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Reflexivpronomen

Ein Reflexivpronomen ist ein Pronomen, das sich auf ein Subjekt im Satz rückbezieht. Was das genau bedeutet und welche Reflexivpronomen es überhaupt gibt, erfährst du hier!

Was ist ein Reflexivpronomen?

Reflexivpronomen (rückbezügliche Fürwörter) beziehen sich auf das Subjekt eines Satzes. Das heißt, ähnlich wie alle anderen Pronomen, beschreiben auch Reflexivpronomen das Nomen näher.

Die Reflexivpronomen im Deutschen sind mich, mir, dich, dir, sich, uns, euch und sich.

Beispiel

Ich habe mich über das Geschenk gefreut. ("mich" ist das Reflexivpronomen, das sich auf "ich" bezieht)

Er hat sich beim Sport verletzt. ("sich" ist das Reflexivpronomen, das sich auf "er" bezieht")

Beachte

Reflexivpronomen werden dekliniert. Das heißt, sie ändern ihre Form je nach Fall (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ), Anzahl (Einzahl und Mehrzahl), Personen (ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie) und Geschlecht (männlich, weiblich, neutral).

Deklination der Reflexivpronomen

Um Reflexivpronomen in einem Satz verwenden zu können, musst du sie deklinieren. Das heißt, du passt sie an das Subjektes des Satzes an. Reflexivpronomen können aber nur im Dativ oder Akkusativ stehen, weil sie nur bestimmte Funktionen im Satz einnehmen. Sie sind normalerweise das Objekt .

Fall

1. Person Singular

(ich)

2. Pers. Sg.

(du)

3. Pers. Sg.

(er/sie/es)

1. Pers. Plural

(wir)

2. Pers. Pl.

(ihr)

3. Pers. Pl.

(sie)

Nominativ

___

___

___

___

___

___

Genitiv

___

___

___

___

___

___

Dativ

mir

dir

sich

uns

euch

sich

Akkusativ

mich

dich

sich

uns

euch

sich

Merke

Die Reflexivpronomen unterscheiden sich zwischen den Fällen nur in der 1. und 2. Person Singular (ich/du). Trotz unterschiedlichen Genus (Geschlecht) ist die Form in der 3. Person Singular für männlich (er), weiblich (sie) und neutral (es) gleich: sich.

Wann steht das Reflexivpronomen im Akkusativ und wann im Dativ?

Reflexivpronomen werden zusammen mit einem Verb verwendet. Diese Verben beziehen sich auf das Subjekt und werden reflexive Verben genannt.

Die wichtigsten Verben mit einem Reflexivpronomen im Akkusativ sind:

  • sich ausruhen: Ich ruhe mich aus.

  • sich bedanken: Er bedankt sich für das Abendessen.

  • sich beeilen: Wir beeilen uns.

  • sich befinden: Das Kino befindet sich in der Altstadt.

  • sich beschweren: Sie beschweren sich beim Lehrer über über die vielen Hausaufgaben.

  • sich entscheiden: Wofür entscheidest du dich?

  • sich erinnern: Erinnerst du dich an deine Kindheit?

  • sich freuen: Ich freue mich auf die Ferien.

  • sich verabreden: Sie verabredete sich mit ihren Freunden.

  • sich verlieben: Ich verliebe mich schnell.

Reflexivpronomen können aber auch im Dativ stehen. Das passiert dann, wenn es in einem Satz ein anderes Akkusativobjekt gibt:

Beispiel

Ich ziehe mich an.

Das Reflexivpronomen "mich" steht im Akkusativ, weil es kein anderes Objekt gibt.

Ich ziehe mir die Hose an.

Das Reflexivpronomen ist "mir" im Dativ, weil das Akkusativobjekt "die Hose" hinzugekommen ist.

Die wichtigsten Verben mit einem Reflexivpronomen im Dativ sind:

  • sich etwas ausdenken: Ich denke mir einige Spiele für die Party aus.

  • sich etwas kaufen: Kaufst du dir die neuen Schuhe?

  • sich etwas leisten: Ich kann mir die Schuhe nicht leisten.

  • sich etwas merken: Merkst du dir das alles?

  • sich etwas vorstellen: Du stellst dir die Aufgaben zu einfach vor.

  • sich Sorgen machen: Ich mache mir Sorgen über die Zukunft.

  • sich etwas wünschen: Was wünschst du dir zu Weihnachten?

Welche Verben gehen mit Reflexivpronomen?

Reflexivpronomen werden entweder mit reflexiven oder mit reziproken Verben verwendet.

Reflexive Verben

Reflexive Verben stehen mit einem Reflexivpronomen und beziehen sich auf das Subjekt. Dabei sind einige Verben immer reflexiv. Wir nennen sie auch „echte“ reflexive Verben. Andere Verben („unechte” reflexive Verben) kannst du reflexiv oder nicht reflexiv verwenden. In der Regel verwendest du hier das Pronomen im Akkusativ:

Beispiel

Ich bedanke mich bei meinem Freund.

Sie freut sich auf die Schule.

"Echte" reflexive Verben

„Echte“ reflexive Verben sind fest mit einem Reflexivpronomen verbunden. Das heißt, Du kannst das Reflexivpronomen nicht weglassen.

sich bedanken: Ich bedanke mich. (→ Nicht so: Ich bedanke.)

sich erholen: Er konzentriert sich. (→ Nicht so: Er konzentriert)

Weitere Verben sind:

„Unechte“ reflexive Verben

„Unechte“ reflexive Verben kannst du reflexiv verwenden, wenn sich die Handlung auf das Subjekt bezieht. Es führt diese für sich selbst aus.

  • Ich wasche mich.

→ Hier ist das Verb „waschen“ reflexiv, weil es sich auf das Subjekt „ich“ bezieht. Deshalb brauchst Du das Reflexivpronomen „mich”.

Die Handlung kann sich aber auch auf eine andere Person oder Sache beziehen. Das heißt, das Reflexivpronomen wird dann zum Beispiel durch ein Personalpronomen oder Substantiv ersetzt:

  • Ich wasche meine Wäsche.

→ Hier ist „waschen“ nicht reflexiv, weil es sich auf das Objekt „die Wäsche“ bezieht.

Reziproke Verben

Bei reziproken Verben führen immer zwei Personen eine Handlung aus. Das Pronomen steht dabei immer im Plural und bedeutet einander oder miteinander. Es sind zum Beispiel Verben wie sich küssen, sich streiten, sich umarmen und sich treffen:

Beispiel
  • Wir streiten uns ständig.

  • Sie umarmen sich.

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Quellen


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    CC BY-SA 4.0Was bedeutet das?