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Der Farbkreis

Dieser Artikel ist noch in Bearbeitung!

Erinnern wir uns mal an unsere Schulzeit. Dann kommt Ihnen bestimmt auch wieder der Farbkreis nach Johannes Itten in den Sinn. Zumindest hat er sich bei mir fest ins Gedächtnis gebrannt, da er in imposanter Größe an der Wand der naturwissenschaftlichen Räumlichkeiten abgebildet war. Viele Male, wenn meine Gedanken mal wieder vom Unterricht abschweiften, erwischte ich mich dabei, diesen bunten Kreis zu mustern.

Vielleicht erinnern Sie sich auch noch daran, als von Primär, Sekundär- und Tertiärfarben die Rede war. Diese Einteilung ist äußerst wichtig, um das Zusammenspiel der Farben zu verstehen und diese in gekonnter Manier miteinander zu mischen.

Die Primärfarben sind die drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau. Sie können nicht aus anderen Farben gemischt werden, jedoch können alle anderen Farben aus den drei Primärfarben gemischt werden.

Farbkreis nach Johannes Itten. 1961

Dieser Farbkreis geht zurück auf den Bauhaus Zeichenlehrer Johannes Itten (1888–1967). Er differenzierte zum ersten Mal die Farbtöne und erweiterte die Primärfarben Rot, Gelb und Blau durch die Komplementärfarben (oder: Sekundärfarben) Orange, Grün und Violett und stellte sie in einem Farbkreis dar. Weiß und Schwarz bezeichnete er übrigens als “Nicht-Farben”.

Geht man dann noch einen Schritt weiter und mischt die Sekundärfarben mit den Primärfarben, entstehen daraus die Tertiärfarben Rotorange, Gelborange, Blaugrün, Blauviolett, Rotviolett und Grüngelb.

Eine wichtige Eigenschaft der Tertiärfarben ist es, dass nicht einfach jede Primärfarbe mit einer beliebigen Sekundärfarbe gemischt werden kann. Beispielsweise ergibt das Mischen von Grün mit Rot – genauso wie Blau mit Orange – kein harmonisches Resultat. Beide Kombinationen würden eine Art Braun ergeben. Nur die Kombinationen, wie sie im Farbkreis zu sehen sind, ergeben harmonische Resultate.

Nimmt man in die Mischverhältnisse der drei Grundfarben noch Weiß und Schwarz hinzu, lässt sich dadurch jede beliebige Farbe (samt aller Schattierungen) erstellen.

Neben dieser dreistufigen Einteilung existiert noch eine weitere Klassifizierung anhand der Mischmethode. Hier unterscheidet man zwischen Additivem und Subtraktivem Verfahren zur Farbmischung.

Komplementärfarben

Wahrscheinlich haben Sie es schon erraten, dass Komplementärfarben im Farbkreis gegenüber liegend zu finden sind. Hierbei kann man sich auch für verschiedene Abstufungen in der Helligkeit der Farben entscheiden, um den Kontrast ein wenig abzumildern.

Bei der komplementären Farbpalette erzeugt man großen Kontrast, daher empfiehlt sich etwas Fingerspitzengefühl bei dieser Methode. In der Praxis hat es sich bewährt, bei einem Design eine Farbe stärker in den Vordergrund zu stellen, und die komplementäre Farbe als dezente Ergänzung dazu zu verwenden. Werden beide Farben gleichermaßen intensiv genutzt, kann das Design schnell überladen wirken.

Additive Farbmischung

Bei der additiven Farbmischung entsteht der Farbeindruck dadurch, dass Licht unterschiedlicher Farben zusammengemischt wird. Die drei Grundfarben (Primärfarben) der additiven Farbmischung sind meistens Rot, Grün und Blau – daher spricht man hier auch von einem RGB-System. Mischt man alle drei Grundfarben passend zusammen, so erhält man weiß. Der RGB-Farbraum findet vor allem beim Grafikdesign für Bildschirme und digitale Anzeigeformen Anwendung (z.B. Webdesign).

RGB FarbkreisGrafik von László Németh [CC0]

subtraktive Farbmischung

Bei der subtraktiven Farbmischung wird aus dem weißen Lichtspektrum gezielt das Licht verschiedener Farbe durch Farbfilter ausgeblendet (also subtrahiert) oder durch Pigmente absorbiert. Die Grundfarben der subtraktiven Farbmischung sind Gelb, Magenta (Purpur) und Cyan (Blaugrün). Diese Form der Farbmischung spiegelt sich im CMYK-Farbraum wieder, wobei die einzelnen Buchstaben für die Anfangsbuchstaben der drei Grundfarben stehen (C = Cyan, M = Magenta, Y = Yellow) – ergänzt um den Buchstaben K = Key (d.h. Schwarz). Dieses Verfahren kommt vor allem bei Print-Produkten zur Anwendung.


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