Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe, die sie für ihr Wachstum und Leben benötigen.
Ohne menschliches Eingreifen verrottet die Pflanze nach dem Absterben. Die meisten Nährstoffe des Pflanzenmaterial werden dadurch wieder in den Boden zurückgeführt. Der Kreislauf ist geschlossen.
Werden die Pflanzen aber geerntet, entzieht man damit die zuvor von der Pflanze aufgenommenen Nährstoffe dem Kreislauf. Der Nährstoffspeicher des Bodens wird mit der Zeit immer kleiner und für die folgenden Pflanzen stehen nicht mehr genügend Nährstoffe zur Verfügung.
Gerade beim Anbau von Gemüse ist der Nährstoffbedarf sehr hoch. Um dauerhaft gute Erträge zu haben, muss man dem Boden die entsprechenden Nährstoffe wieder zuführen. Eine übliche Methode dafür ist das Düngen.
Es gibt mineralische und organische Dünger:
Mineralische Dünger
Mineralische Dünger kommen teilweise natürlich vor, zum Beispiel in:
Guano (Verbindungen aus Vogelkot und Kalkstein, reich an Stickstoff, Phosphat, Kalium)
Patentkali (gemahlenes Gestein mit Kalium, Magnesium, Schwefel)
Aber sehr oft werden diese Dünger künstlich hergestellt, z.B. Volldünger (NPK-Dünger) oder spezielle Dünger, die genau einen Nährstoff liefern.
Bei Mineraldüngern können die Nährstoffe direkt von den Pflanzen aufgenommen werden. Dadurch wirken sie sehr schnell, was bei plötzlichen Mangelerscheinungen hilfreich ist.
Sie müssen aber sparsam eingesetzt werden. Die Pflanzen nehmen sonst zu viele Nährstoffe auf einmal auf und gewöhnen sich an den Nährstoffüberfluss. Dann lagern sie viel Wasser ein, werden dadurch geschmacklos und anfällig gegenüber Krankheiten.
Außerdem verkümmert das Wurzelsystem , da es sich im Boden nicht mehr ausbreiten muss, um Nährstoffe zu suchen.
Durch die leicht löslichen Salze verarmt zudem das Bodenleben, es wird kein neuer Humus aufgebaut.
Vor allem auf Sandböden können durch die mangelnde Bodenstruktur leicht lösliche Nährstoffe nicht gehalten werden; sie werden ausgeschwemmt und sammeln sich in tieferen Bodenschichten oder im Grundwasser.
Also Vorsicht: Es ist sehr leicht mit mineralischen Düngern zu überdüngen.
Organische Dünger:
Im Permakultur- und Biogarten werden organische Dünger bevorzugt. Das sind beispielsweise:
Urin
Hornspäne oder Hornmehl
Holzasche
…
Organische Dünger stellen Nährstoffe langsam zur Verfügung, weil sie erst durch die Bodenlebewesen zersetzt werden müssen. Dadurch wird die Nährstoffaufnahme der Pflanzen gesteuert. Weil sie sich auf der Suche nach Nahrung mehr anstrengen müssen, bilden die Pflanzen starke, widerstandsfähige Wurzeln aus
Organische Dünger werden weniger ausgewaschen, was eine Überdüngung unwahrscheinlich macht.
Die unterschiedliche Zusammensetzung vieler organischer Düngematerialien und der hohe Kohlenstoffgehalt regen das Bodenleben zur Arbeit an, so dass praktischerweise auch der Humus verbessert wird.
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Quellen
- Severin Halder, Dörte Martens, Gerda Münnich, Andrea Lassalle, Thomas Aenis, Eckhard Schäfer (Hrsg.): "Wissen wuchern lassen", AG Spak, 2014; S. 42-46, in Auszügen.
- Abb.1: Wikimedia Commons: Guano von Acatenazzi
- Abb.2: Wikimedia Commons: Patentkali von Rasbak
- Abb.3: Wikipedia: Mehrnährstoffdünger von Dr. Eugen Lehle
- Abb.5: Pixabay, CC0
- Abb.6: Wikipedia: Kompost von Sten
- Bild Odel von planet_fox auf pixabay