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Wurmfarm

Schema Wurmfarm

In der Wurmfarm werden organische Küchenabfälle von Würmern zu hochwertigem Humus umgesetzt.

Die Wurmfarm besteht aus mehreren Ebenen, z.B. aus Kisten, die übereinander gestapelt werden. Oben wird frisches Material zugegeben, weiter unten befindet sich der von den Würmern schon verarbeitete Kompost. Ganz unten fängt ein Behälter die Flüssigkeit auf, den Wurmtee.

Bei der Komposternte wird einfach der fertige Kompost aus der untersten Ebene entnommen. Die leere Kiste wird dann oben wieder aufgesetzt.

Nutzen der Wurmfarm

Im Gegensatz zur heißen Rotte im Komposthaufen, wird das organische Material von Würmern kalt umgesetzt. Würmer fressen täglich die Menge ihres Körpergewichts und reduzieren Abfälle schnell. Ausgeschiedener Wurmkot (= Wurmhumus) und Wurmtee enthalten Stickstoff, Phosphor und Kalium und eignen sich daher sehr gut als Dünger.

Wurmtee wird mit Wasser 1:10 verdünnt und mit der Gießkanne ausgebracht. Der Wurmhumus wird ebenfalls ca. 1:10 unter die Pflanzerde gemischt, kann aber auch einfach oben auf die Beete gegeben und unter die oberste Erdschicht gemischt werden.

Die Größe der Wurmfarm kann dem Bedarf angepasst werden. Damit kann sie sehr platzsparend sein und eignet sich auch für die Kompostierung kleinerer Mengen von Bioabfällen.

Die Würmer

Kompostwürmer in der Erde einer Wurmfarm

Der Mist- oder Kompostwurm (Eisenia foetida) ist der aktivste. Würmer atmen durch die Haut und brauchen daher möglichst lockeres Substrat. Sie sind zahnlos, haben dafür aber kleine Steine im Magen. Sie werden bis zu 15 Jahre alt, und können sich schnell vermehren (bis zu 200 Nachkommen pro Jahr). Sie stellen die Vermehrung ein, wenn die Population zu groß ist oder zu wenig Futter verfügbar ist. Wenn die Temperaturen zu heiß oder zu kalt sind (unter 5° C) stellen sie ihre Aktivitäten ein.

Handhabung

Der Standort einer Wurmfarm sollte vor Sonne, Wind und Regen geschützt sein. Da sie häufig aufgesucht wird, ist sie ein Element der Zone 1. Je nach Details der Ausführung kann eine Wurmfarm auch im Wohnraum verwendet werden.

Würmer bevorzugen Temperaturen zwischen 10 und 30°C, mögen kein Licht und brauchen ausreichend Sauerstoff. Im Winter werden die Würmer frostsicher gelagert und weiter gefüttert. Wer nicht die Möglichkeit hat, setzt Würmer vor erstem Bodenfrost aus und schafft sich im Frühjahr wieder neue Würmer an.

Kompostwürmer verarbeiten alles pflanzliche organische Material, das nicht zu hart ist. Es können auch zerkleinerte Eierschalen und bis zu 20 % Papier und Karton beigegeben werden. Rohes Fleisch und Zitrusfrüchte sind zu vermeiden. Zwei Wochen Urlaub überdauern Würmer problemlos, wenn man sie zuvor ausreichend füttert.

Aufbau der Wurmfarm

Vertikale Wurmfarm

In der untersten Ebene der Wurmfarm wird Wurmtee gesammelt. Sie wird nicht mit organischem Material befüllt. Die nächste Ebene ist die Startebene. Ganz unten kann eine Drainageschicht aus gröberen und feineren Steinen liegen. Darauf werden Zeitung, Kartonschnipsel und Heu ausgelegt. Darauf werden Würmer im Substrat abegesetzt. Man braucht 1000 bis 2000 Würmer zum Start, was 250 g entspricht. Ab jetzt können die Würmer fleißig gefüttert werden. Frisches Material sollte immer mit einer Hand voll Urgesteinsmehl bestreut und mit Zeitung abgedeckt werden.

Ist die erste Arbeitsebene voll, startet man die nächste. Die Würmer wandern nach oben weiter. Ist auch die zweite Ebene voll, wird die dritte Ebene aufgesetzt.

Die Wurmfarm muss mit einem Deckel abgedeckt sein.

Die Würmer sollten nicht überfüttert werden. Ist das Futterangebot zu groß, kommt es zur anaeroben Fäulnis und die Wurmfarm beginnt zu riechen. Für 250 g Würmer reichen zu Beginn 200 g Futter täglich. Bei fleissiger Vermehrung kann mehr zugesetzt werden.

Würmer brauchen feuchte Umgebung. Ist das Material zu nass, können Blätter oder Papier zugegeben werden, oder Wasser wenn es zu trocken ist. Kleine Stücke werden schneller gefressen als große.

Die horizontale Wurmfarm

Horizontale Wurmfarm

Eine ausgediente Badewanne kann als horizontale Wurmfarm dienen. Hier wird von einer Seite zur anderen gearbeitet - dazu wird in der Mitte eine Trennwand mit Löchern für die Würmer angebracht. Frisches Material wird dann immer nur auf einer Seite zugegeben. Ist diese voll, kann aus der anderen Hälfte der fertige Kompost entnommen und dort neu befüllt werden. Das Kompostiergut wird mit einer Filzmatte oder einem alten Teppich abgedeckt. Die gesamte Wurmfarm wird mit einem Deckel versehen, der vor Sonne, Wind und Regen schützt. Unter dem alten Badewannenablauf wird der Wurmtee in einem Kübel aufgefangen.

Gelegentlich muss das Material mit einer Grabgabel gelüftet werden.

Würmer als Haustiere

Eine eigene Wurmfarm

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