1 Einführung
In diesem Kurs erhälst du alle grundlegenden Informationen zu nachhaltigem Reisen.
Wie kannst du vor Ort zur nachhaltigen Entwicklung beitragen? Schreib uns gerne deine Tipps und Ergänzungen in die Kommentare!

Wenn du kannst, nimm dir eine wiederverwendbare Flasche für Leitungswasser mit
2 Mobilität vor Ort
Nicht nur auf der Hin- und Rückreise ist es wichtig, wie du dich fortbewegst. Auch während deines Urlaubes macht die Art und Weise wie du dich fortbewegst einen großen Teil deines -Fußabdrucks aus.
Wie bewegst du dich während deines Urlaubs fort? Die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, Fahrrad fahren, wandern oder durch die Stadt bummeln - dies sind umweltfreundliche Arten der Fortbewegung.

Einige Unterkünfte bieten kostenlose Nahverkehrstickets oder Fahrradverleihmöglichkeiten an.
Bahn: In vielen Regionen gibt es günstige Nahverkehrstickets (24h Tickets, Wochentickets etc.). Diese kaufst du am besten schon im Vorhinein deiner Reise.
Fahrrad: Viel Spaß bereitet mitunter die Erkundung deines Umfeldes mit dem Fahrrad. Je nachdem, wohin du reist, kannst du auch vor Ort Fahrräder mieten. Achte dabei auf verkehrssichere Fahrräder. Beim Mitnehmen von Fahrrädern im Nahverkehr solltest du auf die örtlichen Bestimmungen achten.
Wanderurlaub: Die Fortbewegung zu Fuß ist am preiswertesten und du kommst an Orte, an die du sonst nicht gelangt wärst.
E-Mobil: In einigen besonders entlegenen Gebieten lässt sich der Individualverkehr nicht vermeiden. Wie wäre es hier mit einem E-Fahrzeug? Ein Urlaub kann auch eine tolle Gelegenheit dazu sein, ein E-Auto einmal auszuprobieren.
3 Zu nachhaltiger Entwicklung beitragen - Unterkunft
Auch du als Reisende:r leistest einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigem Reisen. Erfahre hier wie!
Mit der Buchung sind bereits die grundlegenden Entscheidungen getroffen. Und auch wenn es in der Urlaubszeit heißt: abschalten und genießen, kann der ein oder andere Gedanke an nachhaltiges Verhalten deiner Reise einen ganz neuen und positiven Touch verleihen. Das Wichtigste hierbei: deine Einstellung. Denn viele Personen verbinden Begriffe wie öko, flugfrei, vegan und Co, mit Verzicht. Doch wirf einmal einen Blick auf die folgenden Beispiele - nachhaltiges Reisen ist definitiv nicht langweilig!
Nachhaltig Reisen bietet ein wahnsinniges Potential, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Und wer weiß: vielleicht probierst du in deinem Urlaub vielleicht auch ein neues umweltfreundliches Verhalten einmal testweise aus, welches du dann in deinen Alltag integrierst. Urlaub als Auszeit, aber auch Inspirationsquelle und Chance auf Neues!
Unterkunft: Habe ein waches Auge auf Nachhaltigkeit!
Es ist stets spannend, mitzudenken und das, was du vor Ort antriffst, zu hinterfragen.
Traue dich, Defizite, die dir auffallen, anzusprechen. Siehst du vielleicht ein Haufen Plastikverpackungen am Frühstückstisch, die dir missfallen? Fehlen dir Informationstafeln über die Herkunft der Lebensmittel? - Sprich das Personal darauf an. Nur so merken die Mitarbeitenden, dass das Thema Nachhaltigkeit zunehmend wichtig ist und es werden Anreize gesetzt, ihr Management zu verändern. Je häufiger das Themenfeld in die Aufmerksamkeit der Betreiber:innen gerät, desto schneller und tiefgründiger wird sich etwas verändern. Falls du in einer Unterkunft bist, die nicht zertifiziert ist oder nicht auf einer nachhaltigen Buchungsplattform gelistet ist, kannst du sie vor Ort darauf ansprechen. Vielleicht ist es gerade dieser Hinweis oder diese Empfehlung von dir als Gast, der den Funken zum Überspringen bringt und dazu beiträgt, dass sich die Unterkunft mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt.

Auch andere Reisende können sinnvolle Diskussionspartner:innen sein. Hörst du vielleicht wie sich Personen am Nachbartisch darüber beschweren, dass Zutat xy auf dem Buffet bereits leergegessen ist? Oder gibt es enttäuschte Blicke bei einer Sauna, die nicht 24/7 betrieben wird? Mit nur wenigen Worten lässt es sich manchmal erreichen, dass Personen diese Sichtweisen hinterfragen. Die halbe Stunde früher für die Sauna aufstehen, ist viel einfacher, wenn man dies mit dem Gedanken tut, dass damit Energie gespart wird, die für andere Menschen gerade existenzsichernd benötigt wird.
4 Während der Reise
Unterwegs: Aktivitäten
Besonders bei Individualreisen werden die einzelnen Aktivitäten und Ausflüge vor Ort oft nicht vorab gebucht. Wenn du dich erst am Reiseziel entscheiden willst, wo es die kommenden Tage hingehen soll, dann achte auch hier darauf, dass die Anbietenden der Ausflüge nachhaltig agieren. Das Global Sustainable Tourism Council stellt hierfür Zertifizierer zusammen, denen vertraut werden kann.
Unterwegs: Müll auf deiner Reise
Lust ein wenig Müll zu sammen? Wildplastic bietet beispielsweise Tüten aus recyceltem Plastik an und unterstützt Projekte zur Plastikreduktion weltweit. Nimm gerne einen wildplastic-bag mit ins Gepäck und sammle bei deinen Strandspaziergängen und Waldentdeckungstouren ein wenig Müll auf.
Es lohnt sich außerdem wiederverwendbare Tüten auf Reisen mitzunehmen, damit du vor Ort keine unnötigen Tüten kaufen musst.
Achte außerdem darauf, wie der Müll an deinem Urlaubsort getrennt wird, denn dies unterscheidet sich oft von Ort zu Ort.

Unterwegs: Stereotype abbauen
Wenn du dich dazu entschieden hast, an einen abenteuerreichen Ort zu fahren, der nicht den Massentourismusplätzen entspricht, hast du bereits einen ersten Schritt in Richtung des Stereotypenabbaus gewagt. Generell ist es schwierig, sich ohne Klischees und Vorurteile über den anstehenden Urlaub zu informieren und auch vor Ort, die klassische Tourist:innenbrille abzulegen.
Lies Berichte und Blogs von Einheimischen, anstelle klassische Berichte aus der westlichen Sichtweise, um tiefgreifende Einblicke in eine Region zu erhalten.
Natürlich ist es utopisch alle Sprachen der Welt zu lernen, aber ein paar Vokabeln zur Begrüßung und zum Bedanken zu kennen, kann bereits einen gelungenen Einstieg in eine spannende Konversation bereiten.
Auch vor Ort kannst du besonders gut Stereotype abbauen, wenn du dich mit Einheimischen zusammensetzt. Gleichzeitig bekommst nicht nur du exklusive Einblicke in Lebensrealitäten, sondern kannst auch dazu beitragen, dass die Einheimischen Klischees niederlegen. Denn auch du als Reisende:r hast es sicher nicht gerne, wenn die Menschen vor Ort dich nur als Einnahmequelle oder denjenigen/diejenige ansehen, die ihre Natur und Kultur zerstört und sich für nichts als nette Fotos interessiert.
5 Ernährung
Neben Aktivitäten erfreut sich das Gemüt auch an leckerem Essen. Kochst du in der Unterkunft selbst? Dann gehe gerne auf einheimische Märkte und unterstütze so die Einzelhändler:innen anstelle großer Supermarktketten. Achte beim Einkauf auch auf Aspekte wie Tier- und Artenschutz. Egal ob bei Essbarem oder Souvenirs zum Anfassen und Ansehen – die Jagd auf einheimische Tiere, oftmals von bedrohten Arten – sollte in keinem Fall unterstützt werden.
Ein angenehmer Abend im lokalen Restaurant? Fingerfood auf dem Wochenmarkt? Frage am besten nach, wo die Zutaten herkommen. Und wie ist das mit tierischen Produkten? Viele Personen sehen es als Einschränkung an, wenn sie in fremden Ländern auf tierische Produkte verzichten. So käme man nicht auf den Geschmack der einheimischen Gerichte. Dabei kann das, was zunächst als Verzicht erscheint, ganz ungeahnte spannende Erlebnisse bereiten: Wenn bei einem Gemüse-Hühnchen-Gericht gefragt wird, ob man das Hühnchen durch Tofu ersetzen kann, kann es passieren, dass man eine vollkommene Neukreation mit super Geschmack ausprobiert, die sonst niemals entstanden wäre. Wer weiß, vielleicht nimmt der/die Küchenchef:in das neue Gericht sogar in Zukunft mit auf die Karte?

Wenn auch nicht mit demselben Aufwand, ist es überall auf der Welt möglich, sich gesund und schmackhaft zu ernähren und gleichzeitig die Traditionen vor Ort zu respektieren, wenn man auf tierische Produkte verzichtet. Gerade der letzte Aspekt ist wichtig: wenn man den Menschen vor Ort verständlich erklärt, warum man die ein oder andere Zutat nicht essen möchte, sind sie in den seltensten Fällen gekränkt.
6 Nach deinem Urlaub
Kompensationen
Reduktion ist und bleibt die beste Option und ist in jedem Fall einer Kompensation vorzuziehen. Die bereits beschriebenen Methoden bieten viele Möglichkeiten, die Menge an Emissionen zu reduzieren. Dennoch ist es schwer, eine Reise ohne Kompensation klimapositiv zu gestalten. Eine Kompensation ist inzwischen durch viele Dienste, wie z.B. myClimate oder atmosfair möglich. Auch Transportdienste wie z.B. Flixbus bieten inzwischen integrierte Kompensationen der Fahrt an.
Das Problem: nicht nur beim Zurücklegen der Strecke werden Emissionen ausgestoßen, sondern auch dass du in einer Unterkunft übernachtest und nicht zu Hause, fällt negativ in die Klimabilanz. Besonders bei Kurzaufenthalten spielt dabei eine Rolle, dass deutlich mehr Wäsche in kürzerer Zeit gewaschen werden muss, mehr Wasser und Reinigungsmittel zum Sauberhalten verwendet werden, Heizbedarf für Räumlichkeiten sowie Wellnessbereiche aufkommt und auch mehr Lebensmittelreste anfallen als in den eigenen vier Wänden. Kompensieren sollte man also nicht nur An- und Abreise, sondern auch den Aufenthalt vor Ort.

Wenn du einen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit leisten möchtest, kannst du z.B. dabei helfen, die Wheelmap weiter mit Daten zu füttern. Wenn du in einem Restaurant eingekehrt bist, kannst du nachschauen, ob die Tür breit genug für einen Rollstuhl oder Kinderwagen ist und ob die Toilette barrierefrei erreicht werden kann. So leistest du wichtige Beiträge, damit Menschen mit jeglicher Art von Bedingungen bequem unterwegs sein können.
7 Weiteres
Du bist geschäftlich unterwegs? Erfahre hier, wie du dich dabei umweltfreundlich verhältst.
Du möchtest die Kriterien der Nachhaltigkeitssiegel für Unterkünfte besser kennenlernen? Dies kannst du in diesem Kurs.
Fallen dir noch Tipps und Tricks ein, die du mit anderen teilen möchtest?
