Zwischen zwei Stadtteilen befindet sich in der Nähe des Punktes A(1∣2) ein Naturdenkmal.
Die Stadt möchte in zwei Bauabschnitten zunächst vom Stadtteil 1 eine gerade Straße g(x) zum Punkt A bauen. Im 2. Bauabschnitt soll dann eine Straßenverbindung von A zum Punkt B(6∣5) im Stadtteil 2 gebaut werden.
Die Punkte A und B sollen durch eine quadratische Polynomfunktion f(x) versatzfrei und knickfrei miteinander verbunden werden.
Im Punkt B endet eine Stichstraße mit der Gleichung h(x)=2x−7
Planungsvorschläge des Ingenieurbüros für mögliche gerade Verbindungsstraßen vom Stadtteil 1 bis zum Punkt A.
Bei der Berechnung der „Straßenfunktionen“ sind beide Bauabschnitte zu berücksichtigen.
Bestimme die Funktionsgleichungen der beiden Straßen g(x) und f(x).
Zeige, dass die in a) berechnete Funktion f(x) an den beiden
Anschlussstellen A und B einen Krümmungsruck erzeugt.
Ein „krümmungsruckfreier“ Übergang an einer Stelle x0 bzw. x1 ist möglich, wenn die Bedingungen f′′(x0)=g′′(x0) bzw. f′′(x1)=h′′(x1)erfüllt sind.
Im Punkt A(1∣2) gilt:
g(x)=−0,8x+2,8
g′(x)=−0,8
g′′(x)=0;g′′(1)=0
f(x)=257x2−2534x+2577
f′(x)=2514x−2534
f′′(x)=2514;f′′(1)=2514⇒2514=0
also findet im Punkt A ein Krümmungsruck statt.
Analog gilt für den Punkt B(6∣5):
h(x)=2x−7
h′(x)=2
h′′(x)=0;h′′(6)=0
f′′(6)=2514⇒2514=0
also findet auch im Punkt B ein Krümmungsruck statt.
Um das Kriterium der „Krümmungsruckfreiheit“ in den beiden Punkten A und B zu erfüllen, sucht das Ingenieurbüro eine Funktion 4. Grades k(x) zur Verbindung der beiden Punkte unter Berücksichtigung der Straßen g(x) und h(x).
Berechne die Funktion k(x).
Gegeben sind die beiden Funktionen g(x)=−0,8x+2,8 und h(x)=2x−7
sowie die beiden Punkte A(1∣2) und B(6∣5).
g′(x)=−0,8
g′′(x)=0;g′′(1)=0
h′(x)=2
h′′(x)=0;h′′(6)=0
Ansatz für die Funktion k(x): k(x)=ax4+bx3+cx2+dx+e
Die erste Ableitung von k(x) lautet: k′(x)=4ax3+3bx2+2cx+d
Die zweite Ableitung von k(x) lautet: k′′(x)=12ax2+6bx+2c
Somit hat man eine wahre Aussage erhalten und das Gleichungssystem ist lösbar.
Anmerkung: Die Gleichungen (3),(4),(5) und (6) können auch mit einem TR gelöst werden. Mit dem Ergebnis kann aus Gleichung (1)e berechnet werden und anschließend überprüft man noch Gleichung (2).
In der Aufgabenstellung nicht gefordert ist eine Zeichnung mit den Funktionen g(x),h(x) und k(x).
So würde das Ergebnis aussehen.
Die Verbindung der Punkte A und B erfolgt nicht nur knickfrei sondern auch ruckfrei. An den Verbindungsstellen A und B befindet sich jeweils ein Wendepunkt der Funktion k(x).