Ein Tsunami ist eine an Meeresküsten auftretende extrem hohe Welle (5-20m) mit großer Energie und Zerstörungskraft. Sie kann durch Vulkanausbrüche oder Seebeben entstehen.
Durch diese Seebeben kann der Meeresboden über weite Distanzen aufbrechen. Dabei kommt es zu ruckartigen Vertikalbewegungen des Meeresbodens. Er hebt oder senkt sich also plötzlich. Dadurch wird das darüberliegende Wasser verdrängt oder sackt nach unten ab. Über dieser Bruchfläche wird das Wasser in Schwingung versetzt.
Es entstehen Wellen, die sich in alle Richtungen ausbreiten.
Diese Wellen sind auf dem offenen Ozean noch sehr klein und können kaum wahrgenommen werden. Sie breiten sich jedoch mit einer sehr hohen Geschwindigkeit aus (siehe Graphik ganz links). Umso näher die Wellen an die Küste kommen, desto langsamer werden sie, da sie abgebremst werden. Allerdings werden sie dabei auch immer größer, da immer mehr Wasser vom Ozean aus nachgeschoben wird.
Graphik von Wissensplattform eskp.de, Lizenz: CC BY 4.0
An der Küste staut sich das Wasser auf und kann sich zu einer hohen Welle auftürmen.
Das Wasser kann bis zu mehrere Kilometer weit ins Landesinnere vordringen und dort zu schweren Überschwemmungen führen.
Frühwarnsysteme
Tsunamis entstehen auf dem offenen Ozean. Daher hat man eine gewisse Vorwarnzeit, bis sie die Küste erreichen. Im Gegensatz zu Erdbeben ist es daher möglich, Frühwarnsysteme zu installieren.
Die Frühwarnsysteme für Tsunamis messen verschiedene Parameter. Die Stärke und die Lage des Bebens sind die wichtigsten Parameter. Sie entscheiden darüber, ob ein Tsunami überhaupt entsteht oder nicht.
Ein weiterer Parameter ist die Richtung, in die der Boden aufreißt. Daran kann abgelesen werden, in welche Richtung sich die Wellen ausbreiten. Dafür werden GPS-Systeme eingesetzt.
Außerdem werden entlang der Küste oder auch auf vorgelagerten Inseln Pegelstationen angebracht. Sie messen jederzeit den Wasserstand und senden diese Informationen an das Warnzentrum.
Mithilfe dieser Messdaten werden Modellrechnungen durchgeführt und Modelle für alle möglichen Szenarien erstellt. Sollte dann ein Beben auftreten, wird entsprechend der Erdbebenparameter, der Bruchrichtung und der Pegeldaten das am besten passendste Szenario ausgewählt. Auf diese Weise kann die Zerstörungskraft des Tsunamis schnell berechnet und modelliert werden, um so die Bewohner schnell genug zu warnen und zu evakuieren.
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Quellen
- Physische Geographie kompakt, R. Glaser et al., 2017
- Broll, G., Leser, H., Anschlag, K. (Hrsg.) (2017): Diercke Wörterbuch Geographie. Westermann Schulbuchverlag. 16., völlig überarbeitete Auflage, Druck A. Braunschweig (Diercke Wörterbuch Geographie)
- Was ist ein Tsunami? https://www.eskp.de/grundlagen/naturgefahren/was-ist-ein-tsunami-935108/ letzter Zugriff: 23.02.2021
- Tsunami Frühwarnsystem https://www.eskp.de/grundlagen/naturgefahren/funktionsweise-von-tsunami-fruehwarnsystemen-935112/ letzter Zugriff. 09.03.2021