Eine komplexe Zahl z=x+i⋅y kannst du in Polarform umschreiben zu:
Anschaulich ist r in der Gaußschen Zahlenebene der Abstand der komplexen Zahl vom Ursprung und α der Winkel, den die Linie mit der x-Achse einschließt.
In der Gaußschen Zahlenebene haben wir eine komplexe Zahl z=x+i⋅y durch ihren Realteil x und ihren Imaginärteil y in ein Koordinatensystem eingetragen.
Statt x und y können wir eine komplexe Zahl aber auch durch ihren Abstand vom Ursprung und dem Winkel zur x-Achse charakterisieren.
Aus der Abbildung können wir jetzt mit Sinus und Cosinusx und y berechnen:
cos(α)=rx⇒x=r⋅cos(α)
sin(α)=ry⇒y=r⋅sin(α)
Diese Gleichungen für x und y setzen wir jetzt in die kartesische, also die normale Darstellung der komplexen Zahl z=x+iy ein:
z=x+i⋅y=r⋅cos(α)+i⋅r⋅sin(α)=r(cos(α)+i⋅sin(α))
Das ist die Darstellung einer komplexen Zahl in den Polarkoordinaten.
Transformationen zu anderen Darstellungsformen
Umrechnung von Polarform in kartesische Form
Wenn r und α bekannt sind, kannst du x und y so berechnen:
x=r⋅cos(α)
y=r⋅sin(α)
Dann kannst du x und y in z=x+iy einsetzen, um die kartesische Form zu erhalten.
Umrechnung von kartesischer Form in Polarform
Du hast die Darstellung z=x+iy gegeben. x und y kannst du daraus ablesen. Wir wollen nun den Betrag r und das Argument α berechnen.
Für r kannst du die Formel für den Betrag einer komplexen Zahl verwenden:
r=x2+y2
Aus der Abbildung oben kannst du ablesen, dass tan(α)=xy gilt. Also ist:
α=tan−1(xy)
Weil der Tangens periodisch ist, liefert er zwei mögliche Werte für α:
Einmal den Wert, den du mit der obigen Formel berechnen kannst
und zum anderen den Wert α′=π+tan−1(xy)
Um herauszufinden, welcher α-Wert der gesuchte ist, kannst du beide Werte in die Formeln x=rcos(α) und y=rsin(α) einsetzen und überprüfen, wo das Richtige herauskommt. Eine Probe ist also in diesem Fall unabdinglich!
Multiplikation und Division komplexer Zahlen in Polarform
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