Das Süßwarenunternehmen produziert auch zuckerreduzierte und vegane Fruchtgummis und bringt diese in entsprechend gekennzeichneten Tüten in den Handel. Der Anteil der nicht als vegan gekennzeichneten Tüten ist dreimal so groß wie der Anteil der Tüten, die als vegan gekennzeichnet sind. 42% der Tüten, die als vegan gekennzeichnet sind, sind zusätzlich auch als zuckerreduziert gekennzeichnet. Insgesamt sind 63 % der Tüten weder als vegan noch als zuckerreduziert gekennzeichnet. Betrachtet werden folgende Ereignisse:
V: „Eine zufällig ausgewählte Tüte ist als vegan gekennzeichnet.“
R: „Eine zufällig ausgewählte Tüte ist als zuckerreduziert gekennzeichnet.“
Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses Rˉ. (3P)
Der Anteil der nicht als vegan gekennzeichneten Tüten ist dreimal so groß wie der Anteil der Tüten, die als vegan gekennzeichnet sind.
Insgesamt sind 63 % der Tüten weder als vegan noch als zuckerreduziert gekennzeichnet. Das bedeutet: P(V∩R)=0,63=10063
Im bedingten Wahrscheinlichkeitsraum gilt:
PA(B)=P(A)P(A∩B)
Damit hat man: PV(R)=P(V)P(V∩R)=4310063=100⋅363⋅4=2521=0,84
42% der Tüten, die als vegan gekennzeichnet sind, sind zusätzlich als zuckerreduziert gekennzeichnet.
Also: PV(R)=0,42⇒PV(R)=0,58
Es gilt: P(R)=P(V∩R)+P(V∩R)
Laut Angabe sind insgesamt 63% der Tüten weder als vegan noch als zuckereduziert gekennzeichnet.
Also: P(V∩R)=0,63
Weil P(V∩R)=P(V)⋅PV(R)=41⋅0,58=0,25⋅0,58=0,145
Somit hat man: P(R)=0,145+0,63=0,775
Wie kann man so eine Aufgabe systematisch lösen?
Stelle eine Vierfeldertafel auf und trage alles ein, was du weißt:
RRV0,1450,25V0,1450,75
Rechne wie oben aus, dass die Gesamtwahrscheinlichkeit von V gerade 0,25 und daher die von V0,75 beträgt.
Die Tatsache, dass 42% der veganen Tüten zuckerreduziert ist (und damit 58% nicht), gibt dir die Einträge in der V-Spalte:
P(V∩R)=P(V)⋅PV(R)=0,25⋅0,42=0,105 und
P(V∩R)=P(V)⋅PV(R)=0,25⋅0,58=0,145
Jetzt sieht die Vierfeldertafel so aus:
RRV0,1050,1450,25V0,1450,75
Mit der weiteren Information, dass 63% der Tüten weder vegan noch zuckerreduziert sind, hast du alle Informationen verarbeitet. Der Wert P(V∩R)=0,63 wird eingetragen.
Danach kannst du sofort die zweite Zeile (die mit R) zusammenrechnen und durch Subtraktion den Wert von
P(V∩R)=P(V)−P(V∩R)=0,75−0,63=0,12
ermitteln (diesen Wert brauchst du erst in Teil b) dieser Aufgabe):
RRV0,1050,1450,25V0,1200,630,750,775
Es ist also P(R)=0,775.
Für Teil b) berechnest du nun
PV(R)=P(V)P(V∩R)=0,750,12=0,16.
Aufbau der Lösung mit Ereignisbäumen
Beginne mit der Skizze eines Ereignisbaums und unterscheide zuerst die Fälle V und V.
Wie vorhin kannst du die Wahrscheinlichkeiten von V, V und V∩R aus dem Aufgabentext übernehmen.
Genau wie oben berechnest du nun die Wahrscheinlichkeiten von V∩R und V∩R aus den angegebene bedingten Wahrscheinlichkeiten PV(R) und PV(R).
Damit kannst du nun die Wahrscheinlichkeit von R erhalten:
Beschreiben Sie die Bedeutung des Terms 1−PVˉ(R) im Sachzusammenhang. (2P)
Es gilt: 1−PV(R)=PV(R) . PV(R) ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das nicht-zuckerreduzierte Fruchtgummi aus einer nicht-vegan gekennzeichneten Tüte stammt.