Rechtschreibung ist deine große Schwäche? Dann bist du hier genau richtig! Dieser Artikel stellt dir verschiedene Rechtschreibstrategien vor, die dir die nötige Sicherheit bei der Rechtschreibung geben.
So kannst du ganz einfach richtig schreiben!

1. Strategie: Verlängerungsprobe

Verlängern
Wenn du Wörter verlängerst, kannst du feststellen, ob sie mit
p oder b
g oder k
d oder t geschrieben werden.
Um Nomen (Namenwörter) zu verlängern, musst du aus dem Singular (Einzahl) des Nomens den Plural (die Mehrzahl) des Nomens bilden.
Beispiele für die Verlängerung durch Pluralbildung:
der Ty[p/b?]→ die Typen (Plural)
der Die[b/p?] → die Diebe (Plural)
der Ber[g/k?] → die Berge (Plural)
das Geschen[k/g?] → die Geschenke (Plural)
der Freun[d/t?] → die Freunde (Plural)
das Gesich[t/d?] die Gesichter (Plural)
Um Adjektive (Wiewörter) zu verlängern, kannst du das Adjektiv steigern. D.h. du musst den Komparativ bilden. Du kannst aber auch das Adjektiv mit einem Nomen verbinden.
Beispiele für die Verlängerung durch Adjektivsteigerung:
lie[b/p?] → lieber (Komparativ) → lieb
klu[g/k?] → klüger (Komparativ) → klug
star[k/g?] → stärker (Komparativ) → stark
blö[d/t?] → blöder (Komparativ) → blöd
lau[t/d?] → lauter (Komparativ) → laut
Beispiele für die Verlängerung durch Verbindung mit Nomen:
gro[b/p?] → der grobe Sand → grob
muti[g/k?] → die mutige Entscheidung → mutig
fa[d/t?] → die fade Suppe → fad
ro[t/d?] → der rote Ball → rot
Um Verben (Tunwörter) zu verlängern, musst du den Infinitiv (Grundform) des Verbs bilden.
Beispiele für Verlängerung durch Infinitivbildung:
er hu[p/b?]t → hupen (Infinitiv) → er hupt
sie glau[b/p?]t → glauben (Infinitiv) → sie glaubt
er den[k/g?]t → denken (Infinitiv) → er denkt
sie rä[t/d]? → raten (Infinitiv) → sie rät
2. Strategie: Ableitungsprobe

Ableiten
Wenn du Wörter ableitest, kannst du feststellen, ob sie mit
e oder ä
eu oder äu geschrieben werden.
Für die Ableitungsprobe musst du ein verwandtes Wort finden. Findest du ein verwandtes Wort mit a oder au, dann schreibst du ä oder äu.
Beispiele für die Ableitungsprobe:
die W[ä/e?]rme → warm → die Wärme
t[ä/e?]glich → der Tag → täglich
der Verk[äu/eu?]fer → verkaufen → der Verkäufer
tr[äu/eu?]men → der Traum → träumen
zud[e/ä?]cken → die Decke → zudecken
Manche Wörter werden mit ä oder äu geschrieben, obwohl es kein verwandtes Wort
mit a oder au gibt. Diese Wörter musst du dir merken.
Hier sind ein paar Beispiele:
dämlich
Gerät
während
Träne
3. Strategie: Silbenprobe (Doppelkonsonanten)

Silbenprobe
Wenn du die Silbenprobe durchführst, kannst du feststellen, ob ein Wort einen doppelten Konsonanten (z.B. ff, mm, ll) enthält.
Bei der Silbenprobe wird das Wort in die einzelnen Silben zerlegt. Dadurch kannst du besser erkennen, ob zwei Konsonanten richtig sind. Bedenke dabei, dass der Selbstlaut (a, e, i, o oder u) vor den doppelten Konsonanten immer kurz gesprochen wird.
Beispiele für die Silbenprobe:
die Butter → But-ter
schwimmen → schwim-men
der Koffer → Kof-fer
die Welle → Wel-le
das Wissen → Wis-sen
Für die Silbentrennung hilft es, wenn du während des Sprechens der Wörter langsam in die Hände klatschst. Dann erkennst du, wo das Wort getrennt werden muss.
4. Strategie: Signalwörter

Signalwörter
Wenn du auf Signalwörter achtest, kannst du feststellen, ob ein Wort groß geschrieben wird.
Die Großschreibung kannst du an bestimmten Signalwörtern erkennen. Zu den Signalwörtern zählen bestimmte und unbestimmte Artikel, Präpositionen (auf, beim, in), Pronomen und Adjektive (Wiewörter).
Beispiele für unbestimmte/bestimmte Artikel und Präpositionen als Signalwörter:
der Fahrer
das Warten
beim Laufen
am Montag
Beispiele für Pronomen und Adjektive als Signalwörter:
etwas Süßes
alles Gute
fröhliches Lachen
schnelles Laufen
Auch die Endung von Wörtern kann Großschreibung signalisieren. Wörter mit -heit, -keit, -nis, -schaft und -ung am Ende werden immer groß geschrieben.
Beispiele für Endungen als Signal der Großschreibung:
Geschwindigkeit
Erlebnis
Meisterschaft
Begeisterung
5. Strategie: Ersatzprobe - das oder dass?

Ersatzprobe
Wenn du die Ersatzprobe durchführst, kannst du feststellen, ob du „das“ oder „dass“ schreiben musst.
Bei der Ersatzprobe wird geschaut, ob „das/dass“ durch „dieses“, „jenes“ oder „welches“ ersetzt werden kann. Wenn dem so ist, handelt es sich um ein Relativpronomen und du schreibst „das“.
Wenn kein Austausch möglich ist, schreibst du „dass“.
Beispiele für die Ersatzprobe:
Das Buch, [das/dass? ] du mir geschenkt hast, ist spannend.
Das Buch, [welches] ✅du mir geschenkt hast, ist spannend.
→ Das Buch, das du mir geschenkt hast, ist spannend.
Ich bin mir sicher, [das/dass? ] dir das Buch gefallen würde.
Ich bin mir sicher, [welches/jenes/dieses]❌dir das Buch gefallen würde.
→ Ich bin mir sicher, dass dir das Buch gefallen würde.
Quellen
- Christian Stang: Rechtschreibung - Ganz einfach! (2019)