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Elektromagnetische Induktion Teil 3

Induktion, also die Erzeugung einer elektrischen Induktionsspannung, ist über verschiedene Wege möglich.

In diesem Artikel zeigen wir die bisherigen Erkenntnisse auf und vervollständigen das physikalische Phänomen der Elektromangnetischen Induktion um eine weitere Möglichkeit eine Induktionsspannung zu erzeugen.

Viel Spaß dabei!

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Wiederholung

Bewegen wir einen elektrischen Leiter der (wirksamen) Länge ll mit der Geschwindigkeit vv (Weg x∆x pro Zeit t∆t) in ein magnetisches Feld BB wird mittels Ladungsträgertrennung durch die Kraft FLorenzF_{Lorenz} eine Induktionsspannung UindU_{ind} am Leiterstück erzeugt. Nach gleichem Prinzip funktioniert dies mit einer Leiterschleife der Flächenausdehnung AA.

Zur Wiederholung empfehlen wir den Artikel siehe LINK \rightarrow Elektromagnetische Induktion Teil 1

Drehen wir eine Leiterschleife (mit ihrer Flächenausdehnung AA) in einem magnetischen Feld BB, ändert sich die im Magnetischen Feld wirksame Fläche AA' (Flächenanteil jeweils zu BB) über die Zeit. Der sich damit im Magnetfeld ändernde Quotient ΔAΔt\dfrac{ΔA}{Δt} erzeugt eine sinusförmige Induktionsspannung UindU_{ind} abhängig vom jeweiligen Drehwinkel φφ.

Zur Wiederholung empfehlen wir den Artikel siehe LINK \rightarrow Elektromagnetische Induktion Teil 2

Betrachten wir die aufgezeigten Formeln, so fällt auf, das bislang nur ein Größe als konstant angesehen wurde, jene der Magnetischen Flußdichte BB. Sofern nicht, erzeugt auch ein sich änderndes Magnetfeld BB eine Induktionsspannung UindU_{ind}, was wir nachfolgend näher betrachten werden.

Induktion durch Änderung der Magnetischen Flußdichte B

Analog zur bislang genutzten Formel zur Berechnung der Induktionsspannung durch Änderung der Fläche AA (ausgedrückt mit Quotient At\dfrac{∆A}{∆t}) gilt diese entsprechend angepasst auch für Änderungen der Flußdichte BB, letzteres wir durch einen Quotienten Bt\dfrac{∆B}{∆t} ausdrücken können:

Merke

Uind=nABtU_{ind}=-n\cdot{A}\cdot{\dfrac{∆B}{∆t}}

  • Es gilt vereinfachend: BA\vec{B}⊥A

  • Die Fläche einer\underline{einer} Leiterschleife =A=A, da n=1n=1

  • Definition: Eine Spule (ist eine Vielzahl von Leiterschleifen der Fläche AA somit) =nA= n\cdot{A}

  • "-" (Minus) steht für das Lenz’sches Gesetz (dazu später mehr)

Lenz’sches Gesetz, ganz einfach!

In obiger Formel bringt das "Minus" das Lenz’sches Gesetz zum Ausdruck, welches besagt, dass die Induktionsspannung UindU_{ind} immer ihrer Ursache entgegenwirkt. Was heißt dies konkret?

  • Steigt die magnetische Flußdichte in Form des Quotienten Bt\dfrac{∆B}{∆t} an (ist dieser also positiv), wird eine negative Induktionsspannung erzeugt, wirkt also ihrer Ursache entgegen.

  • Fällt oder sinkt die magnetische Flußdichte in Form des Quotienten Bt\dfrac{∆B}{∆t} ab (ist dieser also negativ), wird eine positive Induktionsspannung erzeugt.

Praktische Anwendung - Der Transformator

Was nützt all die umfangreiche Theorie, wenn wir diese nicht an einem praktischen Beispiel anwenden könnten. In der Elektrotechnik gibt es ein zentrales wie wichtiges Bauelement, ohne dieses viele uns bekannte elektrotechnische Geräte nicht genutzt werden könnten.

In nachfolgender Abb. 1 ist ein Transformator (in Kurzform auch Trafo genannt) dargestellt:

Abb. 1: Schematische Darstellung eines Transformators mit Magnetischem Fluss

Abb. 1: Schematische Darstellung eines Transformators mit Magnetischem Fluss ΦΦ

Wozu wird ein Transformator gebraucht und benutzt?

Im Grunde genommen hat ein Transformater zwei Hauptaufgaben, indem er . . .

  1. Zwei Stromkreise (Primär- und Sekundärstromkreis) galvanisch voneinander trennt. Hierbei ist gemeint, dass zwei Stromkreise nicht direkt elektrisch miteinander verbunden, sondern elektrisch entkoppelt sind. Die Kopplung findet ausschließlich über das Magnetische Feld statt.

  2. Ein Spannungsniveau (im Primärstromkreis) auf ein anders Spannungsniveau (im Sekundärstromkreis) absenkt oder anhebt. Gleichermaßen kann die jeweilige Höhe der Stromstärke in den beteiligten Stromkreisen umgewandelt also transformiert werden.

Unser Transformator in Abb. 1 würde beispielsweise (aufgrund der Anzahl der Wicklungen der beiden Spulen) eine eingehende Wechselspannung U1U_1 am Ausgang mit U2U_2 halbieren.

In der alltäglichen Anwendung im Haushalt finden wir unzählige verbaute Transformatoren (Abb. 2), um (sogeannnte Niedervolt-) Geräte wie Halogenlampen, Computer, Lichterketten, Fernseher, Türklingel, Haushaltsmaschinen, u.v.m., an der üblichen Haushaltsspannung von 230V nutzen zu können. In Bereichen der Stromerzeugung und Verteilung, ebenso der Industrie, gibt es unzählige Anwendungen auf welche wir an dieser Stelle zunächst nicht eingehen können.

Abb. 2: Exemplarische Spannungsumwandlung im Bereich des Haushalts

Abb. 2: Exemplarische Spannungsumwandlung im Bereich des Haushalts

Merke

Die Namensgebung TRANSFORMATOR kommt übrigens aus dem lateinischen "transformare", was soviel heißt wie umgestalten oder verwandeln.

Wie ist ein Transformator aufgebaut?

Zum prinzipiellen Aufbau:

  • Mit isoliertem Draht werden 2 Spulen um einen magnetisch leitfähigen z.B. Ringkern (Material µr>>1µr​>>1, LINK) gewickelt.

  • Die beiden Spulen (mit jeweiliger Wicklungszahl nn, NN) sind wegen des isolierten Drahtes nicht elektrisch miteinander verbunden.

MerkeInduktion (Erzeugung einer Induktionsspannung UindU_{ind}) . . .

. . . ist nur mit Änderung des Magnetischen Flußes (Φt)(\dfrac{∆Φ}{∆t}) und damit mit der Änderung der Magnetischen Flußdichte (Bt)(\dfrac{∆B}{∆t}) möglich!

Herzlichen Glückwunsch!

Wir haben das einführende Ende dieses spannenden Themas und somit auch das Ende dieses Artikels erreicht!

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Quellen

    • https://pixabay.com
    • Bilder in Eigenkonstruktion

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