Wenn wir herausfinden wollen, wie viele Teilchen in einer Stoffportion enthalten sind, reichen die üblichen Quantitätsgrößen Masse und Volumen in der Chemie nicht mehr aus. Zudem ist es aufgrund der großen Menge und kleinen Größe der Teilchen in einer Stoffportion nur unmöglich, diese zu zählen. Stattdessen kann man die Teilchenzahl berechnen, indem man die Gesamtmasse der Teilchen durch die Masse eines einzelnen Teilchens teilt.
Beispiel
Beispielsweise gilt für 12 Gramm Kohlenstoff:
Die Einheit der Teilchenzahl ist hier . Unter dieser Einheit kann man sich nur schwer eine direkte Anzahl von Teilchen vorstellen. Man kann die einheitenlose Anzahl über den Zusammenhang zwischen der atomaren Masseneinheit und der Einheit Gramm schnell berechnen:
≙
12 Gramm Kohlenstoff enthalten also ungefähr . Die Teilchenzahl ist deutlich größer als man anfangs vielleicht angenommen hätte! Da solch großen Zahlen schnell unhandlich zum Rechnen werden, hat man eine Basisgröße, die Stoffmenge , eingeführt. Die Einheit dieser Stoffmenge ist das Mol, das Einheitszeichen ist .
Ein Mol ist die Stoffmenge eines beliebigen Stoffes, die aus Teilchen (Atome, Moleküle, Ionen) besteht.
Vgl.: Die Stoffmenge fungiert als Größenangabe für eine festgelegte Anzahl an Teilchen. Wie ein Dutzend 12 Stück bezeichnet, steht ein Mol eines Stoffes immer für Teilchen dieses Stoffes.
Beispiele:
≙ Sauerstoffatome
≙ Magnesiumatome
≙ Aluminium(III)-ionen
Die Teilchenzahl ist direkt proportional zur Stoffmenge , d.h. bei einer größeren Teilchenzahl ist die Stoffmenge ebenfalls größer und umgekehrt. Bei direkter Proportionalität herrscht Quotientengleichheit, d.h.: . Dieser Quotient ist ein Proportionalitätsfaktor und wird in der Chemie als Avogadro-Konstante bezeichnet.
Wenn man nun ausnutzt, dass ein Mol Teilchen enthält, erhält man:
Aufgabe:
Eine Tasse Kaffee enthält Wasser. Berechne die Anzahl der Wassermoleküle!
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