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Gründüngung

Wicken als Gründüngung

Unter Gründüngung versteht man den Anbau von bestimmten Pflanzen zum Bedecken und Verbessern des Bodens.

Auf einer unbebauten Fläche werden Gründüngungspflanzen angesät. Wenn sie viel Blattmasse gebildet haben, werden die Gründüngungssaaten geschnitten, angetrocknet und in den Boden eingearbeitet oder sie sterben über den Winter durch niedrige Temperaturen ab.

So ist Gründüngung eine Art lebendiger Mulch und gibt im Laufe der Zersetzung der eingeackerten oder gemulchten Pflanzen wichtige Nährstoffe an den Boden ab. Pflanzen, die danach angebaut werden, können diese Nährstoffe wieder aufnehmen.

Gründüngung kann auch als sogenannte Untersaat zusammen mit anderen Nutzpflanzen angebaut werden.

Gemäß Fruchtfolge- und Mischkulturprinzipien sollte auch die Gründüngung auf die Nachbar- und Folgekulturen abgestimmt sein.

Funktionen der Gründüngung

  • Gründüngungspflanzen schützen den Boden vor Verschlämmung, Erosion, Sonneneinstrahlung und Austrocknung.

  • Sie binden Nährstoffe (in Wurzeln und Grünmasse) und fördern damit die Humusbildung und das Bodenleben.

  • Unerwünschte Beikräuter werden unterdrückt.

  • Ihre Blüten ernähren Bienen und andere Insekten und locken Nützlinge an.

  • Ihre Wurzeln lockern harten und verdichteten Boden auf und fördern eine gute Krümelstruktur der Erde.

  • Sie bereichern die Fruchtfolge und beugen damit Krankheiten und Schädlingsbefall vor.

Geeignete Pflanzen

Phacelia

Phacelia (Bienenfreund)

Nicht verwandt mit anderen Kulturarten, daher keine Fruchtfolgeprobleme. Verhindert Stickstoffauswaschung und unterdrückt Beikräuter. Bildet viel Grünmasse und stellt eine wichtige Bienenweide dar.

Sollten daher immer bis zur Blüte stehen.

Ackersenf

Ackersenf

Wird vor allem zur Bekämpfung von Fadenwürmern (Nematoden) eingesetzt.

Erbsen als Gründüngung

Erbsen (im Bild) und Wicken (oben)

Binden viel Stickstoff aus der Luft und wandeln ihn so um, dass andere Pflanzen ihn aufnehmen können.

Sollten bis zur Blüte stehen.

Lupinen

Lupinen (im Bild) und Ackerbohnen

Hoher Stickstoffgewinn und gute Tiefenlockerung. Sollten nicht zusammen mit anderen Leguminosen in der Hauptfrucht wachsen.

Sollten bis zur Blüte stehen.

Klee

Kleegras

Gut für Humusaufbau und Stickstoffgewinn, Unkrautunterdrückung (v.a. Disteln und Winde) und Erosionsschutz über den Winter. Fördert allerdings Ampfer und Drahtwurmbefall für die Folgekultur.

Perserklee kann gut zwischen Hauptkulturen ausgesät und regelmäßig als Mulch geschnitten werden.

Sollte länger als 1,5 Jahre im Feld stehen.

Ölrettich

Ölrettich

Lockert durch seine langen Wurzeln auch tiefe Bodenschichten (wenn er lang genug im Feld steht). Gut als Unkrautunterdrückung und Krankheitsvorbeugung (z. B. gegen Nematoden).

Sollte nicht von anderen Kreuzblütlern gefolgt werden.

Quellen


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