.
Er ist ein trockener Wind, denn die Feuchtigkeit der Luft ist bereits in der ITC kondensiert. Außerdem ist der Wind sehr warm, obwohl er ein Höhenwind ist, die typischerweise kalt sind. Grund dafür ist der Ursprung des Antipassats. In der ITC wird die Luft sehr stark erwärmt, das heißt, wenn sie aufsteigt benötigt sie länger um abzukühlen. Dazu kommt, dass während dem Kondensieren wärme frei wird, welche an die aufsteigende Luft abgegeben wird.
Der Antipassat strömt nicht ganz bis zu den Polen, er sinkt vorher bei etwa 30°N/S ab.
Klimatische Auswirkung
Der absinkende Antipassat ist sehr warm und trocken, deswegen bilden sich in diesen Gebieten häufig Wüsten, die sogenannten Wendekreiswüsten. Wenn Luft absinkt, können sich dort keine Wolken bilden. Gleichzeitig strahlt die Sonne ziemlich direkt ein, weswegen sich diese Gebiete zusätzlich aufheizen. Die bekannteste Wendekreiswüste ist die Sahara in Nordafrika. Es gibt unter anderem auch die Kalahari im Süden Afrikas oder die australischen Wüsten.
Ablenkung
Der Antipassat weht vom Äquator zu den Polen und wird deshalb von der Corioliskraft nach Osten abgelenkt. Er ist also ein Westwind, denn Winde werden nach der Richtung benannt, aus der sie kommen.
Passat
Wenn die Luft vom Antipassat abgesunken ist, bildet sich am Boden ein Hochdruckgebiet, auch Hoch genannt. Es gibt nun also ein Hochdruckgebiet in etwa 30°N/S Breite und ein Tiefdruckgebiet am Äquator. Luft strömt immer vom Hoch zum Tief, also strömt die Luft vom 30°N/S zurück zum Äquator. Dieser bodennahe Wind heißt Passat.
Ablenkung
Der Passat strömt zum Äquator hin und wird deswegen von der Corioliskraft nach Westen abgelenkt, ist also ein Ostwind.
Urpassat
Nicht alle Luftmassen des Antipassats sinken bei 30°N/S ab. Manche sinken auch schon früher ab und wehen zurück zum Äquator. Diese Winde nennt man Urpassat. Sie sinken nicht komplett auf den Boden, sondern nur auf eine Höhe von etwa 10km.
Ablenkung
Weil der Urpassat nur auf etwa 10km Höhe absinkt, wird er nicht von der Bodenreibung beeinflusst. Deswegen wirkt die Corioliskraft stärker und der Urpassat wird sehr stark abgelenkt. So stark, dass der Wind nicht ganz zum Äquator wehen kann, sondern schon vorher parallel zu den Breitengraden weht. Außerdem ist der Wind auch parallel zu den Linien gleichen Drucks, den Isobaren. Deswegen kann man den Urpassat auch als geostrophischen Wind bezeichnen.
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- Land-Seewindsystem
- Subtropische Zone
- Einführung in Wind und Luftdruck
- Innertropische Konvergenz
Quellen
- Abb. 1: Bereich der Passatwinde. Veränderte Darstellung.
- Abb. 2 : Passatwinde Überblick. Quelle: Eigene Abbildung.
- Abb. 3: Ablenkung des Antipassats. Quelle: Eigene Abbildung.
- Abb. 4: Ablenkung der Passatwinde. Quelle: Eigene Abbildung.
- Abb. 5: Passat und Antipassat in einem Schaubild. Quelle: Eigene Abbildung.
- Abb. 6: Ablenkung des Urpassats. Quelle: Eigene Abbildung.
- Dienstleistungszentrum Rheinland-Pfalz: Urpassat.
- Hepp, K./ Lamberty, M./ Sickinger, K. (2017): Geographie Baden-Württemberg. Abitur-Training. Hallbergmoos: Stark.