Bestimme die Schnittpunkte. Weil (3x+1)3=(−3−(x+1))3=x+1 ist, reicht eine Rechnung ab der dritten Zeile:
(x+1)3−1
=
3x+1−1
+1
(x+1)3
=
3x+1
3
↓
Sei x=−1.
(x+1)9
=
x+1
:(x+1)
(x+1)8
=
1
8
x+1
=
±1
−1
x1
=
0
x2
=
−2
↓
Betrachte den Fall x=−1.
(−1+1)3−1
=
3−1+1−1
x3
=
−1
Berechne jetzt die Fläche A zwischen den Graphen von Schnittpunkt zu Schnittpunkt zunächst für x≥−1. Für −1≤x≤0 ist f(x)≤f−1(x).
A1
=
∫−10f(x)−f−1(x)dx
=
∫−10(3x+1−1−(x+1)3+1)dx
=
∫−10((x+1)1/3−(x+1)3)dx
=
[1+311(x+1)31+1−41(x+1)4]−10
=
43(0+1)4/3−41(0+1)4−43(−1+1)4/3+41(−1+1)4
=
43−41
=
21
Im Bereich −2≤x≤−1 ist f−1(x)≤f(x). Wie du sofort durch Ableiten bestätigst, ist 43(−(x−1))4/3 eine Stammfunktion zu f−1(x).
A2
=
∫−2−1f(x)−f−1(x)dx
=
∫−2−1(x+1)3−1−(−3−(x+1)−1)dx
=
∫−2−1((x+1)3+(−(x+1))1/3)dx
=
[41(x+1)4−43(−(x+1))4/3]−2−1
=
41(−1+1)4−43(−1+1)4/3−41(−2+1)4+43(−2+1)4/3
=
−41+43
=
21
Die Gesamtfläche A ist also A=A1+A2=21+21=1.
In der Skizze erkennt man den Verlauf der Graphen von f und f−1.
Lösung 2
Die Graphen von Funktion und Umkehrfunktion gehen durch Spiegelung an der Winkelhalbierenden auseinander hervor. Daher müssen ihre Schnittpunkte auf der Winkelhalbierenden y=x liegen und können durch den Schnitt des Graphen von f mit der Geraden y=x berechnet werden. Da die Graphen von f und f−1 die Winkelhalbierende als Symmetrieachse besitzen, ist die Fläche zwischen Ihnen genau doppelt so groß wie die Fläche zwischen dem Graphen von f und der Winkelhalbierenden.
Berechnung der Schnittpunkte
f(x)
=
x
↓
Ausmultiplizieren
x3+3x2+3x+1−1
=
x
−x
↓
Ordnen
x3+3x2+2x
=
0
↓
x ausklammern
x(x2+3x+2)
=
0
↓
p-q-Formel oder raten
x(x+1)(x+2)
=
0
Die Schnittpunkte sind also (−2;−2), (−1;−1) und (0;0).
Flächenberechnung
Die Berechnung der Fläche wird wieder in zwei Schritten vorgenommen.
Die Funktion f geht aus g(x)=x3 dadurch hervor, dass der Graph um je eine Einheit in x- und y-Richtung verschoben wird. Dieselbe Verschiebung ändert die Winkelhalbierende nicht. Daher ist die Fläche A genauso groß wie die zwischen dem Graphen von g und Ihrer Umkehrfunktion.
Dieselbe Überlegung wie bei Lösung 2 zeigt, dass die Fläche A doppelt so groß ist wie die Fläche zwischen dem Graphen von g und der Winkelhalbierenden.
g ist außerdem punktsymmetrisch zum Ursprung, daher ist die Gesamtfläche viermal so groß wie die Fläche zwischen g und y=x im ersten Quadranten.
Die Schnittpunkte sind (0;0) und (1;1).
Der Flächeninhalt unter der Winkelhalbierenden ist 21.
Der Flächeninhalt unter dem Graphen von g ist ∫01x3dx=41x401=41.
Die Fläche dazwischen hat den Inhalt 41, und weil das ein Viertel der Gesamtfläche ist, ist A=4⋅41=1.
Hier findet man drei Lösungswege dieser Aufgabe: zunächst relativ stur durchgerechnet, dann einfacher unter Ausnutzung von Symmetrien und dann noch einfacher unter Ausnutzung von noch mehr Symmetrien.