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Das AB0-System

Menschen haben unterschiedliche Blutgruppen. Das wichtigste Kategorie-System im Bereich der Bluttransfusionen ist das AB0-System. Der Name kommt durch die drei entscheidenden Konstellationen von Antigenen in der Bestimmung der Blutgruppe eines Menschen.

Historischer Hintergrund

Dieses System wurde zwischen 1900 und 1903 vom Serologen (Wissenschaftler im Bereich der Antigen-Antikörperreaktion) Karl Landsteiner und seinem Team entdeckt und benannt. Hierbei nahm Landsteiner von sich selber und allen Mitarbeitern insgesamt 22 Blutproben und zentrifugierte jede Probe um sie in Blutserum und Blutkörperchen zu trennen. Im weiteren Verlauf kombinierte er alle Seren und Blutkörperchen miteinander.

Nachdem alle Kombinationen durchgeführt wurden, war es ihnen möglich ein unterschiedliches Verklumpungsverhalten zu erkennen und drei entscheidende Faktoren zu erkennen. 1901 einigte man sich auf die Benennung der verschiedenen Blutgruppen A B und 0 1902 fand man noch die kombinierte Blutgruppe AB.

Vererbung des AB0-Systems

Das Blutgruppen entscheidende Chromosom ist hierbei das 9. Im Normalfall findet man hierbei eines von den drei entscheidenden Allelen: A, B oder 0. Wenn mehr als zwei Allele vorliegen, spricht man außerdem von einer multiplen Allelie, bei einer gleichermaßen starken Ausbildung im Phänotypen von einer Kodominanz.

Grund für unterschiedliche Blutgruppen

Die Eigenschaft der verschiedenen Blutgruppen kommt durch Glycolipide (Fettmoleküle an einem Zuckermolekül) in den Erythrozyten zustande. Die Membran eines Erythrocyten enthält sogenannte Glycolipide und Glycoproteine, wobei zwei der Glycolipide für die Ausbildung der A/B Gruppe zuständig sind.

Säuglinge besitzen zunächst nur das sogenannte H-Antigen wobei dann eine bestimmte Base an die Kette des H-Antigens bindet und so bestimmt wird welches andere Antigen ausgebildet wird und somit welche Blutgruppe es ist:

  • Blutgr. A: Produktion eines Enzyms, das einen N-Acetylglucosamin-Baustein (NAG) an die Galactose-Einheit des H-Antigens hängt →Antigen der Blutgr. A

  • Blutgr. B: Produktion einer alternativen Form dieses Enzyms, die einen weiteren Galactose-Baustein (Gal) an die Galactose-Einheit des H-Antigens hängt → Antigen der Blutgr. B

  • Blutgr. 0: Produktion weder des A-Enzyms noch des B-Enzyms → kein weiterer Baustein mehr an H-Antigen gehängt

  • Blutgr. AB: Produktion beider Enzyme und beider Antigene → A- und B-Antigen werden in Zellmembran der Erythrocyten eingebaut

Kompatibilität der Blutgruppen

Das System besteht aus eben dem Grund, dass nicht alle Gruppen miteinander verträglich sind und es somit zur Blutverklumpung kommt. Diese Unverträglichkeit entsteht durch die Reaktion der Antikörper im Blutplasma mit den jeweiligen Antigenen auf den Erythrozyten.

Bild

Die Antikörper agieren bei der Vermischung der Blutgruppen als verbindende Teile.

Die jeweiligen Antigene (A/B) besitzen immer das gegensätzliche Antigen (Anti-A/Anti-B) im Blutplasma, weshalb es bei der Vermischung der Blutgruppen zu einer Kopplung der Erythrozyten kommen würde (je nach Blutgruppenmischung, z.B A+0) und somit das Blut verklumpen würde.

Diese Verklumpungen des Blutes führen zu einem Schock und wenn eine rasche Behandlung nicht durchgeführt wird sind die Folgen irreversible Organschäden und unter Umständen sogar der Tod.

Der Universalspender

Als Universalspender gilt jene Blutgruppe, die mit ihren Erythrozyten Konzentrat an jede beliebige Blutgruppe spenden kann. Als Universalspender gilt zumeist die Blutgruppe 0, im Besonderen diejenige mit dem Rhesusfaktor - (negativ).

Die Gruppe 0 ist aufgrund ihrer nicht ausgebildeten Antigene auf den Erythrozyten nicht fähig Antikörper an sich zu "koppeln" wodurch die Erythrozyten ungefährlich für jede andere Blutgruppe sind.

Bedeutend ist jedoch, dass man nicht das sogenannte Vollblut zur Blutspende verwenden darf (jedenfalls nicht, wenn es sich um unterschiedliche Blutgruppen bei der Spende handelt) sondern nur die Erythrozyten Konzentrate verwendet.

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Quellen

    • http://flexikon.doccheck.com/de/AB0-System
    • Nautilus Biologie 11, S. 133 – 135
    • https://de.wikipedia.org/wiki/AB0-System
    • http://www.u-helmich.de/bio/gen/reihe3/33/index33.html
    • http://www.medizin-kompakt.de/ab0-system

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