In einem kartesischen Koordinatensystem sind die Punkte A(0∣0∣1), B(2∣6∣1), C(−4∣8∣5) und D(−6∣2∣5) gegeben. Sie liegen in einer Ebene E und bilden ein Viereck ABCD, dessen Diagonalen sich im Punkt M schneiden.
a) Begründen Sie, dass die Gerade AB parallel zur x1x2-Ebene verläuft. (1 BE)
b) Weisen Sie nach, dass das Viereck ABCD ein Rechteck ist. Bestimmen Sie die Koordinaten von M. (4 BE)
(Teilergebnis:M(−2∣4∣3))
c) Ermitteln Sie eine Gleichung der Ebene E in Normalenform. (3 BE)
(mögliches Ergebnis:E:3x1−x2+5x3−5=0)
Ein Solarmodul wird an einem Metallrohr befestigt, das auf einer horizontalen Fläche senkrecht steht. Das Solarmodul wird modellhaft durch das Rechteck ABCD dargestellt. Das Metallrohr lässt sich durch eine Strecke, der Befestigungspunkt am Solarmodul durch den Punkt M beschreiben (vgl. Abbildung). Die horizontale Fläche liegt im Modell in der x1x2-Ebene des Koordinatensystems; eine Längeneinheit entspricht 0,8m in der Realität.
d) Um einen möglichst großen Energieertrag zu erzielen, sollte die Größe des Neigungswinkels φ des Solarmoduls gegenüber der Horizontalen zwischen 30° und 36° liegen. Prüfen Sie, ob diese Bedingung erfüllt ist. (3 BE)
e) Auf das Solarmodul fällt Sonnenlicht, das im Modell durch parallele Geraden dargestellt wird, die senkrecht zur Ebene E verlaufen. Das Solarmodul erzeugt auf der horizontalen Fläche einen rechtwinkligen Schatten.
Zeigen Sie unter Verwendung einer geeignet beschrifteten Skizze, dass der Flächeninhalt des Schattens mithilfe des Terms ∣AB∣⋅cosφ∣AD∣⋅(0,8m)2 berechnet werden kann. (5 BE)
f) Um die Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages möglichst effektiv zur Energiegewinnung nutzen zu können, lässt sich das Metallrohr mit dem Solarmodul um die Längsachse des Rohrs drehen. Die Größe des Neigungswinkels φ gegenüber der Horizontalen bleibt dabei unverändert. Betrachtet wird der Eckpunkt des Solarmoduls, der im Modell durch den Punkt A dargestellt wird. Berechnen Sie den Radius des Kreises, auf dem sich dieser Eckpunkt des Solarmoduls bei der Drehung des Metallrohrs bewegt, auf Zentimeter genau. (4 BE)
Die x3-Koordinate von AB ist 0, das heißt, dass die x3-Koordinate für alle Punkte auf AB gleich ist. Deshalb muss AB parallel zur x1x2-Ebene verlaufen.
Lösung zur Teilaufgabe b)
Das Viereck ist ein Rechteck, wenn alle Ecken rechte Winkel besitzen. Um das zu prüfen, kannst du die Kantenvektoren bestimmen und deren Skalarprodukte berechnen (bei einem rechten Winkel ergibt das Skalarprodukt Null).
AB=B−A=260
BC=C−B=−624
CD=D−C=−2−60
AD=D−A=−624
AB∘AD=260∘−624=−12+12=0
⟹ rechter Winkel bei A
−AB∘BC=−2−60∘−624=12−12=0
⟹ rechter Winkel bei B
−BC∘CD=6−2−4∘−2−60=−12+12=0
⟹ rechter Winkel bei C
−CD∘(−AD)=260∘6−2−4=12−12=0
⟹ rechter Winkel bei D
Da alle vier Ecken einen rechten Winkel besitzen, handelt es sich bei ABCD um ein Rechteck.
Berechnung von M
Da ABCD ein Rechteck ist, ist M der Mittelpunkt der beiden Strecken [AC] und [BD].
Verwende die Normalenvektoren der Ebenen E und x1x2, um den Winkel zwischen diesen beiden Ebenen zu berechnen. Ein Normalenvektor der x1x2-Ebene ist nx1x2=001.
Den Winkel zwischen nE und nx1x2 kannst du mit dem Skalarprodukt berechnen.
cos(φ)=∣nE∣∣nx1x2∣nE∘nx1x2=355
⟹φ≈32,31°
⟹φ ist zwischen 30° und 36°, die Bedingung ist also erfüllt.
Lösung zur Teilaufgabe e)
Das Rechteck ABEF stellt den Schatten des Solarmoduls dar und liegt auf der x1x2-Ebene. Die gelben gestrichelten Linien sind die Sonnenstrahlen, die parallel verlaufen und das Solarmodul orthogonal treffen.
Anmerkung: Die Punkte A und B des Solarmoduls liegen eigentlich nicht auf der x1x2-Ebene. Dies wurde in der Skizze so dargestellt, um das rechtwinklige Dreieck zu verdeutlichen, das sich zwischen dem Solarmodul und Schatten ergibt. Für den Flächeninhalt des Schattens ergibt sich kein Unterschied.
Zur Berechnung des Flächeninhalts des Schattens benötigst du beide Seitenlängen. Die Skizze veranschaulicht, dass eine Seitenlänge dem Abstand zwischen A und B entspricht, also ∣AB∣ ist. Die zweite Seitenlänge kannst du durch das Dreieck ADF berechnen, das bei D einen rechten Winkel besitzt. Für rechtwinklige Dreiecke gilt folgende Beziehung:
Hier bedeutet das
Diese Gleichung kannst du nach der gesuchten Seitenlänge, ∣AF∣, auflösen.
Jetzt kennst du die Seitenlängen des Schattens. Du musst beide allerdings noch mit 0,8m multiplizieren, da jede Längeneinheit im Koordinatensystem 0,8m in der Realität entspricht.
Durch Multiplikation der Seitenlängen erhältst du für den Flächeninhalt des Schattens den Term ∣AB∣⋅cosφ∣AD∣⋅(0,8m)2.
Lösung zur Teilaufgabe f)
Der Mittelpunkt des Kreises, auf dem sich A bewegt, liegt auf der Geraden g, die orthogonal zur x1x2-Ebene ist und durch den Punkt M geht. g hat die Geradengleichung