In diesem Artikel werden die Besonderheiten des Mordfalls Edward Wilshaw aufgezeigt.
"Der 19. Januar 1784 war selbst für die Wetterverhältnisse in Liverpool ein besonders nebliger Tag. Edward Wilshaw machte daher frühzeitig Feierabend an seinem Arbeitsplatz in der Nähe des Hafens, um rechtzeitig zum Abendessen zu Hause einzutreffen. Doch sein Weg war bald zu Ende: Aus einem dunklen Hauseingang heraus schoss ihm eine vermummte Person in den Kopf. Wilshaw war auf der Stelle tot. Bei der Leichenschau am nächsten Tag fand der Chirurg in der Schusswunde ein Stück Papier, das offensichtlich als Schusspflaster in der Tatwaffe, wahrscheinlich eine Vorderlader-Pistole, verwendet wurde. Das Papier erwies sich als die herausgerissene Ecke eines Flugblattes. Einige Tage später wurde bei dem Tatverdächtigen John Toms bei einer Hausdurchsuchung ein entsprechendes Flugblatt gefunden, an dem genau diese Ecke fehlte und die Abrisskanten exakt zueinander passten. Aufgrund dieser Indizien wurde Toms des Mordes schuldig gesprochen und am 29. März 1784 im Lancaster Moor am Galgen hingerichtet."
Perkussion Vorderlader Gewehr MOUNTAN cal. 45 und Scheibenpistole cal. 36
So ähnlich könnte sich der Mordfall Edward Wilshaw, in den Quellen häufig als Culshaw benannt, abgespielt haben. Er gilt als einer der ersten Fälle, dessen Aufklärung allein auf einem Sachbeweis und logischer Detektivarbeit beruhte. Die vorgetragenen Zusammenhänge zwischen dem bei der Leichenschau gefundenen Papierstück im Kopf des Toten, sowie dem sichergestellten Passstück dazu bei dem Verdächtigen Toms überzeugten das erkennende Gericht "ohne jeden vernünftigen Zweifel" von der Schuld des Täters. Insbesondere führte dieser Fall zur rasanten Weiterentwicklung der Rechtsmedizin und zur Professionalisierung der Polizeiarbeit durch Aufbau von Sammlungen von Waffen und Munition, sowie deren kriminaltechnische Untersuchung .
Waffensammlung - die richtige Bezeichnung
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