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Aufklärung - Finde die Erleuchtung!

Flammarions Holzstich

Flammarions Holzstich

Die Aufklärung (um 1720 - 1800) ist eine wichtige Epoche in der (Literatur-)Geschichte.

Die Aufklärung war eine Zeit des Umschwungs und des neuen Denkens. Wir verraten dir, was die Aufklärung genau ist, und welche Merkmale sie auszeichnen.

Aufklärung - Die Epoche kurz vorgestellt

Die Aufklärung war eine Epoche im 18. Jahrhundert. Sie dauerte von 1720 bis etwa 1790/1800. Die zentrale Entwicklung zu dieser Zeit war das Streben nach Freiheit und Vernunft. Jeder Mensch sollte seinen Verstand gebrauchen und sich so aus seiner eigenen Unfreiheit befreien. Gegenbewegungen der Aufklärung waren Empfindsamkeit und Sturm und Drang, die sich ebenfalls ab Mitte des Jahrhunderts entwickelten.

Die Vertreter der Aufklärung waren vor allem Menschen aus dem Bürgertum und lebten in ganz Europa. Viele von ihnen setzten sich gegen die vorherrschenden Machtverhältnisse ein. Diese Bestrebungen führten letztendlich zur Französischen Revolution.

Das Symbol der Aufklärung ist das Licht: Auf Englisch heißt diese Epoche deshalb enlightenment (Erleuchtung). Das Licht der Erkenntnis soll im übertragenen Sinne Licht in das "Dunkel" des Mittelalters bringen. Die Aufklärung wird deshalb auch oft als Anbruch der modernen Zeit angesehen.

Zeitstrahl der literarischen Epochen (eigene Abbildung)

Zeitstrahl der literarischen Epochen (eigene Abbildung)

Welt- und Menschenbild

Im Zusammenhang mit der Aufklärung steht auch ein bestimmtes Welt- und Menschenbild. Der Mensch als Individuum stand von da an stärker im Fokus. Jeder Mensch wurde also als eigenständiges, einzigartiges Einzelwesen betrachtet. Klassenzugehörigkeit sollte keine Rolle mehr spielen, vielmehr forderte man Menschenrechte und Bildungsmöglichkeiten für alle.

Durch Bildung sollte allen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich durch Vernunft aus der eigenen Unfreiheit zu befreien — sowohl geistig als auch materiell.

Zitat

Dafür steht auch das berühmte Zitat des Philosophen Immanuel Kant:

„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“

Er hat auch die zentrale Forderung seiner Zeit formuliert: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“

Historischer Hintergrund

Motive und Themen der Aufklärung

Die Aufklärer beschäftigten sich mit einer Vielzahl an verschiedenen Themen und Motiven:

  • Kritik an der vorherrschenden Ordnung: gesellschaftliche Hierarchien, staatliche Systeme, Kirche/Religion

  • Forderung nach Gleichheit und Toleranz

  • Fortschrittsglaube

  • Individualität

  • bürgerliche Protagonisten

  • Erziehung und Bildung

Literatur der Aufklärung

Mit den neuen Themen der Literatur änderte sich auch die Rolle der Schriftsteller. Statt als Hofdichter im Auftrag des Adels für die höfische Gesellschaft zu schreiben, wandten sich die Schriftsteller als freiberufliche Künstlicher den bürgerlichen Themen zu. Die oft philosophischen Ansichten wurden in den Texten verarbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um diese durch die Lektüre aufzuklären und zu erziehen.

Lyrik

In der Lyrik der Aufklärung entwickelten sich unterschiedliche Strömungen, die die Ideale der Aufklärung vermitteln sollten. So schilderten beispielsweise Lehrgedichte Beobachtungen und logische Überlegungen und sollten auf diese Weise ein Thema reflektieren. In der Gedankenlyrik wurden gedankliche Prozesse über Philosophie und Religion thematisiert. Werte wie Freundschaft, Naturnähe und Authentizität der Gefühle wurden als Gegenentwurf zu adeligen Hierarchien und unkritischem Gehorsam in Gedichten entworfen.

Die Behandlung von Gefühlen fand aber vor allem in der die Vernunft relativierenden Empfindsamkeit ihren Ausdruck.

Dramatik

Die beliebteste literarische Gattung innerhalb der Epoche war das Drama, da es zur Aufklärung und Erziehung des Publikums am besten geeignet war. Eine wirklichkeitsnahe Handlung und ein moralischer Lehrsatz gehörten zu den Regeln des aufklärerischen Dramas. Das in der Aufklärung aufkommende bürgerliche Trauerspiel bot Identifikationsmöglichkeiten und ließ die Lesenden moralische Konflikte durchleben. Die bürgerlichen Dramen waren im eigentlichen Sinne gar nicht „bürgerlich“, denn die Protagonisten stammten weiterhin aus dem Adel. Jedoch verkörperten diese Protagonisten bürgerliche Tugenden und Vorstellungen.

Epik

Die Epik mit ihren Liebes-, Abenteuer- oder Schelmenromanen um adlige Helden geriet im 18. Jahrhundert in Kritik. Stattdessen entstand der bürgerliche Roman, in dem ebenfalls bürgerliche Protagonisten die Hauptrolle spielten. Die Erzählweise wurde klarer und sachlicher, um didaktische und moralische Vorstellungen zu thematisieren und zugleich persönliche Empfindungen zum Ausdruck zu bringen.

Zu den wichtigsten Erzählformen der Aufklärung gehörten zudem Fabeln und Parabeln.

Vor allem die Fabel erlebte im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Durch ihre sowohl unterhaltende als auch belehrende Funktion sollten Lesende zum Nachdenken gebracht werden.

Beispiele für Autoren und Texte

  • Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), z.B. "Nathan der Weise" (1779)

  • Christoph Martin Wieland (1733-1818), z.B. "Die Geschichte des Agathon" (1766)

  • Diverse philosophische Werke und Schriften von Kant, Montesquieu, Voltaire und Rousseau

Die nächste Epoche der deutschen Literatur ist die Weimarer Klassik (um 1785-1830).

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Quellen


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