4Ethanol - der Trinkalkohol
Geschichte des Trinkalkohols (Ethanol)
Der Alkohol (aus dem Arabischen “alkuhul” = “etwas Feines”) ist die älteste Droge der Welt und wurde vermutlich ca. 10.000 v. Chr. in der Mittelsteinzeit ganz zufällig bei der Gärung von überreifen Früchten entdeckt. Die ersten eindeutigen Quellen stammen aus Ägypten (3.000 v. Chr.), in denen der Bierbrauprozess erläutert wurde. Es liegen aber auch Hieroglyphen vor, die die Nebenwirkungen des Alkohols darstellen (Erbrechen und Abtransport von Betrunkenen). Der Alkoholgehalt des Bieres war bei den Ägyptern, aber auch Römern, im Vergleich zu heute deutlich geringer. Die Römer tranken vorwiegend Wein und benutzen Bier nur um ihren erhitzten Kopf zu kühlen. Dadurch dass Alkohol zunächst nur durch die alkoholische Gärung an bestimmten Jahreszeiten hergestellt wurde, und somit nicht allzu lange haltbar war, gab es damals sehr wenig Alkoholprobleme, da, wenn alles aufgebraucht wurde, es längere Zeit keinen Alkohol mehr gab.
Eigenschaften
Ethanol ist eine
würzig riechende,
brennend schmeckende,
farblose, klare,
leichtentzündliche,
hygroskopische (wasserbindende)
Flüssigkeit.
Herstellung
Natürliche Herstellung (alkoholische Gärung)
Jeder, der schon mal seinen Apfel- oder Traubensaft längere Zeit stehen gelassen hat, wird einen charakteristischen Geruch wahrgenommen haben. Dieser wird durch den aus der alkoholischen Gärung entstanden Ethanol verursacht. Nationale Gesetze legen fest, dass der Ethanol, der für alkoholische Getränke benötigt wird, nur über die alkoholische Gärung (natürlicher Weg) produziert werden darf.
Bei der alkoholischen Gärung werden unter anaeroben Bedingungen (Sauerstoffmangel) hauptsächlich Einfachzucker wie Glucose und Fructose von Enzymen aus Hefepilze zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abgebaut.
Abbildung 4: Sudkessel einer Brauerei für die alkoholische Gärung (Quelle: Pixabay)
Künstliche/Industrielle Herstellung:
Um die riesige Menge an Ethanol, die von der Industrie benötigt werden, zu produzieren, verwendet man eine technische Methode, die im Vergleich zum Gärungsprozess, deutlich schneller ist. Dazu sind sowohl hohe Temperaturen, ein hoher Druck sowie Phosphorsäure als Katalysator notwendig:
Verwendung
Genussmittel
in Medizin und und Pharmazie: Extraktionsmittel, Tinkturen und Desinfektionsmittel
Thermometer: Ersatz für früher verwendetes giftiges Quecksilber
Lösemittel (z.B. für Farben- und Lackindustrie)
Bioethanol (PKW-Kraftstoffe)
Reinigungsmittel (in Form von Brennspiritus)