Seien Mengen. Dann ist jede Teilmenge von eine Relation. Hierbei ist
das kartesische Produkt der Mengen und . Die Relation besteht also aus einer Menge geordneter Paare , wobei und ist. Eine Teilmenge von wird Relation auf A genannt.
Weiter werden nun einige wichtige Klassen von Relationen aufgeführt.
Äquivalenzrelation
Eine Relation auf einer Menge ist eine Äquivalenzrelation, wenn sie folgende Bedingungen erfüllt:
Bezeichnung | Definition | Erklärung |
---|---|---|
Reflexivität | Für alle ist | Alle Elemente von stehen zu sich selbst in Relation. |
Symmetrie | Für alle , für die gilt, ist auch | Wenn zu in Relation steht, dann auch umgekehrt zu . |
Transitivität | Für alle mit und ist auch | Wenn zu in Relation steht und zu , dann steht auch zu in Relation. |
Beispiel: Kinder in einer Schulklasse
Wenn die Menge aller Schüler/innen in der Schule ist, dann kann als die Relation "gehen in dieselbe Klasse" definiert werden.
Überprüfe die Bedingungen:
Reflexivität: erfüllt, denn Felix geht natürlich in dieselbe Klasse wie er selbst.
Symmetrie: wahr, denn wenn Elena in derselben Klasse wie Felix ist, dann ist auch Felix in derselben Klasse wie Elena.
Transitivität: wahr. Sind Elena und Felix in derselben Klasse, und sind Felix und Anna auch in derselben Klasse, dann sind auch Elena und Anna in derselben Klasse.
Elena, Felix und Anna stehen hier für beliebige Schülerinnen und Schüler - die Bedingungen müssen für alle Schülerinnen und Schüler erfüllt sein.
Halbordnung
Eine Halbordnung oder partielle Ordnung ist eine Relation auf einer Menge , die folgende Bedingungen erfüllt:
Bezeichnung | Definition | Erklärung |
---|---|---|
Reflexivität | Für alle gilt | Alle Elemente von stehen zu sich selbst in Relation. |
Antisymmetrie | Für alle gilt | Wenn zu in Relation steht und zu in Relation steht, dann geht das nur, wenn und gleich sind. |
Transitivität | Für alle mit und ist auch | Wenn zu in Relation steht und zu in Relation steht, dann steht auch in Relation zu . |
Wieso "Halb"ordnung? Weil nicht gefordert wird, dass je zwei Elemente der Menge immer miteinander vergleichbar sind. Eine Halbordnung wird erst dann zu einer Ordnung (oder totalen Ordnung oder linearen Ordnung), wenn für alle zusätzlich gilt
Du kannst dir eine totale Ordnung vorstellen, wie die Relation auf der Menge der reellen Zahlen. Je zwei beliebige Zahlen sind miteinander vergleichbar. Entweder ist oder (oder beides, aber dann ist aufgrund der Antisymmetrie ).
Ein Beispiel für eine Halbordnung, die keine totale Ordnung ist, siehst du hier:
Beispiel:
Sei eine Menge und seien und Teilmengen von . Die Relation , bei der genau dann gilt, wenn , wenn also eine Teilmenge von ist, ist eine Halbordnung. Die nötigen Bedingungen sind erfüllt:
Reflexivität: Für gilt , also ist die Bedingung erfüllt.
Antisymmetrie: Gilt für , dass und , dann ist .
Transitivität: Für gilt: Wenn und , dann ist auch .
Also ist diese Relation eine Halbordnung (auf der Potenzmenge von ). Aber ist keine totale Ordnung, denn im Allgemeinen gibt es Mengen , die nicht miteinander vergleichbar sind, weder ist noch ist .
Funktion
Eine Funktion (oder Abbildung) ist eine spezielle Relation , bei der es zu jedem genau ein Paar gibt.
Beispiel:
Man sagt, dass die Menge in die Menge abgebildet wird.
Eine Relation ist also eine Funktion, wenn sie
total definiert ist (jedes hat mindestens ein Bild in der Menge )
eindeutig ist (jedes hat höchstens ein Bild in der Menge )
Dagegen ist keine Funktion, aus zweierlei Gründen:
die wird auf und auf abgebildet, die Relation ist also nicht eindeutig;
die wird nicht abgebildet, die Relation ist also nicht total definiert.
Schreibweise
Wenn eine Relation eine Funktion ist, so schreibt man nicht
sondern
Und man schreibt nicht
sondern
Folgende Beispielaufgaben beschäftigen sich damit, ob eine Relation eine Funktion ist: