9Beispiel Schluss
Analysegegenstand ist weiterhin das Gedicht "Vereinsamt".
Nicht so: Ich finde das Gedicht langweilig. (1) In der vorletzten Strophe lese ich außerdem eine Todessehnsucht heraus. (2) Weil der Autor sich so bildlich ausdrückt, kapiert (3) man überhaupt nicht, was er meint.
Sondern so: Letztendlich bestätigt sich meine anfangs aufgestellte Deutungshypothese, dass das Gedicht eine Auseinandersetzung des lyrischen Ichs mit seinem inneren Zustand darstellt. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass im Verlauf des Gedichtes der Prozess der Vereinsamung beschrieben wird. Die Freiheit, die vielleicht zu Beginn des Gedichtes oder zu Beginn des Heimatverlustes des lyrischen Ichs stattfand und als etwas Positives angesehen wurde und als Möglichkeit, der Welt näherzutreten, steigert sich zur Orientierungslosigkeit. Durch das intensive Ausleben der Freiheit, ist folglich die Vereinsamung eingetreten, das lyrische Ich hat seinen Bezugsort verloren, was es im weiteren Verlauf schwer bereut, jedoch schließt es am Ende des Gedichtes dennoch damit ab und ist sich im Klaren darüber, dass der Heimatverlust endgültig ist und sieht es vielleicht als Schicksal an, dass eine somit auch endgültige Einsamkeit in das Leben des lyrischen Ichs eingetreten ist.