Gegeben sind die reellen Funktionen ht=41x(tx−1)(x+4)(x−3) mit Dht=R und t∈R.
Bestimmen Sie Anzahl und Lage der Nullstellen der Funktion ht in Abhängigkeit von t. (7 BE)
Für diese Teilaufgabe musst du mit ganzrationalen Funktionen vertraut sein, insbesondere mit Nullstellenbestimmung bei ganzrationalen Funktionen.
Nullstellen
Nullstellen kannst du in dieser Form ht=41x(tx−1)(x+4)(x−3), aufgeteilt in die verschiedenen Linearfaktoren, fast direkt ablesen. Du darfst die einzelnen Faktoren nach dem Satz vom Nullprodukt einzeln gleich null setzen und nach x auflösen.
Damit erhältst du die folgenden Nullstellen:
Faktor 1:
Teile durch den Vorfaktor
↓ 41x = 0 :41 x = 0 Faktor 2:
tx−1 = 0 +1 ↓ Löse nach x auf
tx = 1 :t ↓ Teile durch t, damit x alleine auf einer Seite steht.
x2 = t1 Faktor 3:
x+4 = 0 −4 ↓ Isoliere x auf einer Seite.
x3 = −4 Faktor 4:
x−3 = 0 +3 ↓ Isoliere x auf einer Seite.
x4 = 3 Normalerweise gibt es also 4 einfache Nullstellen bei den Werten x1=0, x2=t1, x3=−4 und x4=3.
Jetzt musst du dir überlegen, ob das immer der Fall ist oder ob es Ausnahmen gibt.
Ausnahmen
Zwei Dinge könnten dir bei dieser Überlegung auffallen:
Ist t=0, kannst du x2=t1 nicht ausrechnen, weil du nicht durch null teilen darfst. Du solltest dir also genauer anschauen, was mit ht(x) passiert, wenn t=0 ist.
Es könnte passieren, dass x2=t1 bei passend ausgewähltem t genau gleich groß ist, wie x1,x3 oder x4. In diesem Fall hättest du eine doppelte Nullstelle, dafür aber weniger verschiedene.
Fall t=0:
Zuerst schauen wir uns den Fall an, der unter 1. beschrieben wird. Was passiert, wenn t=0 ist?
Dann ist:
h0=41x(0⋅x−1)(x+4)(x−3)=41x(−1)(x+4)(x−3)=−41x(x+4)(x−3)Du siehst, dass in diesem Fall der Linearfaktor mit dem t verschwindet. Übrig bleiben nur die anderen drei Linearfaktoren. Wenn t=0 ist, erhält man also drei einfache Nullstellen bei x1=0, x3=−4 und x4=3 (x2 gibt es hier nicht).
Zwei Linearfaktoren liefern dieselbe Nullstelle.
Nun kannst du dir überlegen, wann x2 genauso groß ist wie x3 oder x4. Genau genommen kannst du es sogar ausrechnen, indem du es gleichsetzt:
x2=t1=x3=−4t1 = −4 ⋅t 1 = −4⋅t :(−4) −41 = t Führe die gleiche Rechnung mit x4 durch.
x2=t1=x4=3t1 = 3 ⋅t 1 = 3⋅t :3 31 = t Genauso kannst du das mit x1 überprüfen. Wenn du allerdings nach t umstellst, …
t1 = 0 ⋅t 1 = 0 …kommst du auf eine Gleichung, die nicht richtig sein kann (0 ist nicht dasselbe wie 1). Das heißt, diese Gleichung hat keine Lösung.
Du hast herausgefunden, dass für t=−41, x2 und x3 dasselbe sind und für t=31 x2 und x4 dasselbe sind. In beiden Fällen hat man also eine doppelte Nullstelle (beim ersten bei x=−4 und beim zweiten bei x=−3).
Lösung im Überblick
Zusammengefasst gibt es also folgende Möglichkeiten, die unterschieden werden müssen:
t=0: Hier fällt ein Linearfaktor weg, man hat deswegen eine Nullstelle weniger und damit drei einfache Nullstellen bei x1=0, x3=−4 und x4=3
t=−41 und t=31: hier gibt es jeweils eine doppelte Nullstelle, weil x2 mit einer der anderen Nullstellen übereinstimmt. Für t=−41 gibt es zwei einfache Nullstellen bei x1=0 und bei x4=3, außerdem gibt es eine doppelte Nullstelle bei x2/3=−4. Für t=31 gibt es zwei einfache Nullstellen bei x1=0 und bei x3=−4, außerdem gibt es eine doppelte Nullstelle bei x2/4=3.
Für alle anderen Werte von t (t∈R∖{−4;0;3}) gibt es vier einfache Nullstellen bei x1=0, x2=t1, x3=−4 und x4=3.
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Begründen Sie, welche der im Folgenden dargestellten Graphen zur Funktionenschar ht gehören können und welche nicht. Begründen Sie jeweils Ihre Entscheidung mithilfe der ganzzahligen Nullstellen und ggf. des Grenzverhaltens bzw. des Leitkoeffizienten.
Geben Sie für den Fall, dass der Graph zur Funktionenschar ht gehört, den zutreffenden Wert von t an. (6 BE)
Für diese Teilaufgabe solltest du Nullstellen aus einem Graphen ablesen und aus einem Funktionsterm bestimmen können. Außerdem solltest du wissen, was ein Leitkoeffizient ist und wie sich eine ganzrationale Funktion im Unendlichen verhält.
Graph 1 (t=0)
Dieser Graph kann zu ht(x) gehören. ht(x) ist allerdings nur in genau einem Fall eine ganzrationale Funktion 3. Grades, nämlich wenn t=0 ist (immer sonst gibt es insgesamt vier Nullstellen, man muss für den Grad die doppelten Nullstellen doppelt zählen).
Für t=0 ist h0(x)=−41x(x+4)(x−3) (Berechnung siehe Teilaufgabe 3.1). Hier ist der Leitkoeffizient negativ und damit geht die Funktion von "links oben" nach "rechts unten", was mit dem Graphen übereinstimmt. Auch die Nullstellen (siehe Teilaufgabe 3.1) stimmen mit dem Graphen überein.
Graph 2 (t=−21)
Man erkennt, dass es vier Nullstellen gibt, bei x=−4, x=−2, x=0 und x=3. Alle außer der Nullstelle bei x=−2 sind Nullstellen wie oben im Fall t∈R∖{−4;0;3} beschrieben. Das heißt, bei dieser Nullstelle könnte es sich um die Nullstelle bei x=t1 handeln:
−2 = t1 ⋅t −2⋅t = 1 :(−2) t = −21 Für den Fall t=−21 ist
h−21=41x(−21x−1)(x+4)(x−3)
jetzt kannst du in der ersten Klammer ein Minus ausklammern.
=−41x(21x+1)(x+4)(x−3)
Du kannst so nämlich erkennen, dass der Leitkoeffizient negativ ist und damit das Verhalten im Unendlichen so sein muss, wie es im Graphen gemalt ist, von "links unten" nach "rechts unten". Auch die Nullstellen stimmen überein, wie du gerade überprüft hast.
Graph 3 (kein t)
Du erkennst hier eine doppelte Nullstelle bei x=0. Du hast allerdings in Teilaufgabe 3.1 ausgerechnet, dass x2 nie Null sein kann und dass es folglich auch keine doppelte Nullstelle bei x=0 geben kann. Deswegen ist Graph 3 kein Graph der Funktionenschar ht(x).
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