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Wie kann unsere Zukunft aussehen? - Nachhaltige Zukunftsszenarien

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In diesem Artikel wollen wir dir einige Beispiele vorstellen, wie wir in Zukunft nachhaltig leben können und dich mit auf eine Reise in die Zukunft nehmen.

Bevor wir starten, möchte ich dir einige Fragen stellen: Wie stellst du dir die Zukunft vor? Wie leben wir? Wie sehen unsere Gebäude und Städte aus? Wie reisen wir und begegnen einander?

Du musst nicht auf alles Antworten haben, aber schreib uns doch gerne ein paar Ideen in die Kommentare.

Bist du bereit für die Reise?

Erster Stop: Recycling

Zweiter Stop: Energie

Dritter Stop: Nachhaltige Stadtentwicklung

Vierter Stop: Nachhaltiger Verkehr

Fünfter Stop: Nachhaltiges Reisen

Recycling

Unser Recycling-Problem kann zum Beispiel mit dem Konzept cradle to cradle (auf Deutsch: "von der Wiege zur Wiege") angegangen werden. Wenn Produkte auseinandernehmbar sind und einzelne Materialien in ihrem Kreislauf bleiben, werden die Materialien nicht entwertet und können immer weiter verwendet werden. Metall aus einem Handy bleibt im technischen Kreislauf und kann so wiederverwendet werden.

Upcycling und Recycling: Das vollständig wiederverwertbare Produkt

Alte, kaputte Schuhe zurückgeben und aus den Materialien neue Schuhe erhalten? Oder: Alten LKW-Planen ein neues Leben als Rucksack verleihen? Das ist möglich und schon gar keine Zukunftsmusik mehr! Zukünftig wird es viel mehr vollständig wiederverwertbare Gebrauchsgegenstände und Kleidung geben. So werden unnötige Müllberge in der Zukunft vermieden. Kennst du weitere Beispiele?

Recycling, aber richtig: Das Recyclinghaus

Zitat

Gut die Hälfte des in Deutschland anfallenden Mülls sind Bau- und Abbruchabfälle (pro Jahr 230 Millionen Tonnen).

Das ist ganz schön viel, oder? Ein Teil der Lösung können Recyclinghäuser sein, wie das von Herrn Bothmann und Frau Weinlich. Herr Bothmann und Frau Weinlich wohnen mit ihren zwei Kindern in einem Recyclinghaus. Fast das ganze Haus wurde aus recyceltem Material gebaut. Das Haus war ein Experiment und soll zeigen, dass es möglich ist aus alten Materialien neue Dinge zu schaffen und sie so wiederzuverwerten. Die Familie wohnt nun in einer Nachbarschaft mit vielen anderen Recyclinghäusern.

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Was an dem Haus so besonders ist? Ganz viel! Wir werden auf einen Rundgang eingeladen. Die Kinder erklären uns, dass die meisten Teile des Recyclinghauses aus recyceltem Material hergestellt wurden:

  • die Außenwand ist aus gebrauchten Glas- und Zementplatten von einem Haus, das abgerissen wurde

  • als Dämmmaterial wurden alte Jutesäcke verwendet

  • die Innenwände sind aus Ziegeln oder Spanplatten (vom Messebau)

  • und auch die Türen sind aus Spanplatten

  • es gibt "Second-Hand Fenster", die schon einmal in einem anderen Haus eingesetzt waren

  • im ersten Stock zeigt Herr Bothmann Teppiche aus Geisternetzen (kaputten Fischernetzen, die im Meer "herumgeistern" und so Tiere gefährden)

  • das Beste kommt aber im Badezimmer: Da ist eine ganze Wand mit Kronkorken verziert, die in den Putz der Wand eingelassen sind!

Energie

Energie wird in allen Lebensbereichen benötig: zum Heizen, für Licht, zum Kochen aber auch zur Herstellung von Produkten und zur Fortbewegung. Aktuell wird in Deutschland Energie hauptsächlich aus sogenannten konventionellen Energiequellen , d.h. zum Beispiel Kohle, Erdgas und Erdöl gewonnen. Diese werden in Strom oder Wärme umgewandelt oder als Kraftstoff im Verkehr verwendet. Wie in unserem Artikel "Klimawandel" erklärt wird, führt die Nutzung dieser Energiequellen jedoch zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts in der Atmosphäre und trägt somit auch zur Erwärmung der Erde bei.

Aber wie kann man diese Entwicklung stoppen und gleichzeitig die Versorgung mit Energie in den verschiedenen Bereichen sicherstellen?

So kann unsere Energieversorgung der Zukunft aussehen:

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Um den Treibhauseffekt und die Erderwärmung zu stoppen muss das Energiesystem grundlegend geändert werden. Dies kann vor allem durch den Einsatz von sogenannten erneuerbaren Energien (Windkraft, Photovoltaik und Biogas) geschehen. Hierbei wird die Energie aus Wind, Sonne oder Zersetzung von organischem Material (z.B. Pflanzen, Bioabfälle, Gülle) gewonnen. Der Vorteil hier ist, dass keine endlichen Ressourcen zur Energiegewinnung verwendet werden.

Wie genau sich jedoch der Sektor Energie in Zukunft entwickelt ist nicht vorhersehbar und es werden immer nur Szenarien besprochen.

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Wie du siehst, hängt am Thema Energie eine ganze Menge und auch alltägliche Verhaltensweisen. Weißt du, wie viel Strom du täglich verbrauchst? Wir erleben gerade, wie sich die Energiegewinnung weiterentwickelt und dürfen gespannt sein wie die Zukunft aussehen wird.

Nachhaltige Stadtentwicklung

Am Beispiel des Viertels Vauban in Freiburg (Süddeutschland) wollen wir anschauen, wie nachhaltige und damit menschenfreundliche Stadtentwicklung aussehen kann.

Schon in der Planung des Stadtviertels, das früher eine französische Militärkaserne beherbergte, wurden die Bewohner:innen mit einbezogen. Dies ist wichtig, denn um ein gutes Leben der Bewohner:innen zu ermöglichen, muss das Viertel ihren Bedürfnissen entsprechen.

Die Häuser

Die meisten Häuser sind sehr energieeffizient, viele Häuser haben Solaranlagen und es gibt auch viele Passivhäuser.

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Die Straßen

Das Viertel ist weitgehend autofrei, viele Wege dürfen von Autos nicht befahren werden. Im Zentrum des Viertels liegt der einzige Parkplatz. So ist viel Platz für Fußgänger:innen und Fahrradfahrer:innen, von denen viele durch das Viertel fahren. Für alle sind genug Fahrradstellplätze vorhanden.

Über Straßenbahnen ist das Viertel gut in die Innenstadt angebunden.

Die Natur

Die Straßen sind von Bäumen gesäumt. Ein Grünstreifen mit Senken am Wegesrand führt von der Fahrbahn abgeflossenes Wasser wieder in den Boden. Es gibt nicht nur gerade Alleen mit Buchen oder Kastanien, sondern Apfel- und Walnussbäume und viele andere. Nach dem Permakultur-Prinzip fair share können die Menschen hier nach belieben ernten und teilen. Auch ein großer und wilder Park ist Teil des Viertels.

Das Zusammenleben

Wir schlendern entspannt durch die Straßen. Aus dem Gemeindezentrum hören wir fröhliche Stimmen. Magst du uns erzählen, wie du deine Stadt planen würdest?

Nachhaltiger Verkehr

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In wenigen Jahren wird kaum noch jemand ein eigenes Auto besitzen, weil das eigene Auto dann ein unnötiger, teurer Luxus wäre.

Der Kollektivverkehr, also der öffentliche Nah- und Fernverkehr gewährleistet eine Basisversorgung, ergänzt durch Angebote zur gemeinsamen Nutzung wie car-sharing oder Mitfahrdienste - und eine gut ausgebaute Infrastruktur für das Fahrrad.

Autonom fahrende Kleinfahrzeuge und Minibusse können, weil sie ohne Personal auskommen, den öffentlichen Nahverkehr individueller und günstiger gestalten als der Individual-Verkehr.

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Automatische Datenerfassung in Echtzeit, Digitalisierung und intelligente Verkehrsleitsysteme ermöglichen flexible Reaktionen auf das aktuelle Verkehrsgeschehen

Besonders autonom fahrende Autos, also Fahrzeuge ohne Fahrer, können dichter hintereinander und nebeneinander fahren. Straßen werden, statt starren Linien zu folgen, fließend genutzt, mit kleinen, flinken, lautlosen Elektrofahrzeugen, die sich organisch wie Fische in einem Schwarm aneinander orientieren.

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Zu nachhaltiger Mobilität gehört auch nachhaltig erzeugter Strom für Elektroautos sowie die ressourcenschonende Herstellung neuer Materialien für die Produktion. Der Ressourcenverbrauch wird  minimiert durch die Nutzung von recycelten Materialien bei der Herstellung und wenn alle Fahrzeugteile vollständig recycelt werden. 

Nachhaltiges Reisen

Reisen in einer idealen Zukunft:

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Bei der Reisebuchung kannst du nach deinen Bedürfnissen filtern. Die so herausgefilterten Unterkünfte kannst du dir auschauen und dir die Feedbackbewertungen durchlesen. Diese sind nicht aussagelos von 1-5 Sterne gelistet. Stattdessen kannst du sehen, welcher Reisetyp welches Feedback hinterlassen hat, um zu schauen, was dir bei deiner Art zu Reisen wichtig ist.

Wenn du eine Unterkunft gefunden hast, die deine Kriterien erfüllt, wird automatisch der CO2CO_2-Fußabdruck deines Aufenthalts berechnet. Du kannst auswählen, dass du mit dem Zug an- und abreist und erhälst hierfür einen weiteren CO2CO_2-Wert. Während die Seite lädt, um die Buchung samt verpflichtender Kompensation abzuschließen, erscheinen Tipps, um den CO2CO_2-Wert während deiner Reise auf ein Minimum zu reduzieren. Die Unterkunft sendet dir ein kostenloses Nahverkehrsticket für die Region im Vorfeld deiner Reise zu, damit du dieses bereits bei deiner Hinreise verwenden kannst.

Vor Ort: Die Führung durch die erneuerbaren Energieanlagen der Unterkunft sind ebenso spannend, wie der Fahrradausflug zum Obstbauern 7 km entfernt.

Nun sind wir am Ende unser Reise angekommen...

Was hat dir in der Zukunft besonders gut gefallen? Gibt es Dinge, die du mitnimmst oder Ideen, die dich inspiriert haben?

Danke, dass du dich mit uns auf die Reise gemacht hast!

Du hast noch nicht genug vom Thema?

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Quellen


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