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Das Rhesus-System

Rhesusaffe (Macaca mulatta)

Das Rhesus-System wurde erstmals 1940 von Karl Landsteiner und Alexander Solomon Wiener in Rhesusaffen nachgewiesen und ist neben dem AB0-System, das zweitwichtigste Blutgruppenmerkmal beim Menschen.

Definition

Bild

Der Rhesusfaktor ist ein Oberflächenprotein (Antigen) auf der Zellmembran der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Menschen, die dieses Antigen besitzen, nennt man Rhesus-positiv (Rh+/Rh). Fehlt diese Struktur spricht man von Rhesus-negativen (Rh-/rh) Menschen. Die fünf wichtigsten Vertreter des Rhesus-Blutgruppensystems sind C, c, D, E und e. Der bedeutendste ist dabei der Rhesusfaktor D. Da der Rhesusfaktor dominant-rezessiv vererbt wird, sind etwa 85% der deutschen Bevölkerung Rhesus-positiv.

Bedeutung in der Medizin

Der Rhesusfaktor spielt eine wichtige Rolle in der Transfusionsmedizin und bei Schwangerschaften. Da Rhesus-negative Menschen nach einer Transfusion von Rhesus-positiven Blut Antikörper entwickeln, wird diese nur bei Lebensgefahr durchgeführt. Während einer Geburt kommt es häufig zur Übertragung von Blut vom kindlichen in den mütterlichen Kreislauf. Wenn eine Frau Rhesus-negativ ist und ihr Kind Rhesus-positiv, kann es zur Bildung von Antikörpern im Blut der Mutter kommen. Bei einer erneuten Schwangerschaft mit einem Rhesus-positiven Kind können die gebildeten Antikörper der Mutter nun die roten Blutkörperchen des Kindes zerstören (Hämolyse). Um die Bildung der Antikörper zu verhindern erhalten diese Frauen während der Schwangerschaft sowie direkt nach der Geburt eines jeden Rhesus-positiven Kindes eine sogenannte Rhesusfaktor-Prophylaxe.

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Quellen


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