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Nichtstoffliche Abhängigkeit

Unter nichtstofflicher Abhängigkeit versteht man den zwanghaften und regelmäßigen Drang, eine bestimmte Aktivität auszuüben.

Die medizinische Bezeichnung ist "Substanzungebundene Abhängigkeit".

Von welchen Verhaltensweisen kann man abhängig werden?

Nicht stoffgebunden Abhängige können ihrem zwanghaften Verhalten ähnlich ausgeliefert sein wie Substanzabhängige. Diese Verhaltenssüchte werden in immer neuen Varianten nach der jeweiligen Handlung benannt:

  • Spielsucht

  • Sexsucht

  • Arbeitssucht

  • Kaufsucht

  • Esssucht

  • Internetsucht

  • Sportsucht

  • etc.

Am Spielautomat

Arbeiten, sammeln, kaufen, spielen, essen oder Sexualität: Fast jede Form menschlichen Interesses kann zu Verhaltensweisen führen, denen ein Krankheitswert zukommt. Diese umgangssprachlich als Süchte bezeichneten Syndrome werden aber nicht als Abhängigkeitssyndrom bezeichnet. Man spricht von Verhaltensabhängigkeiten; ausgeprägte Persönlichkeitseigenschaften wie Machtstreben oder Bindungsbedürfnis werden als Bestandteil von Persönlichkeitsstörungen angesehen.

Wie kann eine nichtstoffliche Abhängigkeit festgestellt werden?

Wenn der Verdacht auf Abhängigkeit besteht, sollten Fachleute zur Begleitung herangezogen werden! Einige einfache Fragen können bei der Klärung behilflich sein, ersetzen aber keine Beurteilung durch einen Experten:

  • Starkes, oft unüberwindbares Verlangen, das Verhalten auszuüben

  • Schwierigkeiten, das Verhalten zu kontrollieren (was den Beginn, die Beendigung und die Zeitdauer der Tätigkeit betrifft)

  • Längeres und intensiveres Ausüben der Tätigkeit, damit die gewünschte Wirkung eintritt

  • Fortschreitende Vernachlässigung anderer Verpflichtungen, Aktivitäten, Vergnügen oder Interessen (das Verlangen nach dem Verhalten wird zum Lebensmittelpunkt)

  • Fortdauernder Ausübung der Tätigkeit wider besseres Wissen und trotz eintretender schädlicher Folgen

Wirkungsverlust und Dosissteigerung

Das Ausüben der Aktivität bildet für den Betroffenen den einzigen Lebensinhalt. Da die Tätigkeit zunehmend unbefriedigender wird, muss die Aktivität immer länger und immer intensiver ausgeübt werden. Damit rutscht der Betroffene tiefer in die Abhängigkeit - ein Teufelskreis ist in Gang gesetzt. Da der süchtige Mensch in diesem Teufelskreis gefangen ist, dem er allein nicht mehr entkommen kann, ist Hilfe von außen zum Ausstieg unerlässlich. Allerdings schlagen Therapien nur dann an, wenn sie von dem Betroffenen selbst gewollt und angenommen werden.

Quellen


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