1 Überblick
Inhalt
Einwegprodukte bringen eine Menge Probleme mit sich. Jedes Mal, wenn wir im Supermarkt zu einer Plastiktüte für’s Obst und Gemüse greifen, verbrauchen wir damit indirekt eine Menge Ressourcen und Energie. Schlimmer noch sind die Papiertüten in der Bäckerei. Und dann werden die kleinen Tüten auch nur sehr, sehr kurz genutzt: vom Laden bis nach Hause, und dann in die Tonne.
Aber- juhu! - das muss nicht so sein. Es gibt wunderbare wiederverwendbare Alternativen, und die können wir auch noch selber machen.
Und weil auch in Stoff ganz viel Umweltprobleme stecken, nehmen wir alte Textilien, die nicht mehr gebraucht werden - dann muss nicht extra Stoff für uns produziert werden.
In diesem Kurs zeigen wir, wie man in wenigen Schritten einen Beutel für Brot, Obst oder Gemüse näht.
Vorkenntnisse
Du brauchst keine Vorkenntnisse für diesen Kurs.
Dauer
Um einen Beutel zu nähen benötigst du ca. 1 Stunde.
2 Vorbereitung
Um deinen eigenen Beutel zu gestalten, brauchst du folgendes Material:
Alte Klamotte oder andere Stoffe (ideal sind leichte Stoffe, z.B. alte Tüllgardinen, dann kannst du sie beim Einkaufen mit dem Inhalt wiegen lassen)
Maßband und Schneiderkreide (oder Filzstift)
Kordel
Kordelstopper (optional)
Sicherheitsnadel
Stoffschere
Stecknadeln
Nähmaschine und Garn (oder Nähnadeln, es geht auch von Hand!)
Stoffmalfarben (optional)

3 Stoff zurechtschneiden
Den Stoff in zwei Lagen auf die gewünschte Größe zurechtschneiden. An allen Kanten ca. 1 cm Nahtzugabe lassen; an der Oberkante zusätzlich ca. 4 cm Zugabe für den Tunnelzug.
Vorschlag für die Größe:
Brotbeutel für einen halben Laib Brot: 32 cm x 25 cm (plus Zugaben)
Obstbeutel für ungefähr vier große Birnen: 25 cm x 20 cm (plus Zugaben)

4 Feststecken und Nähen
Die beiden Stofflagen rechts auf rechts (d.h. mit den Außenseiten) aufeinander legen und an 3 Seiten am Rand zusammenstecken.
An der Oberkante jeweils ca. 4 cm offen lassen. Am besten den Beginn und das Ende der Naht mit einer quer gesteckten Nadel markieren.
Jetzt kann man den Beutel zusammennähen: Dazu erst mit einem Gerade-Stich ca. 1 cm vom Rand entfernt nähen.
Dann kann man auf der Nahtzugabe dicht am Rand noch mit einem Zick-Zack-Stich nähen. Das verhindert, dass die Ränder ausfransen.
Wenn du von Hand nähst, verwendest du am besten einen Steppstich zum zusammennähen und kannst die Kante optional noch mit einem Knopflochstich vernähen.
5 Tunnelzug feststecken und nähen
Jetzt kommt an die obere, offene Kante ein Tunnelzug. Dazu die Oberkante 2x umklappen, rundherum feststecken und knapp am unteren Rand festnähen.
An den Seiten sollte der Tunnel jeweils offen bleiben. Hier kommt im nächsten Schritt die Kordel durch.
Beim Nähen von Hand kannst du hier wieder den Steppstich verwenden. Achte darauf, dass die Rückstiche nachher innen liegen und die "hübschere" Seite der Naht außen.
6 Kordel einziehen
Jetzt den Beutel auf rechts wenden.
Die Kordel auf die dreifache Länge der Oberkante zurechtschneiden. Dann die Kordel einziehen: Dazu ein Kordelende mit einer Sicherheitsnadel aufnehmen und die Sicherheitsnadel in den Tunnel schieben. Durch den Stoff des Tunnels die Nadel immer weiter schieben, bis sie am anderen Ende wieder herauskommt.
Nach Wunsch einen Kordelstopper aufziehen und die Kordel verknoten.
7 Beutel verzieren
Gemäß seiner Bestimmung kann der Beutel jetzt noch verziert und beschriftet werden.
Dafür gibt es spezielle Stofffarben (zum Pinseln oder als Marker), die nach dem Auftragen durch Bügeln fixiert werden. Dann ist der Beutel auch waschbar.
Fertig - viel Spaß beim nachhaltigen Einkaufen!
Hier siehst du noch eine Version aus leichtem Tüllstoff:
