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Plusquamperfekt - Was war das Plusquamperfekt gewesen?

Das Plusquamperfekt ist eine der Zeitformen der Vergangenheit. Woran du das Plusquamperfekt erkennst und wann du es verwendest, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Plusquamperfekt?

Das Plusquamperfekt wird auch Vorvergangenheit oder vollendete Vergangenheit genannt, denn man bezieht sich bei der Verwendung des Plusquamperfekts auf Ereignisse, die vor einem bereits erwähnten Ereignis in der Vergangenheit liegen. Es steht deshalb häufig mit Präteritum oder Perfekt zusammen. Das frühere Ereignis gibst du hierbei im Plusquamperfekt wieder, das spätere im Präteritum oder im Perfekt . Das hilft dir dabei, aufeinanderfolgende Handlungen in der Vergangenheit zu beschreiben.

Beispiel: Er hatte sehr lange sein Taschengeld gespart, bevor er sich ein neues Smartphone kaufte/gekauft hat.

Verwendung

Du nutzt das Plusquamperfekt dann, wenn du bei einer Erzählung auf mehrere aufeinanderfolgende Ereignisse in der Vergangenheit zurückblickst. Eine Handlung ist in der Vergangenheit bereits abgeschlossen, aber eine weitere Handlung folgte. Das, was zuerst passiert war, muss im Plusquamperfekt stehen; das, was sich danach ereignet hat – im Präteritum oder im Perfekt. Häufig weisen dich die Signalwörter bevor, nachdem und als darauf hin, dass du das Plusquamperfekt verwenden musst.

Beispiele:

  • Bevor sie ihre Freunde traf, hatte sie ihrer Mutter beim Kochen geholfen.

  • Nachdem er viel gelernt hatte, schrieb er eine gute Note.

  • Als der Zug endlich kam, hatten wir schon eine halbe Stunde gewartet.

Bildung

Für die Bildung des Plusquamperfekts benutzt du die Präteritumsform von sein/haben und das Partizip II des Verbs:

→ Beispiel: Letzten Samstag hatte ich bei einem Freund geschlafen. Wir waren erst sehr spät ins Bett gegangen.

Die Hilfsverben haben und sein

Die beiden Hilfsverben, die du für das Plusquamperfekt brauchst, sind sein und haben. Hier findest du zunächst einmal die richtigen Präteritumsformen der beiden Verben, da sie unregelmäßig gebildet werden. Übrigens sind sie nur im Falle des Perfekts und Plusquamperfekts Hilfsverben. Normalerweise zählen sie als Vollverben.

Person

Präteritum "haben"

Präteritum "sein"

ich

hatte

war

du

hattest

warst

er/sie/es

hatte

war

wir

hatten

waren

ihr

hattet

wart

sie

hatten

waren

Bei den meisten Verben verwendet man für die Bildung des Plusquamperfekts haben. Nur bei bestimmten Verbgruppen benutzt man sein. Darunter fallen unter anderem Verben, mit denen du Bewegungen ausdrückst. Beispiele hierfür sind die Verben rennen, laufen, gehen, fahren, joggen, kommen, fliegen oder schwimmen.

Ein weiterer Fall, in dem du sein für die Perfekt-Bildung benutzt, sind Verben, die Zustandsänderungen angeben. Dazu zählen zum Beispiel Verben wie sterben, wachsen, aufstehen, aufwachen oder einschlafen.

Weitere Verben bei denen du sein verwendest, sind unter anderem sein, werden, passieren oder geschehen.

Das Partizip II

In der deutschen Sprache gebrauchst du das Partizip II nicht nur bei der Bildung des Plusquamperfekts. Du benutzt es zudem beim Passiv, beim Perfekt, beim Futur II und sogar als Adjektiv. Das Partizip II möglichst fehlerfrei zu beherrschen, ist also ein echter Vorteil!

Merke

Du benutzt das Partizip II beim Plusquamperfekt, beim Passiv, beim Perfekt, beim Futur II und sogar als Adjektiv.

Das Partizip II möglichst fehlerfrei zu beherrschen, ist also ein echter Vorteil!

Je nachdem, ob es sich bei dem Vollverb des Satzes im Perfekt um ein regelmäßiges oder ein unregelmäßiges Verb handelt, wird das Partizip II unterschiedlich gebildet. Gleich bleibt nur, dass es immer am Ende eines Satzes steht.

Regelmäßige Verben: ge + Verbstamm + (e)t

Beispiel: spielenIch hatte gespielt.

Unregelmäßige Verben: ge + (veränderter) Verbstamm + en

Beispiel: treffenIch hatte getroffen.

Bei gemischten Verben: ge + veränderter Verbstamm + (e)t

Beispiel: bringenIch hatte gebracht.

Besonderheiten bei der Bildung

Bei der Bildung von Partizip II musst du einige Besonderheiten beachten:

  • Verben mit der Endung -ieren bilden das Partizip II ohne ge-. Beispiel: studierenIch hatte studiert.

  • Nicht trennbare Verben haben Präfixe (Vorsilben) wie ver-, zer-, be-, er-, ge-, ent-, emp- oder hinter-. Diese können nicht vom restlichen Verb getrennt werden. Nicht trennbare Verben bilden das Partizip II ohne ge-. Beispiel: verstehenIch hatte verstanden.

  • Trennbare Verben haben einen Verbzusatz (Präfix), der beim Konjugieren vom restlichen Verb abgetrennt werden kann: zum Beispiel → vorziehenIch ziehe es vor. Andere trennbare Verbzusätze sind an–, ab–, hin–, und her–. Bei der Bildung des Plusquamperfekts hängst du diesen Zusatz an den Anfang der Partizip II-Form: so steht ge- hinter dem Präfix. Beispiel: ankommenIch war angekommen.

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Quellen

    • Hartmann, Horst: Die Zeitformen. Grundlagen der Grammatik verstehen & festigen, 2015.

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