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Rechnung mit Vektoren (Vektoren in der Ebene II)

9Skalarmultiplikation

Man kann Vektoren nicht nur addieren und subtrahieren, sondern auch strecken oder stauchen, d.h. "länger oder kürzer machen". Dies versteht man unter einer Skalarmultiplikation, also der Multiplikation von einem Vektor und einer beliebigen reellen Zahl.

Mathematisch schreibt man das folgendermaßen:

w=kv\vec w = k \cdot \vec v , wobei  kR\ k \in \mathbb{R}\,.

Die Richtung des Vektors verändert sich bis auf das Vorzeichen dabei nicht.

Beispiel

Du hast den Vektor v=(23)\vec v = \begin{pmatrix}2\\-3 \end{pmatrix} gegeben und möchtest ihn um 77 strecken, also:

w=kv=7(23)=(727(3))=(1421)\vec w = k \cdot \vec v = 7 \cdot \begin{pmatrix}2\\-3 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 7 \cdot 2\\ 7 \cdot (-3) \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 14 \\ -21 \end{pmatrix}

Der gestreckte Vektor ist nun also w=(w1w2)=(1421)\vec w = \begin{pmatrix} w_1 \\ w_2 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 14\\-21\end{pmatrix}.

\,

Nun kann man andersrum aber auch nachrechnen, ob ein Vektor w\vec w aus v\vec v hervorgeht. D.h., wenn man den Vektor v=(v1v2)\vec v = \begin{pmatrix} v_1 \\ v_2 \end{pmatrix} gegeben hat und der Vektor w=(w1w2)\vec w = \begin{pmatrix} w_1 \\ w_2 \end{pmatrix} aus der Multiplikation von kk mit vv hervorgeht. Dazu untersucht man, ob der Vektor w\vec w aus der Multiplikation von kk und v=(v1v2)\vec v = \begin{pmatrix} v_1 \\ v_2\end{pmatrix} hervorgeht:

(kv1kv2)=(w1w2)\begin{pmatrix}k \cdot v_1 \\ k \cdot v_2 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} w_1 \\ w_2 \end{pmatrix}

\Longleftrightarrow

kv1=w1k \cdot v_1 = w_1

kv2=w2k \cdot v_2 = w_2

Dann muss man für sowohl für die xx- als auch für die yy-Komponente den Wert für kk nachrechnen:

Wenn man für beide Gleichungen denselben Wert für kk bekommt, so geht w\vec w aus v\vec v hervor.

Falls man jedoch unterschiedliche Werte ausrechnet, so geht keiner der beiden Vektoren aus dem anderen hervor.

Beispiel

Prüfe nach, ob sich der Vektor w=(1216)\vec w = \begin{pmatrix}-12\\16\end{pmatrix} durch Streckung des Vektors v=(34)\vec v = \begin{pmatrix} 3\\-4\end{pmatrix} darstellen lässt.

Du musst also untersuchen, ob sich w\vec w als kvk \cdot \vec v\, schreiben lässt.

w=kv\vec w = k \cdot \vec v\,\, \Longleftrightarrow (1216)=k(34)\begin{pmatrix}-12\\16\end{pmatrix} = k \cdot \begin{pmatrix}3\\-4\end{pmatrix}

Du musst nun also den Wert von kk sowohl für die xx-als auch für die yy-Koordinate bestimmen

Für die xx-Komponente gilt:

12=3kk=4-12 = 3k\,\,\Longleftrightarrow k = -4

Für die yy-Komponente gilt:

16=4kk=416 = -4k\,\,\Longleftrightarrow k = -4

\,

Für beide Komponenten bekommst du also das gleiche Ergebnis heraus.

Damit lässt sich der Vektor w\vec w durch Streckung von v\vec v mit dem Faktor 4-4 erzeugen!

Unten kannst du in dem Applet sehen, wie sich die Darstellung von Vektoren im Koordinatensystem ändert, wenn man die Vektoren streckt oder staucht.

Bewege den blauen Punkt an der Spitze des Vektors v\vec{v}, um verschiedene Vektoren v\vec{v} zu betrachten. Verschiebe den roten Punkt k auf dem Schieberegler, um den Vektor v\vec{v} um den Faktor k zu strecken oder zu stauchen. Der rote Vektor w\vec{w} stellt dann den gestreckten bzw. gestauchten Vektor w=kv\vec{w}=k\cdot\vec{v} dar.


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