Als Therapie einer Abhängigkeit bezeichnet man eine längerfristige Behandlung unter psychologischer Unterstützung, die eine Person von einer Abhängigkeit befreien soll. Dies kann eine Abhängigkeit von Alkohol, Nikotin, Drogen oder süchtigen Verhaltensweisen sein.
In Deutschland gibt es ca. 1.300 Suchtberatungsstellen, wo Betroffene und Angehörige Hilfe erhalten können.
Was tun bei Abhängigkeit?
Genauso wenig wie die Entwicklung der Abhängigkeit von heute auf morgen erfolgt ist, kann auch der Ausstieg nicht innerhalb kürzester Zeit geschafft werden. Deshalb kann eine längerfristige (psychologische) Betreuung auf diesem Weg ein entscheidender Faktor zum Erfolg sein.
Die einzelnen Stufen der Verhaltensänderung sind:
Stufe | Beschreibung |
---|---|
Sorglosigkeit ("precontemplation") | Keine Absicht, das Verhalten in den nächsten sechs Monaten zu verändern |
Bewusstwerden ("contemplation") | Es wird daran gedacht, das Verhalten in den nächsten sechs Monaten zu verändern |
Vorbereitung ("preparation") | Erste Schritte zur Veränderung wurden eingeleitet, Zielverhalten wird in den nächsten 30 Tagen angestrebt |
Handlung ("action") | Zielverhalten wird seit weniger als sechs Monaten gezeigt |
Aufrechterhaltung ("maintenance") | Zielverhalten wird seit mehr als sechs Monaten beibehalten |
Stabilisierung ("termination") | Wie Aufrechterhaltung, keine situative Versuchung bzw. Rückfallgefahr mehr vorhanden |
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Therapie von stofflicher Abhängigkeit
Die klassische Therapie bei einem Abhängigkeitssyndrom hat den dauerhaften Verzicht auf die Substanz zum Ziel, die die Abhängigkeit erzeugt.
Sie kann folgende Punkte umfassen:
körperlicher Entzug der abhängig machenden Substanz
psychotherapeutische Behandlung in einer Fachklinik
Einbeziehung der Angehörigen/Bezugspersonen
Mitarbeit in Selbsthilfegruppe
Neuere Ansätze, vor allem in der Therapie von Alkoholkranken, streben das Ziel des Wiedererlangens der Fähigkeit zum kontrollierten Konsum an. Man spricht von "kontrolliertem Trinken".
In der Behandlung Opiatabhängiger kann die Verabreichung eines Substitutionsmittels im Rahmen einer Therapie zu einer Schadensbegrenzung führen.