Gegeben ist die in R definierte Funktion fmit f(x)=x⋅e−21x2+21. Die Abbildung 1 zeigt den Graphen von f ohne das zugrunde liegende Koordinatensystem.
Zeigen Sie anhand des Funktionsterms von f, dass der Graph von f symmetrisch bezüglich des Koordinatenursprungs ist. Begründen Sie, dass f genau eine Nullstelle hat, und geben Sie den Grenzwert von f für x→+∞ an. (4P)
Bestimmen Sie einen Term der ersten Ableitungsfunktion f′ von f. (2P)
(zur Kontrolle: f′(x)=(1−x2)⋅e−21x2+21)
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Produktregel
Gegeben ist die Funktion: f(x)=x⋅e−21x2+21
Die Funktion f ist das Produkt zweier Funktionen. Man bringt die Funktion f in die Form f(x)=u(x)⋅v(x)
Dazu setzt man u(x)=x und v(x)=e−21x2+21.
Die Ableitung des Produktes zweier Funktionen u und v ist dann:
f′(x)=u′(x)⋅v(x)+u(x)⋅v′(x)
Berechnet werden müssen die beiden Ableitungen der Funktionen u und v.
Die Ableitung von u(x) ist u′(x)=1.
Bei der Ableitung von v(x) muss beachtet werden, dass diese Funktion eine verkettete Funktion ist, d.h. bei der Ableitung von v(x) muss die Kettenregel angewendet werden.
v(x)=g(h(x))=e−21x2+21
Dabei ist die Funktion g(x) die e-Funktion ex und h(x)=−21x2+21
Dann ist v′(x)=(g(h(x))′=g′(h(x))⋅h′(x)
Die Ableitung von g(x) ist ex und h′(x)=(−21x2+21)′=−x
Dann wählt man einen Wert x, der zwischen x1=−1 und x2=1 liegt, z.B. x=0 und berechnet f′(0): f′(0)=(1−02)⋅e−21⋅(0)2+21=e21>0
Man wählt einen Wert x der größer als x2=1 ist, z.B. x=3 und berechnet f′(3):
f′(3)=(1−32)⋅e−21⋅32+21=(1−9)⋅e−4=−8⋅e−4<0
Mit diesen berechneten Werten ergibt sich die folgende Tabelle:
x<−1
x=−1
−1<x<+1
x=1
x>1
f′(x)
−
0
+
0
−
Gf
↘
TP
↗
HP
↘
Die Funktion f hat folgendes Monotonieverhalten.
Im Intervall ]−∞;−1[ ist f streng monoton fallend, im Intervall [−1;1] ist f streng monoton steigend und im Intervall ]1;+∞[ ist f streng monoton fallend.
Koordinatenachsen einzeichnen und skalieren
Der Graph von f ist symmetrisch bezüglich des Koordinatenursprungs (nach Aufgabe a)). Man zeichnet den Koordinatenursprung so ein, dass sich die Punktsymmetrie ergibt. Da der Graph von f nur eine Nullstelle bei x=0 hat (siehe Aufgabe a)), muss die x-Achse so gelegt werden, dass es nur einen Schnittpunkt mit ihr gibt.
Für x=1 hat die Funktion einen Hochpunkt, d.h es muss f(1) berechnet werden:
f(1)=1⋅e−21⋅12+21=1⋅e0=1⇒HP(1∣1)
Mit dieser Information kann dann die x-Achse und die y-Achse skaliert werden.
Die Abbildung 1 zeigt die zusätzlich eingezeichneten Koordinatenachsen und die Skalierung der Achsen.
Ist g′ die erste Ableitungsfunktion einer in R definierten Funktion g, so gilt bekanntlich ∫uvg′(x)⋅eg(x)dx=[eg(x)]uv. Berechnen Sie damit den Wert des Terms ∫01f(x)dx. (3P)
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Integral
Gegeben ist die Funktion f(x)=x⋅e−21x2+21.
Die Funktion eg(x) ist hier e−21x2+21 und die Funktion g(x) ist damit:
g(x)=−21x2+21.
Für die Ableitung von g(x) ergibt sich: g′(x)=(−21x2+21)′=−x
In der Funktion f(x) steht aber als Faktor (+x) und nicht (−x).
Da (+1)=(−1)⋅(−1) ist, kann die Funktion f(x) geschrieben werden als:
f(x)=(−1)⋅(−1)⋅x⋅e−21x2+21=−(−x⋅e−21x2+21) (identisch mit f(x)).
In der Klammer der Funktion f(x) steht jetzt g′(x)⋅eg(x).
∫01f(x)dx
=
∫01−(−x⋅e−21x2+21)dx
↓
Ein Minuszeichen wird vor das Integral gezogen und die in der Aufgabenstellung angegebene Integrationsregel kann angewendet werden.
=
−∫01(−x⋅e−21x2+21)dx
=
−[e−21x2+21]01
↓
In die Klammer wird für x die obere Grenze 1 eingesetzt und minus die Klammer mit dem eingesetzten Wert für die untere Grenze 0 gerechnet.
Interpretieren Sie den folgenden Sachverhalt geometrisch:
Für jede Stammfunktion Fvon fund für jede reelle Zahl w>2022 gilt
F(w)−F(0)≈∫02022f(x)dx. (3P)
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Integral
Das Integral ∫02022f(x)dx berechnet den Flächeninhalt zwischen f(x) und der x-Achse im Bereich von 0 bis 2022 (siehe Abbildung 1 mit Koordinatenachsen).
Entsprechend wird mit F(w)−F(0) ebenfalls der Flächeninhalt zwischen f(x) und der x-Achse im Bereich von 0 bis w berechnet. Ist w>2022, dann unterscheiden sich die beiden Flächeninhalte nicht mehr wesentlich voneinander. Sie sind ungefähr gleich groß.