Was denkst du von Föderalismus und Politikverflechtung?
Findest du die Art wie die einzelnen Bundesländer selbst entscheiden können gut oder würdest du es besser finden, wenn jede Entscheidung für ganz Deutschland getroffen wird?
Untersuche die folgende Rede. Welche Prinzipien von Propaganda kannst du ausfindig machen? Markiere die Textpassagen mit folgenden Farben (Nicht alle Prinzipen müssen vorkommen):
Feindbild / Bedrohung / Appell an Verzweiflung, Angst und Furcht (schwarz-fett)
Es ist herrlich, in einer Zeit zu leben, die ihren Menschen große Aufgaben stellt.
Als die Regierung der nationalen Erhebung die Verantwortung übernahm, übernahm sie damit die Pflicht, die Aufgaben zu meistern, die wir alle vor und um uns sehen.Ein Volk ist zusammengebrochen und soll seine Wiederaufrichtung erleben. Wir wollen heute nicht hadern über das Unglück, das uns getroffen, die Katastrophe, die uns gestürzt hat.Wir wollen nur erkennen, daß das Gebrochene wieder aufgerichtet werden muß und daß der Verfall sich wieder zu neuem Leben wende.
Furchtbar sind Not und Elend über unser Volk gekommen. Eine stolze Wirtschaft, einst blühend und reich, scheint zu verfallen. Millionen fleißige Menschen verdammt die Arbeitsnot zum Müßiggang. Die Proletarisierung reißt immer neue Lebensstände in ihre Tiefe. Das Gefüge unserer Gesellschaft geht in Brüche, ja selbst an die Pforten der Tempel unseres Glaubens pocht die Faust der Träger einer neuen Weltzerstörung. Unrast und Unfriede überall. Deutschland wehrlos und rechtlos, das Volk erfüllt von Verzagtheit und Verzweiflung!Uns hat das Schicksal die herrliche Aufgabe gestellt, in dieser Not zu kämpfen, die Herzen dieser verzagten Menschen wieder mit Glauben und Vertrauen zu erfüllen, die Wirtschaft in Ordnung zu bringen, den Millionen Feiernden Arbeit zu geben, die Stände vor der Vernichtung zurückzureißen, eine neue Gesellschaft aufzubauenund ihre Feinde mit eiserner Faust zu zügeln,die Nation, ihre sachlichen, moralischen und kulturellen Güter in Schutz zu nehmen vor den Elementen der Zerstörung. Eine kühne und stolze Mission!
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Wenn wir die Wiederaufrichtung unseres Volkes als Aufgabe unserer Zeit und unseres Lebens empfinden, sehen wir vor uns nicht nur die leidende Wirtschaft, sondern ebenso die bedrohte Kultur, nicht nur die Not des Leibes, sondern nicht weniger die Not der Seele, und wir können uns keinen Wiederaufstieg des deutschen Volkes denken, wenn nicht wieder ersteht auch die deutsche Kultur und vor allem die deutsche Kunst. Wir vollziehen heute einen symbolischen Akt. Eine tragische Verkettung von Zufall, Schuld und Ungeklärtem vernichtet in einer Nacht ein Haus, das für immer verbunden bleiben wird mit dem künstlerischen Schaffen nicht nur einer Stadt, sondern der ganzen deutschen Nation. Schätze des deutschen Gemütes und der deutschen Kunst sind den Flammen zum Opfer gefallen. Allein, was damals in wenigen Stunden der Vernichtung verfiel, kann nicht Vernichtung sein für alle Zukunft. Indem wir uns schmerzlich von dem Verlorenen trennen, beginnen wirvertrauensvoll mit dem Blick in die Zukunft den Aufbau des Neuen.
Ein Haus der Deutschen Kunst soll erstehen, der alte Glaspalast, durch viele Jahrzehnte ein Merkmal dieser Stadt, sich verwandeln in ein Denkmal unserer Zeit.
Das junge Deutschland baut seiner Kunst sein eigen Haus. [...]
Hitler bezieht sich in seiner Rede vor allem auf die Gefühle seiner Zuhörer. Er appeliert an Not, Verzweiflung, Traurigkeit aber auch Hoffnung und Zuversicht. Argumente nennt er kaum bis gar nicht.
Untersuche die folgende Rede. Welche Prinzipien von Propaganda kannst du ausfindig machen? Markiere die Textpassagen mit folgenden Farben (Nicht alle Prinzipen müssen vorkommen):
Feindbild / Bedrohung / Appell an Verzweiflung, Angst und Furcht (schwarz-fett)
Der Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush hielt diese Rede nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Gerichtet war sie an die amerikanische Bevölkerung.
Aufgabe 2
Wenig später riefen die USA den "Krieg gegen den Terror" aus und marschierten in Afghanistan ein.
Der Guardian schrieb 2005:
Nenne ein geschichtliches Vorbild für die Handlungen von Bush. (Tipp: Denke an die Epoche des Mittelalters.)
Sehr geehrter Mr. Speaker, Herr Vorsitzender pro tempore, Mitglieder des Kongresses, meine lieben amerikanischen Mitbürger:
[...]
Wir haben die Lage der Nation im Durchhaltevermögen unserer Bergungsarbeiter gesehen, die über ihre Erschöpfungsgrenze hinausschufteten. Wir haben gesehen, wie Flaggen gehisst, Kerzen angezündet, Blut gespendet und gebetet wurde - auf Englisch, Hebräisch und Arabisch. Wir haben das Mitgefühl eines liebevollen und hilfsbereiten Volks gesehen, das den Schmerz von Fremden zu seinem eigenen machte.
Liebe Mitbürger, in den letzten neun Tagen hat die gesamte Welt mit eigenen Augen die Lage unserer Nation gesehen - und sie ist gut.
Heute Abend sind wir ein Land, das sich der Gefahr bewusst geworden und aufgerufen ist, die Freiheit zu verteidigen. Unser Schmerz wurde zu Wut, und Wut zu Entschlossenheit. Ob wir unsere Feinde zur Rechenschaft ziehen oder unsere Feinde ihrer gerechten Bestrafung zuführen, der Gerechtigkeit wird Genüge getan werden.
Ich danke dem Kongress für seine Führungsstärke in einer so wichtigen Zeit. Ganz Amerika war bewegt, als man am Abend der Tragödie Republikaner und Demokraten gemeinsam auf den Stufen dieses Kapitols stehen und "God Bless America" singen sah. Und Sie taten mehr als singen, Sie handelten, indem sie 40 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau Ihrer Gemeinden und für die Bedürfnisse des Militärs bewilligten.
[…]
Am 11. September haben Feinde der Freiheit eine kriegerische Handlunggegen unser Land begangen. Die Amerikaner haben Kriege erlebt - aber in den letzten 136 Jahren waren dies Kriege auf fremdem Boden, mit Ausnahme eines Sonntags im Jahre 1941. Amerikaner haben in Kriegen Verluste erlitten - aber nicht im Zentrum einer großen Stadt an einem friedlichen Morgen. Die Amerikaner haben Überraschungsangriffe erlebt - aber nie zuvor Angriffe auf Tausende Zivilisten. Alles das wurde uns an einem einzigen Tag angetan - und die Nacht brach über eine andere Welt herein, eine Welt, in der die Freiheit selbst Angriffen ausgesetzt ist.
Die Amerikaner haben heute Abend viele Fragen. Die Amerikaner fragen: Wer hat unser Land angegriffen?
Die von uns gesammelten Beweise weisen alle auf eine Reihe lose verbundener Terrororganisationen hin, die als Al-Quaida bekannt sind. Es sind die gleichen Mörder, die wegen der Bombenanschläge auf die amerikanischen Botschaften in Tansania und Kenia angeklagt wurden und für den Bombenangriff auf die U.S.S. Cole verantwortlich sind.
Die Al-Quaida ist für den Terror, was die Mafia für das Verbrechen ist. Aber ihr Ziel ist nicht, Profit zu machen; ihr Ziel ist es, die Welt neu zu erschaffen - und Menschen überall ihre radikalen Überzeugungen aufzuzwängen.
[…]
Die Vereinigten Staaten respektieren die Menschen in Afghanistan - schließlich sind wir zurzeit die größte Quelle für humanitäre Hilfe für das Land - aber wir verurteilen das Taliban-Regime. Es unterdrückt nicht nur sein eigenes Volk, es bedroht Menschen überall, indem es Terroristen unterstützt, versorgt, und sie beliefert. Durch Beihilfe zum Mord begeht das Taliban-Regime Mord.
[…]
Unsere Antwort umfasst weit mehr als unmittelbare Vergeltung und einzelne militärische Schläge. Die Amerikaner sollten sich nicht auf eine Schlacht, sondern auf einen lang andauernden Feldzug einstellen, wie wir ihn bislang noch nicht erlebt haben. Dazu können bedeutende militärische Schläge gehören, die im Fernsehen zu sehen sein werden, und verdeckte Operationen, die selbst bei Erfolg geheim bleiben werden. Wir werden die Finanzquellen der Terroristen austrocknen, sie gegeneinander ausspielen, sie von Ort zu Ort jagen, bis es keinen Ort der Zuflucht oder der Ruhe mehr für sie gibt. Und wir werden Staaten verfolgen, die Ihnen Hilfe oder Unterschlupf gewähren. Jede Nation in jeder Region muss nun eine Entscheidungtreffen. Entweder sind sie auf unserer Seite oder auf der Seite der Terroristen. Von diesem Tag an wird jeder Staat, der weiter hin Terroristen unterstützt oder ihnen Unterschlupf gewährt, von den USA als feindliches Regime betrachtet.
Unsere Nation hat erkannt: Wir sind nicht vor einem Angriff gefeit. Wir werden Verteidigungsmaßnahmen ergreifen, um Amerikaner zu schützen.
[…]
An diesen Anstrengungen werden viele beteiligt sein, von FBI-Agenten über die Nachrichtendienste bis hin zu den Reservisten, die wir einberufen haben. Sie alle verdienen unseren Dank und unsere Gebete sind mit ihnen. Und heute Abend möchte ich, nur einige Meilen vom beschädigten Pentagon entfernt, eine Botschaft an unser Militärrichten: Seid bereit. Ich habe die Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt, und das hat seinen Grund. Die Stunde wird kommen, in der Amerika handelt, und Ihr werdet uns stolz machen.
Dies ist nicht nur ein Kampf Amerikas. Und es geht hier nicht nur um die Freiheit Amerikas. Dies ist der Kampf der gesamten Welt. Dies ist der Kampf der gesamten Zivilisation. Es ist der Kampf aller, die an Fortschritt und Pluralismus, Toleranz und Freiheit glauben.
Wir fordern alle Nationen auf, an unserer Seite zu stehen. Wir werden um Hilfe von Polizeikräften, Nachrichtendiensten und Banksystemen auf der ganzen Welt bitten und wir werden diese Hilfe benötigen. Die Vereinigten Staaten sind dankbar, dass viele Staaten und viele internationale Organisationen bereits reagiert haben - mit Anteilnahme und mit Unterstützung. Länder in Lateinamerika, Asien, Afrika, und Europa bis hin zu Ländern der islamischen Welt. Vielleicht spiegelt der NATO-Vertrag am deutlichsten die Haltung der Welt wider: Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle.
Aufgabe 2:
Die Handlungen der USA nach dem 11. September erinnern an die christlichen Kreuzzüge des Mittelalters.
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