Ein Bernoulli-Experiment ist ein Zufallsexperiment mit genau zwei möglichen Versuchsausgängen (= Ergebnissen).
Für ein Bernoulli-Experiment wird eine Bernoulli-verteilte Zufallsvariable betrachtet. Diese Zufallsvariable lässt nur zwei mögliche Ereignisse (z. B. „ja“/„nein“, „infiziert“/„nicht infiziert“) mit den Wahrscheinlichkeiten und zu.
Benannt ist das Bernoulli-Experiment nach dem Schweizer Mathematiker Jakob I. Bernoulli (gest. 1705).
Beispiele
Münzwurf: Man kann auch als definieren.
Maschinen testen: .
Würfel:
Bernoulli-Verteilung
Definition
Für eine Bernoulli-verteilte Zufallsvariable mit Eintrittswahrscheinlichkeit gilt
Erwartungswert
Für den Erwartungswert der Bernoulli-verteilten Zufallsvariable gilt
Varianz
Für die Varianz erhält man
Verteilungsfunktion
Die Verteilungsfunktion für lautet
Es gibt nur zwei Ereignisse. Das Ereignis „“ tritt mit Wahrscheinlichkeit ein und ab sind beide Ereignisse sicher eingetreten, weshalb dann gilt.
Aufgabe:
Wenn eine gesunde Person von einem Zombie gebissen wird, verwandelt sie sich mit -prozentiger Wahrscheinlichkeit innerhalb von Minuten ebenfalls in einen Zombie.
Bestimme die Zufallsvariable, den Erwartungswert und die Varianz.
Lösung:
Zufallsvariable :
Erwartungswert :
Varianz :
Verhältnis zu anderen Verteilungen
Die Bernoulli-Verteilung ist ein Spezialfall der Binomialverteilung mit .
Wiederholt man also ein Bernoulli-Experiment öfter und betrachtet alle Ergebnisse, so sind diese binomialverteilt.
Wiederholte Bernoulli-Experimente
Wird ein Bernoulli-Experiment öfter wiederholt, so spricht man von einem Bernoulli-Prozess oder einer Bernoulli-Kette.
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