Notwendige und hinreichende Bedingungen beschreiben in der Mathematik, ob aus einer Aussage eine andere Aussage folgt.
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Hinreichende Bedingung
Allgemein | Beispiel |
---|---|
Man hat zwei Aussagen und , wobei hinreichend für sein soll. | „Es hat geregnet.“ und „Die Straße ist nass.“ |
Dann bedeutet das: Wenn eintritt, dann ist auch erfüllt. ist also eine Ursache für . | Wenn es geregnet hat, dann ist die Straße nass. |
ist aber nicht die einzige Ursache für . Das bedeutet: kann auch eintreten ohne dass eingetreten ist. | Die Straße kann also auch nass sein, ohne dass es geregnet hat. Zum Beispiel kann jemand die Straße mit Wasser nass gespritzt haben. |
Der umgekehrte Fall muss nicht erfüllt sein: Wenn eintritt ist auch erfüllt. | Wenn die Straße nass ist, dann hat es geregnet. Dies muss nicht der Fall sein. Gleiche Begründung wie darüber. |
Wenn hinreichend für ist schreibt man: gesprochen: „Aus folgt .“ oder „ impliziert .“ | „Es hat geregnet.“ „Die Straße ist nass.“ |
Notwendige Bedingung
Allgemein | Beispiel |
---|---|
Man hat zwei Aussagen und , wobei notwendig für sein soll. | „Der Vogel ist schwarz.“ und „Der Vogel ist ein Rabe.“ |
Dann bedeutet das: Wenn eintritt, dann muss auch eintreten. ist also eine Art Eigenschaft von . | Wenn der Vogel ein Rabe ist, dann ist es auch ein schwarzer Vogel. |
ist aber nicht die einzige Eigenschaft von . | Wenn der Vogel ein Rabe ist, dann kann er fliegen. |
Der umgekehrte Fall muss nicht erfüllt sein. | Wenn der Vogel schwarz ist, dann ist er ein Rabe. Dies muss nicht der Fall sein, da der Vogel auch eine Krähe sein kann. |
Wenn notwendig für ist, dann schreibt man: gesprochen: „ folgt aus “ oder „ impliziert .“ | „Der Vogel ist ein Rabe.“ „Der Vogel ist schwarz.“ |
Es gilt:
„Wenn …, dann …“ - Form
Notwendige und hinreichende Bedingungen kann man (wie oben schon gemacht) in die „Wenn …, dann …“ - Form bringen. Oft ist die Aussage dann klarer. Die beiden obigen Beispiele sind dann:
„Es hat geregnet“, ist hinreichende Bedingung für „Die Straße ist nass.“ Wenn es geregnet hat, dann ist die Straße nass.
„Der Vogel ist schwarz“, ist notwendige Bedingung für „Der Vogel ist ein Rabe.“ Wenn der Vogel ein Rabe ist, dann ist er schwarz.
Die Umkehrung eines Satzes nennt man Kehrsatz. Dieser ist oft nicht wahr. Die Kehrsätze zu den obigen Beispielen sind dann:
Wenn die Straße nass ist, dann hat es geregnet.
Wenn der Vogel schwarz ist, dann ist er ein Rabe.
Hinreichend und notwendige Bedingungen
Ist eine Bedingung sowohl notwendig als auch hinreichend für eine Aussage , also und , so spricht man von einer äquivalenten Bedingung. Schreibt man eine äquivalente Bedingung in die „Wenn …, dann …“ - Form, dann ist auch der Kehrsatz wahr.
Man schreibt dann: .
Die übliche Sprechweise ist dann: „Aussage genau dann, wenn Aussage “.
Beispiel:
„Alle Seiten eines Vierecks sind gleich lang“ ist eine hinreichende Bedingung für „Das Viereck ist eine Raute“.
Tatsächlich stimmt hier auch die Umkehrung: „Wenn ein Viereck eine Raute ist, dann sind alle Seiten des Vierecks gleich lang“. Damit ist die Bedingung „Alle Seiten eines Vierecks sind gleich lang“ hinreichend und notwendig für die Aussage „Das Viereck ist eine Raute“. Man kann also sagen: Die Seiten eines Vierecks sind alle gleich lang, genau dann, wenn das Viereck eine Raute ist.
Beispiele aus der Mathematik
„Alle Seiten eines Vierecks sind gleich lang“, ist eine notwendige Bedingung für „Das Viereck ist ein Quadrat.“ Wenn das Viereck ein Quadrat ist, dann sind alle Seiten gleich lang. Die Umkehrung des Satzes stimmt nicht: „Wenn die Seiten eines Vierecks gleich lang sind, dann ist es ein Quadrat.“ Auch bei einer Raute sind alle Seiten gleich lang.
Der 1. Strahlensatz ist eine „genau dann, wenn“ - Aussage, während der 2. Strahlensatz „nur“ eine hinreichende Aussage ist.
Der Satz des Pythagoras ist eine äquivalente Aussage.
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