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Pflanzenfamilien

Viele Pflanzen sehen sich sehr ähnlich, gleichen sich in mehreren Merkmalen. Pflanzen sind ursprünglich aus wenigen einfachen Formen hervorgegangen.

Pflanzen mit gleichen Merkmalen, wie zum Beispiel die Blütenformel sind häufig miteinander verwandt.

Auch möglich ist, dass diese Ähnlichkeiten durch Anpassung an besondere Umweltbedingungen entstanden sind.

Um einen Überblick über das Pflanzenreich zu erhalten, werden Pflanzenarten von anderen Arten abgegrenzt beschrieben und in ein System mit mehreren Ebenen eingeordnet. Neben optischen Merkmalen steht aber vor allem die genetische Verwandtschaft im Zentrum.

In dieser biologischen Systematik werden Gruppen nach gemeinsamen Merkmalen und nach Verwandtschaft gebildet.

Die Abbildung rechts zeigt diese 9 Ebenen, in der sich Tiere und Pflanzen einordnen lassen.

Die Art ist die grundlegende Einheit der Systematik. Die nächste Ebene ist die Gattung.

Die botanische Familie ist eine Ebene innerhalb dieser Systematik.

Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Biobereich.

Biologische Systematik

Biologische Systematik

Insgesamt gibt sehr viele verschiedene Pflanzenfamilien. Das meiste Gemüse, dass wir essen entstammt allerdings einigen wenigen Familien um die es hier gehen soll:

Doldenblütler

Erscheinungsbild:

Die meisten Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen.

Stängel und Blätter:

Der Stängel ist in der Regel hohl und knotig. Die Laubblätter sind wechselständig einzeln am Stängel angeordnet und sind meistens mehrteilig und gefiedert.

Blüten:

Der Blütenstand ist eine Dolde aus meist vielen Döldchen – daher der Name der Doldenblütler. Die meist unscheinbaren Blüten haben in der Regel fünf Blütenblätter.

Verwendete Pflanzenteile: I

n der Regel werden die Wurzeln oder die Blätter geerntet, bei Fenchel oder Kümmel auch die Samen.

Beispiele:

Möhre, Sellerie, Fenchel, Pastinake, Petersilie, Dill

Dill

Dill

Fuchsschwanzgewächse

Erscheinungsbild:

Die meisten Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher.

Stängel und Blätter:

Die Laubblätter sind meist wechselständig. Die Gestalt der Blätter und auch der Blüten ist unter den Arten sehr unterschiedlich.

Blüten:

Viele Arten bilden Blüten nahe am Stängel, wodurch er buschig wirkt und entfernt einem Fuchsschwanz ähnelt.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet werden meist die Blätter oder die Wurzel, bei Amaranth auch die Samen.

Beispiele:

Spinat, Rote Bete, Mangold, Guter Heinrich, Melde, Amaranth

Mangold und Amaranth

Süßgräser

Erscheinungsbild:

Süßgräser haben sehr unterschiedliche Erscheinungs- und Lebensformen.

Stängel und Blätter:

Die Halme sind meist rund, knotig und hohl, selten markig. Die Blätter sind länglich und schmiegen sich im Ansatz um den Halm.

Blüten:

Die Blütenstände sind Ähren, Rispen, Trauben oder Kolben, an denen die Samen entstehen.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet werden die Samenkörner, die Halme werden als Stroh, junge Blätter als Heu verwendet.

Beispiele: Zuckermais, Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Hirse, Reis, Bambus

Zuckermais

Zuckermais

Weizen und Hirse

Knöterichgewächse

Erscheinungsbild:

Die meisten Knöterichgewächse sind krautige Pflanzen.

Stängel und Blätter:

Die Blätter setzen oft an verdickten Knoten der Halme an - daher der Name.

Blüten:

Sie besitzen meist viele kleine Blüten, die in Ähren, Rispen, Trauben oder Köpfchen sitzen.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet werden die Blätter und Stängel.

Beispiele:

Rhabarber, Sauerampfer, Schildampfer

Sauerampfer und Rhabarber

Korbblütler

Erscheinungsbild:

Korbblütler sind meist krautige Pflanzen.

Stängel und Blätter:

Die Blätter stehen meist wechselständig, die Blattformen können sehr unterschiedlich sein.

Blüten:

Die Blütenstände sind Köpfchen oder Körbchen, d.h. viele Einzelblüten sind in einem Körbchen vereint.

Früchte und Samen:

Die Früchte tragen oft einen Haarkranz in Form eines Schirmchens.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet werden meist die Blätter, bei Artischocke und Ringelblumen auch die Blüte, bei Schwarzwurzeln und Löwenzahn auch die Wurzel, bei Sonnenblumen die Samenkerne.

Beispiele:

Artischocke, Schwarzwurzel, Löwenzahn, Sonnenblume, Salate (Eis-, Kopf-, Schnitt-, Endivie, Chicorrée, Zuckerhut, Radicchio), Topinambur, Haferwurzel

Artischocke

Artischocke

Kreuzblütler

Erscheinungsbild:

Kreuzblütler sind meist krautige Pflanzen.

Blüten:

Die Blüten haben vier Blütenblätter, die in Form eines Kreuzes stehen (daher der Name Kreuzblütler).

Früchte und Samen:

Die Samen wachsen in Schötchen.

Verwendete Pflanzenteile:

Meist werden die Blätter oder Wurzeln geerntet, beim Senf die Samen.

Beispiele:

Radieschen, Rettich, Kohlrabi, alle Kohlarten, Meerrettich, Senf, Mairübe, Kohlrübe, Steckrübe, Rucola, Kresse

Radieschen, Kohlrabi, Weißkohl, Senf

Kürbisgewächse

Erscheinungsbild:

Kürbisgewächse sind meist krautige Pflanzen mit Ranken, mit denen sie kriechen oder klettern. Viele Arten sind an den Pflanzenteilen borstig behaart.

Blüten:

Die Blüten sind meist groß und auffällig, sternförmig mit fünf Blütenblättern und sind oft weiß oder gelb.

Früchte und Samen:

Die Samen wachsen in sog. "Panzerbeeren", großen Beeren mit harter Schale.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet wird die Frucht, auch manche Blüten sind essbar.

Beispiele:

Gurke, Kürbis, Melone, Zucchini

Kürbis, Gurke, Melone und Zucchini

Liliengewächse

Erscheinungsbild:

Liliengewächse sind fast immer krautige Pflanzen, die Zwiebeln in der Erde bilden.

Blüten:

Die Blüten haben sechs Blütenblätter und können viele verschiedene Farben haben.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet wird die Zwiebel oder die Blätter, auch manche Blüten können schmackhaft sein.

Beispiele:

Zwiebel, Lauch, Schnitt- und Knoblauch

Schnittlauch

Schnittlauch

Nachtschattengewächse

Erscheinungsbild:

Nachtschattengewächse sind meist krautige Pflanzen.

Blüten:

Sie bilden sternförmige, fünfzählige Blüten, oft in Rispen oder Trauben.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet werden die beerenartigen Früchte oder, bei der Kartoffel, die Knolle.

Beispiele:

Tomate, Paprika, Aubergine, Kartoffel

Paprika

Paprika

Schmetterlingsblütler

(eigentlich Unterfamilie der Hülsenfrüchtler)

Erscheinungsbild:

Schmetterlingsblütler sind einjährige oder ausdauernde, krautige Pflanzen oder Sträucher, selten Bäume. Sie bilden Ranken, mit denen sie in die Höhe klettern.

Blüten:

Sie bilden traubige Blütenstände, ihr charakteristisches Merkmal ist die Blüte, die einem Schmetterling ähnelt: Eines der fünf Blütenblätter ist vergrößert und nach oben gebogen, die beiden gegenüberliegenden miteinander verwachsen.

Früchte und Samen:

Die Früchte bilden Schmetterlingsblütler in Hülsen.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet werden die Früchte, die Blätter des Klees sind gutes Tierfutter. Durch die Symbiose der Wurzeln mit Knöllchenbakterien wird Stickstoff aus der Luft gebunden, so dass Schmetterlingsblüter gute Gründüngerpflanzen sind.

Beispiele:

Erbse, Linse, Bohnen, Sojabohne, Klee

Linsen, Erbsen

Lippenblütler

Erscheinungsbild:

Lippenblütler sind meist einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, es gibt aber auch überdauernde, verholzende Arten. Die meisten bilden ätherische Öle und duften aromatisch.

Blüten:

Die Blüten bilden die charakteristische Lippenform mit einer ausgeprägten Ober- und Unterlippe.

Verwendete Pflanzenteile:

Geerntet werden die Blätter und Blüten.

Beispiele:

Rosmarin, Salbei, Basilikum, Bohnenkraut, Katzenminze, Lavendel, Majoran, Oregano, Pfefferminze, Taubnessel, Thymian, Ysop, Zitronenmelisse

Rosmarin

Rosmarin

Quellen


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