Beide Kerze brennen langsam herunter. Da die rote Kerze deutlich dünner ist als die blaue, wird sie schneller kleiner. Am Anfang der Beobachtung ist die blaue Kerze 6 cm und die rote 13 cm hoch. Man hat bereits beobachtet, dass in einer Stunde die blaue um 5 mm und die rote 9 mm gleichmäßig herunterbrennt.
Stelle für beide Kerzen jeweils eine Funktionsgleichung auf, die die Höhe h in Abhängigkeit der Zeit t darstellt.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: lineare Funktionen
Blaue Kerze
Man muss die Parameter der Gleichung hblau(t)=mblau⋅t+cblau finden.
In einer Stunde wird sie 0,5 cm kleiner. Damit beträgt die Steigung mblau=−0,5.
Der Y-Achsenabschnitt ist die anfängliche Höhe der Kerze: cblau=6.
Du erhältst so die Funktionsgleichung: hblau(t)=−0,5⋅t+6
Rote Kerze
hrot(t)=mrot⋅t+crot
Pro Stunde verliert die rote Kerze 0,9 cm. Die Steigung beträgt also mrot=−0,9.
Die rote Kerze hat anfangs eine Höhe von crot=13.
Du erhältst so die Funktionsgleichung: hrot(t)=−0,9⋅t+13
Die Höhe der Kerzen wird durch zwei lineare Funktionen beschrieben.
Verwende als (abhängige) Variable t statt x, um zu verdeutlichen, dass die Höhe der Kerzen von der Zeit abhängt.
Berechne nun, nach wie vielen Stunden die Kerzen gleich lang sind, indem du die beiden Funktionen als Gleichungen mit den Variablen h und t auffasst.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Gleichungssystem
Zuerst stellst du aus den Funktionen ein Gleichungssystem mit zwei Variablen zusammen:
IIIIhh==−0,5t+6−0,9t+13
Um nun die Zeit t zu finden, an der beide Kerzen die gleiche Höhe haben, suchst du die Lösung des Gleichungssystems. Dazu bietet sich das Gleichsetzungsverfahren gut an.
Beide Gleichungen sind bereits nach h aufgelöst und können direkt gleichgesetzt werden.
Hinterfrage dein Ergebnis aus b) kritisch im Kontext der Aufgabe. An welcher Stelle gibt es ein Problem?
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Gleichungssystem
Höhe der Kerzen
Nach Teilaufgabe b) haben die beiden Kerzen nach 17,5 Stunden die gleiche Höhe. Doch wie groß sind sie?
Wie bei allen Aufgaben zu Gleichungssystemen sollte man am Schluss die vollständige Lösungsmenge angeben: Das heißt zu der Zeit t=17,5 muss noch die Höhe h berechnet werden.
Setze also 17,5 in eine der Gleichungen aus b) ein und berechne h.
h===−0,5⋅(17,5)+6−8,75+6−2,75
Setze dein Ergebnis beispielsweise in Gleichung I ein und vereinfache.
Als Lösungsmenge ergibt sich also: Nach 17,5 Stunden sind beide Kerzen −2,75 cm groß.
Was bedeutet das −2,75 cm?
Mathematisch ergab sich für die beiden Geraden aus Teilaufgabe a) natürlich ein Schnittpunkt.
Doch im Sachzusammenhang betrachtet, macht diese Lösung keinen Sinn. Aus der Geradengleichung der blauen Kerze hblau=−0,5t+6 kann man berechnen, dass diese bereits nach 12 Stunden abgebrannt ist. (siehe dazu Berechnung von Nullstellen)
Alternativ kannst du dir auch die Graphen der Kerzen zeichnen, um deine Löusng zu interpretieren.
Antwort:
Obwohl sich rechnerisch eine Lösung ergibt, sind die beiden Kerzen niemals gleich groß: Sie sind vorher heruntergebrannt.
Berechne zuerst, auf welche Höhe die beiden Kerzen heruntergebrannt sind, wenn sie gleich groß sind. Versuche dann noch einmal deine Ergebnisse in Bezug auf zwei brennende Kerzen in Worte zu fassen.