Im Gegensatz zur Fruchtfolge ist Fruchtwechsel die Anbaufolge über mehrere Jahre hinweg.
Dabei werden zuerst Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf (Starkzehrer) angebaut, im Jahr darauf solche mit mittlerem Bedarf (Mittelzehrer) und schließlich eher anspruchslose Pflanzen (Schwachzehrer). Danach folgt eine Ruhephase, in der Gründüngung eingesät werden kann.
Ein einfacher, vierjähriger Fruchtwechsel kann beispielsweise so aussehen:
Im frischen Boden finden Starkzehrer alles, was sie an Nährstoffen brauchen. Im Folgejahr ist immer noch genug für Mittelzehrer da. Im dritten Jahr wachsen immer noch die anspruchsarmen Leguminosen und bringen sogar neue Nährstoffe in den Boden ein. In den Jahren der Gründüngung kann er sich erholen und weiter Nährstoffe einlagern.
Abb.1: Einfacher, 4-jähriger Fruchtwechsel mit je zwei Hauptkulturen: Die Kulturen rotieren jedes Jahr ein Beet weiter.
Vorteile des Fruchtwechsels
Dieses Prinzip sorgt dafür, dass die angepflanzten Kulturen zum aktuellen Nährstoffgehalt des Bodens passen. Außerdem wird verhindert, dass der Boden zu schnell auslaugt.
Der Fruchtwechsel bezieht sich auf die jeweilige Hauptkultur (die am längsten im Beet steht). Das Prinzip der Mischkultur kann zusätzlich angewendet werden.
Ausnahmen
Tomaten gefällt es, mehrere Jahre hintereinander am gleichen Ort zu stehen. Erdbeeren haben erst im dritten Jahr am gleichen Platz ihren besten Ertrag. Grünspargel kann sogar 8-10 Jahre am gleichen Ort bleiben. All dies gilt allerdings nur, solange der Boden gesund und nährstoffreich ist.
Übersicht Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Starkzehrer | Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Gurken, Kartoffeln, Kürbis, Lauch, Rosenkohl, Rot- und Weißkohl, Sellerie, Tomaten, Wirsing, Zucchini |
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Mittelzehrer | Fenchel, Knoblauch, Kohlrabi, Melonen, Möhren, Paprika, Rote Bete, Salate, Schwarzwurzeln, Spinat |
Schwachzehrer | Bohnen, Erbsen, Eiszapfen, Feldsalat, Kräuter, Pflücksalate, Radieschen, Winterpostelein, Zwiebeln |
Düngerpflanzen sind unter Gründüngung aufgelistet.