Ausklammern ist eine Möglichkeit des Faktorisierens. Es ist das Gegenteil vom Ausmultiplizieren und eine Anwendung des Distributivgesetzes.
Vorgehensweise
Man schreibt einen gemeinsamen Teiler der Summanden als ersten Faktor auf und multipliziert ihn mit der Summe, wobei nun jeder Summand durch den gemeinsamen, ausgeklammerten Faktor geteilt wird.
Beispiel mit natürlichen Zahlen
ist ein gemeinsamer Teiler von und . Man kann also schon notieren: | |||
↓ | |||
↓ | In die Klammer schreibt man dann die Summe von am Anfang, aber man teilt jeden Summanden vorher durch , also und . | ||
Beispiel mit Variablen
Alle Summanden sind durch die Zahl teilbar und enthalten außerdem die Variable . Man kann also ausklammern.
In die Klammer schreibt man nun die Summe von am Anfang, aber man teilt jeden Summanden vorher durch , also:
Den größtmöglichen Faktor ausklammern
Oft lautet die Aufgabenstellung, den größtmöglichen Faktor auszuklammern. Diesen kann man folgendermaßen finden:
Man bestimmt den größten gemeinsamen Teiler der Summanden.
Die Variablen, die in allen Summanden enthalten sind, mit der niedrigsten vorkommenden Potenz bilden mit dem ggT den größtmöglichen Faktor.
Beispiel
ggT bestimmen:
Variablen: Nur und kommen in allen Summanden vor.
Die niedrigste Potenz von ist (im zweiten Summanden ).
Die niedrigste Potenz von ist (im ersten und zweiten Summanden).
Der größtmögliche Faktor ist also .
Anwendung
Das Ausklammern kann nützlich sein, wenn man (quadratische) Gleichungen lösen, Nullstellen von Funktionen finden oder Brüche kürzen möchte.
Beispiel zum Kürzen von Brüchen
Im Zähler kann man ausklammern. | |||
↓ | |||
↓ | Da im Zähler nun ein Produkt und keine Summe mehr steht, darf man mit kürzen. | ||
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