Aufgaben zur Epik
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Aufgaben zu den epischen Formen
Epische Kleinformen: Anekdote, Fabel, Parabel, Sage
Mittlere epische Formen: Erzählung, Novelle
Epische Großformen: Epos, Roman
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Aufgabe zur Bestimmung des Erzählverhaltens
Das auktoriale Erzählverhalten
Mona sitzt im Wohnzimmer vor einer Unmenge an Aufschrieben und schaut traurig aus dem Fenster der Sonne entgegen. Sie wäre jetzt gerne mit Freunden im Schwimmbad, muss aber für die morgige Klassenarbeit lernen. Ihr Vater sieht sie mitleidig an, er weiß natürlich, dass Mona jetzt viel lieber draußen in der Sonne wäre. Um sie aufzuheitern, wird er ihr heute Abend ihr Lieblingsessen, nämlich Lasagne, kochen.
Der auktoriale Erzähler weiß alles über die handelnden Figuren und den Ablauf der Ereignisse, d.h. er kann auch in die Zukunft sehen. Er kennt das gesamte Innenleben (Gefühle und Gedanken) der Figuren.
Das personale Erzählverhalten
Daniel schlendert erschöpft den Gartenweg zu seinem Haus entlang. Er hat gerade einen langen Schultag hinter sich gebracht und ist mies gelaunt, weil so viele seinen Geburtstag vergessen haben. Ein paar Schulkameraden haben ihm zwar gratuliert, doch seine besten Freunde Eric und Christoph haben es wohl völlig vergessen. Er macht gerade die Haustür auf, da überwältigt ihn plötzlich ein lautes "Überraschung!". Er kann seinen Augen kaum trauen, vor ihm stehen Familie und Freunde mit Luftballons und einem großen "Happy-Birthday"-Schriftzug in den Händen.
Der personale Erzähler nimmt die Perspektive nur einer Figur ein. Deutlich wird dies durch den Ausdruck von Gedanken und Gefühlen der Figur, was beim Leser den Eindruck erweckt, selbst beim Geschehen anwesend zu sein. Dadurch dass der personale Erzähler nur die Perspektive des Protagonisten einnimmt, hat er eine eingeschränkte Sicht auf die Handlung, so weiß der Erzähler nichts von der Überraschungsparty, weil Daniel es auch nicht weiß.
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Aufgabe zur Zeitgestaltung - Zeitdehnung, Zeitraffung oder Zeitdeckung?
Zeitraffung: Mit 12 Jahren war ich in den Sommerferien in einem Feriencamp in Frankreich, doch das gefiel mir überhaupt nicht. Die zwei Wochen, die ich dort verbrachte, kamen mir unendlich lang vor. Von da an bevorzugte ich wieder den Familienurlaub mit meinen Eltern. Wir verbrachten die Sommerferien immer in Italien. Die Sommer kamen und gingen. Jetzt ist das alles nur eine schöne Erinnerung.
→ Mehrere Jahre werden in den wenigen Sätzen zusammengefasst.
Zeitdehnung: Vincent schaute kurz auf die Uhr. Er konnte nicht fassen, dass es schon so spät geworden war. Dabei wollte er doch nur eine Folge der neuen Staffel schauen, aber wie so oft, wurden daraus natürlich mehrere Folgen. Jetzt war es schon nach Mitternacht, obwohl er morgen schon um 6 Uhr aufstehen musste.
→ Der Blick auf die Uhr dauert nur wenige Sekunden, doch da die Gedanken von Vincent geschildert werden, wird der Text zeitdehnend.
Zeitdeckung: „Hey, warte! Du hast dein Handy auf dem Tisch liegen lassen!” - „Oh danke, habe ich ganz vergessen.”
→ Bei Dialogen sind erzählte Zeit und Erzählzeit stets deckungsgleich.
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