Gegeben ist die Funktion f durch f(x)=121(x4−20x2+64) mit der Definitionsmenge Df=[−3;4,5] sowie die lineare Funktion g:y=415 mit der Definitionsmenge Dg=R.
Die Graphen der Funktion f und g in einem kartesischen Koordinatensystem werden mit Gf bzw. Gg bezeichnet.
Geben Sie an, ob die folgende Aussage wahr oder falsch ist, und begründen Sie Ihre Entscheidung.
"Der Graph der Funktion f ist auf Df achsensymmetrisch zur y-Achse." (2 BE)
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Definitionsbereich
Da nur gerade Exponenten für x vorkommen und somit f(−x)=f(x) gilt, könnte man meinen, dass der Graph achsensymmetrisch ist.
Allerdings ist dies aufgrund der Definitionsmenge nicht der Fall: Der Bereich rechts vom Ursprung ist größer als der links vom Ursprung (bis 4,5 bzw bis -3) und somit ist der Graph nicht symmetrisch, da links ein Teil "weggeschnitten" ist.
Da der Term aus drei Summanden besteht, man nicht mehr ausklammern kann und der erste Exponent das Doppelte vom zweiten ist, bietet sich die Substitution an:
Verwende zur Nullstellenbestimmung die Substitutionsmethode.
Beachte anschließend die eingeschränkte Definitionsmenge!
Bestimmen Sie Art und Koordinaten sämtlicher Extrempunkte von Gf und geben Sie die Wertemenge Wf der Funktion an. (8 BE)
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Wertemenge
Randextrema
Da beide Ränder der Definitionsmenge Df=[−3;4,5] eingeschlossen sind, gibt es zwei Randextrema, deren y-Koordinaten du wie gewohnt durch Einsetzen in den Funktionsterm erhältst:
R1(−3∣f(−3))⇒R1(−3∣−1235) und
R2(4,5∣f(4,5))⇒R2(4,5∣1921105)
Ob es sich dabei um Randhoch- oder Tiefpunkte handelt, kannst du erst entscheiden, nachdem du die anderen Extremstellen bzw. das Monotonieverhalten untersucht hast.
Extremstellen bestimmen
Bestimme die erste Ableitung von f(x)=121(x4−20x2+64):
f′(x)=121(4x3−40x)
Bestimme nun die Nullstellen der Ableitungsfunktion, um die Kandidaten für Extremstellen zu finden:
Beachte aufgrund der eingeschränkten Definitionsmenge auch die Randextrempunkte. Hier sind beide Ränder der Definitionsmenge eingeschlossen, es gibt also zwei Randextrempunkte.
Nachweis und Art der Extrempunkte über 2. Ableitung, Skizze oder Monotonietabelle
Lage durch Einsetzen in die Ausgangsfunktion f
Die Art der Randextrempunkte kannst du jetzt durch Überlegungen und/oder eine grobe Skizze ebenfalls festlegen.
Die Wertemenge erhältst du, indem du alle y-Koordinaten deiner Extrempunkte betrachtest und den kleinsten und größten Wert als Grenzen der Wertemenge wählst.
Zeichnen Sie unter Verwendung aller bisherigen Ergebnisse den Graphen Gf und die Gerade Gg in ein kartesisches Koordinatensystem.
Maßstab für beide Achsen: 1LE=1cm (5 BE)
Die Zeichnung mit der Wertetabelle ist ein guter Moment, um deine bisher berechneten Ergebnisse zu überprüfen!
Beachte die gegebene Definitions- und die soeben berechnete Wertemenge beim Zeichnen des Koordinatensystems.
Starte zunächst durch die Markierung der Definitionsmenge durch senkrechte, gestrichelte Linien. Zeichne nicht über diese Linien hinaus!
Da du die Funktion zeichnen sollst, fertige eine Wertetabelle für den gegebenen Definitionsbereich an und markiere dann die Punkte.
Gehe anschließend von oben nach unten durch alle Teilaufgaben und markiere berechnete Punkte.
Im ersten Angabentext war auch von der Gerade g die Rede, zeichne diese ebenfalls ein.
Die Graphen der beiden Funktionen f und g schneiden sich an den Stellen x1=−1 , x2=1 und x3=19 (Nachweis nicht erforderlich) und schließen somit zwei endliche Flächenstücke ein. Berechnen Sie die Maßzahl des Flächeninhalts des kleineren der beiden Flächenstücke. Runden Sie Ihr Ergebnis auf zwei Nachkommastellen. (4 BE)
Flächenstück markieren
Gesucht ist also das linke Flächenstück im Intervall x∈[−1;1].
Differenzfunktion bilden
Um den Flächeninhalt zwischen zwei Graphen zu bestimmen, verwendest du eine Differenzfunktion s(x). Das heißt nichts anderes, als dass du vom Funktionsterm, dessen Graph in der Zeichnung weiter oben verläuft, den Funktionsterm des anderen Graphen abziehst.
Der Graph von f verläuft oberhalb vom Graphen Gg, also:
s(x)
=
f(x)−g(x)
=
121(x4−20x2+64)−415
=
121x4−35x2+1219
Wert des bestimmten Integrals berechnen
Der Flächeninhalt A1 entspricht dem Wert des bestimmten Integrals
∫−11s(x)dx.
Bestimme den zugehörigen Wert:
∫−11s(x)dx
=
∫−11(121x4−35x2+1219)dx
↓
Bilde eine Stammfunktion S(x) von s(x)
=
[601x5−95x3+1219x]−11
↓
Setze 1 und -1 in diese Stammfunktion ein, subtrahiere die Ergebnisse
Markiere dir zunächst als Hilfestellung die gesuchte Fläche in deiner Skizze
Du suchst den Flächeninhalt zwischen zwei Graphen im Intervall [−1;1].
Um den Flächeninhalt zwischen zwei Graphen zu bestimmen, musst du zuvor die Differenzfunktion bilden, indem du den Funktionsterm der Funktion, die im Intervall weiter unten verläuft von dem Funktionsterm abziehst, der im Intervall weiter oben verläuft.
Danach berechnest du wie gewohnt den Wert des bestimmten Integrals mit dieser Differenzfunktion, indem du eine Stammfunktion bestimmst, die Intervallgrenzen einsetzt und die Werte voneinander abziehst.