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Raumgestaltung in epischen Texten

In diesem Artikel lernst du die verschiedenen Erzählperspektiven sowie die jeweiligen Funktionen und Motive kennen.

Bei der Analyse epischer Texte ist es wichtig neben der Zeitgestaltung auch die Raumgestaltung zu betrachten. Der Erzähler kann dabei verschiedene Perspektiven einnehmen, indem er entweder als Außenstehender distanziert berichtet oder aus der Perspektive einer Figur einen erlebten Raum entstehen lässt.

Der Raum kann verschiedene Funktionen erfüllen:

  • Handlungsraum In ihm bewegen sich die Figuren, das heißt, er bildet eine Art Rahmen für die Handelnden. Somit kann er als Lebensraum gesehen werden, in dem sich die Figuren entwickeln, Beziehungen aufbauen und ihrem Alltag nachgehen.

  • Stimmungsraum Der Erzähler ist in der Lage mit dem Raum und seinen Elementen eine bestimmte Atmosphäre oder Stimmung zu verbinden.

  • Gedankenraum / geistiger Raum Hier entstehen die Gedanken, Wünsche, Fantasien, Träume und Illusionen der Figuren.

  • Symbolraum Dem Raum wird hier eine symbolische Bedeutung verliehen, er steht also sinnbildlich für etwas anderes, ohne mit der eigentlichen Bedeutung des Raumes identisch sein zu müssen.

  • Kontrastraum Hier handelt es sich um räumliche Gegensätze, also ein Raum wird einem anderen als Kontrast gegenübergestellt. Durch diesen Kontrast werden charakteristische Eigenschaften noch stärker deutlich gemacht.

Räume können als Motive verwendet werden, die Raumerfahrungen und Reaktionen der Figuren darlegen. Beispiele für sogenannte Raummotive sind folgende:

  • Stadt Die Stadt steht für viele verschiedene Raumerfahrungen. Neben der menschlichen Zivilisation verkörpert sie mit der Naturferne, Rastlosigkeit, Isolation, Einsamkeit und der Anonymität auch einen negativen Ort.

  • Haus Es zählt sowohl als Symbol für Geborgenheit, als auch für Enge.

  • Garten Der Garten steht für die freie Natur, gleichzeitig aber auch für die menschliche Zivilisation.

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  • Feld und Wald Beide verkörpern Orte der Auseinandersetzung, der Verflachung und Vertiefung und stehen im Gegensatz zur Zivilisation.

  • Fenster Das Fenster stellt den Bereich zwischen Beengung und Freiheit bzw. Unabhängigkeit dar, da es innen und außen verbindet.

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Quellen

    • Werner Winkler (2000): Abitur-Wissen Deutsch. Prüfungswissen Oberstufe. Freising: Stark. Raumgestaltung und Raummotive, S. 55-56.

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