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Ernährungsweisen

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Der Mensch ist von Natur aus Allesfresser (Omnivore).

Heutzutage wird deutlich mehr gegessen als in früheren Zeiten - bis in die 50ger Jahre gab es in der Regel nur an Sonn- und Feiertagen Fleisch. Heute steht nicht nur mehr Nahrung zur Verfügung, diese ist auch vielfältiger und von besserer Qualität.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt eine vollwertige Mischkost. Diese besteht größtenteils aus pflanzlichen Lebensmitteln und zu einem kleinen Teil aus tierischen Lebensmitteln.

Aber immer mehr Menschen verzichten aus ethischen, gesundheitlichen und/oder ökologischen Gründen auf Fleisch (Vegetarier).

Dabei gibt es verschiedene Ausprägungen des Fleischverzichts.

  • Flexitarier — die flexiblen Vegetarier Flexitarier lehnen die Massentierhaltung ab, möchten die Umwelt schützen, ihre Gesundheit fördern und trotzdem nicht ganz auf Fleisch verzichten. Definieren kann man Flexitarier z.B. als Personen mit einem Fleischverzicht an mindestens drei Tagen pro Woche.

  • Semi-Vegetarier essen außer pflanzlichen Lebensmitteln auch Fisch und Geflügelfleisch - verzichten also nur auf rotes Fleisch.

  • Pesco-Vegetarier/ Pescetarier essen außer pflanzlichen Lebensmitteln, auch noch Fisch und Meeresfrüchte.

  • Rohköstler essen nur 100 % reine Rohkost, diese kann vegan, vegetarisch oder omnivor sein, entscheidend ist, dass die Nahrung nicht hitzebehandelt wird.

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Vegetarier

Bei vegetarischer Ernährung werden neben pflanzlichen Lebensmitteln nur Produkte des lebenden Tieres verzehrt. Je nachdem auf welche Nahrungsmittel außer Fleisch noch verzichtet wird, unterscheidet man unterschiedlich strenge Varianten vegetarischer Ernährung:

  • Ovo-Lacto-Pisce-Vegetarier essen Fisch, Eier und Milchprodukte

  • Ovo-Lacto-Vegetarier essen Eier und Milchprodukte

  • Ovo-Vegetarier essen Eier, aber keine Milchprodukte

  • Lacto-Vegetarier essen keine Eier, aber Milchprodukte

  • Veganer verzichten auf alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs (Details s.u.)

  • Frutarier streben eine Ernährung mit pflanzlichen Produkten an, die nicht die Pflanze schädigen, von der sie stammen.(Details s.u.)

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Auch eine abwechslungsreiche ovo-lakto-vegetarische Ernährung eignet sich als Dauerernährung. Denn Milch und Eier versorgen den Körper mit Nährstoffen, die ihm Pflanzen kaum bieten können.

Veganer (Sonderform Vegetarier)

Veganer vermeiden die Nutzung von Tieren oder tierischen Produkten in allen Lebensbereichen. 

 

Veganer konsumieren also keine tierischen Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch, Honig sowie Produkte daraus. Auch tragen sie keine Kleidung oder Schuhe, die aus tierischen Materialien wie Leder, Pelz, Daunen oder Wolle bestehen. Sie verwenden nur Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel, die keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten und nicht in Tierversuchen getestet wurden. Darüber hinaus gehen Veganer nicht in Zoos, besuchen keine Zirkusse mit Tieren und reiten in ihrer Freizeit nicht auf Pferden - oder anderen Tieren.

Frutarier (Sonderform Vegetarier)

Frutarier befolgen eine vegetarische Ernährungsweise auf der Basis von Früchten.

Die Regeln für Frutarier sind streng. Erlaubt sind nur Früchte von Pflanzen, die trotz Abernten weiterleben oder nachdem die Samen ausgereift sind, von selbst sterben.

Dazu gehören: Obst, Nüsse und Gemüse wie Tomaten, Kürbisse, Paprika, Zucchini oder Avocado, auch Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen) sowie Getreide (Brot, Nudeln, Reis, Hirse, Mais) - also, kein Salat, Blatt- oder Wurzelgemüse.

Diät

Ursprünglich bedeutet Diät "einer bestimmten ernährungsphysiologischen Ernährungsweise folgend" - und das in Bezug auf Erkrankungen. - Gemeint ist eine von der herkömmlichen Ernährung abweichende Kostform zur Vermeidung und/oder Behandlung von Krankheiten.

Eine Diät kann erforderlich sein, weil bestimmte Lebensmittelinhaltsstoffe nicht vertragen werden (Allergien). Bei bestimmten Stoffwechsel-Erkrankungen (z.B. Diabetes, Gicht) geht es gar nicht ohne eine spezielle Diät.

Es wird immer wieder diskutiert, ob der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel (ganz oder teilweise) generell zu empfehlen ist. Die aktuelle Diskussion dreht sich um Laktose- und Gluten-freie Lebensmittel.

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Laktose

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das auch nach dem Abstillen Muttermilch zu sich nimmt – allerdings von einer anderen Spezies. 

Früher (und vielerorts auch heute) fehlte den Menschen das nötige Enzym, um den Milchzucker Laktose zu verdauen. Milch ist für diese Menschen also nicht oder nur äußerst schwer verträglich. Laktosefreie Alternativen  verbessern die Lebensqualität von Menschen mit Laktoseintoleranz und lindern deren Symptome. 

Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft 2021 ist unklar, ob Milchkonsum für Menschen ohne Laktoseintoleranz zu empfehlen ist oder nicht. Es gibt Hinweise sowohl auf positive wie negative gesundheitliche Effekte.

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Gluten ist das wichtigste Speicherprotein von vielen Getreidearten. Es wird auch als Klebereiweiß bezeichnet, weil es als Kleber dient, der Weizenmehl zusammenhält und so zum Beispiel das Brotbacken erleichtert.

Gluten wird - außer zum Brotbacken - zur Herstellung vieler verschiedener Lebensmittel verwendet (z.B. Wurst, Käse, Fruchtaroma, Fertiggerichte). Vermutlich essen wir heute daher deutlich mehr Gluten als früher.

Gluten ist nicht per se ungesund – es kommt auf die aufgenommene Menge an und darauf, wie der Körper darauf reagiert. Produkte ohne Gluten benötigen  eigentlich nur Menschen, die Gluten schlecht vertragen (z.B. bei Glutensensitivität, einem Reizdarm-Syndrom oder Zöliakie 

Welche Ernährungsweise ist am gesündesten?

Es ist nicht nur entscheidend, was du isst, sondern auch wie viel bzw, wie oft und was dein Körper braucht und verträgt.

Deshalb kannst nur du entscheiden, was für deine Gesundheit am besten ist.

Eine Orientierung bieten z.B. die 10 Prinzipien gesunder Ernährung der DGE

Welche Ernährungsweise ist nun nachhaltig?

Jede Ernährungsweise ist nachhaltig, die aus ökologisch, regional, saisonal und fair produzierten Lebensmitteln besteht, und bei der möglichst wenig Lebensmittel weggeworfen und Müll weitgehend vermieden wird.

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