Beim Lösen einer Bruchgleichung führt man diese in der Regel auf eine bruchterm-freie Gleichung zurück. Aus dieser berechnet man dann die gesuchte Variable.
Vorgehensweise beim Lösen von Bruchgleichungen
Definitionsmenge bestimmen
Gleichung bruchterm-frei machen
Gleichung lösen
Lösung angeben
Die einzelnen Schritte werden im Folgenden näher erläutert.
1. Definitionsmenge bestimmen
Da im Nenner eines Bruches niemals 0 stehen darf, kann es sein, dass bestimmte Zahlen nicht in die Gleichung eingesetzt werden können und deshalb nicht als Lösung zulässig sind.
Daher wird in der Regel vor dem Lösen der Bruchgleichung der Definitionsbereich (oder die Definitionsmenge) der Bruchgleichung bestimmt.
Wenn man später die Gleichung gelöst und ein Ergebnis erhalten hat, muss man nachprüfen, ob dieses überhaupt im Definitionsbereich liegt. Wenn das Ergebnis nicht im Definitionsbereich enthalten ist, ist es keine Lösung der Gleichung. Auch wenn man ansonsten richtig gerechnet hat.
Wie man die Definitionsmenge bestimmt, findet man im Artikel zur Definitionsmenge einer Bruchgleichung.
2. Gleichung bruchterm-frei machen
Das Ziel ist es, mithilfe von Umformungen eine bruchterm-freie Gleichung zu erhalten.
Dazu kann man auf verschiedene Arten vorgehen:
Lösungsmöglichkeit:
Man bringt zuerst alle vorkommenden Brüche auf einen gemeinsamen Nenner, und zwar den Hauptnenner.
Wenn man anschließend die gesamte Gleichung mit dem Hauptnenner multipliziert, fallen bei sämtlichen Termen die Nenner weg und nur die Zähler bleiben übrig.
(Gegebenenfalls muss man allerdings nun Klammern um die Zähler setzen, die zuvor nicht nötig waren, da ja gilt: "Bruchstrich wirkt wie eine Klammer".)
Lösungsmöglichkeit am Beispiel:
Suche zuerst den Hauptnenner.
Der Hauptnenner in diesem Beispiel ist: Erweitere im nächsten Schritt jeden Bruch auf den Hauptnenner, sodass jede Farbe einmal in jedem Nenner vorkommt. Achte auf Klammern!
Nun multiplizierst du auf beiden Seiten der Gleichung mit dem Hauptnenner . So kürzen sich die Brüche weg.
Dann hast du die bruchterm-freie Gleichung:
Alternative
Alternativ kannst du die Gleichung sofort mit dem Hauptnenner multiplizieren. Anschließend kürzt man aus jedem Bruch die entsprechenden Faktoren. Somit erhält man eine Gleichung ohne Bruchterme.
Anschaulich geht das so:
Der Hauptnenner ist
Kürze nun soweit, wie möglich. Damit erhält man auch hier als bruchterm-freie Gleichung:
Weitere Lösungsstrategie, um die Gleichung bruchterm-frei zu machen
Bei manchen Gleichungen bietet sich auch das "Über Kreuz multiplizieren" an.
3. Gleichung lösen
Wie die entstandene bruchterm-freie Gleichung zu lösen ist, kommt auf die Art der Gleichung an, zum Beispiel:
Lineare Gleichungen löst man durch Umformen.
Für quadratische Gleichungen ist die Mitternachtsformel nützlich.
4. Lösung angeben
Als letztes überprüft man noch für das Ergebnis / die Ergebnisse, die man erhalten hat, ob sie jeweils in der Definitionsmenge liegen.
Wenn das der Fall ist, kann man sie in die Lösungsmenge hineinschreiben.
Übungsaufgaben
Für die Lösung mancher Bruchgleichungsaufgaben muss man wissen, wie man quadratische Gleichungen löst, für andere nicht.
Unter den folgenden Links findest du
Aufgaben mit Bruchgleichungen, die nur auf lineare Gleichungen führen
Aufgaben mit Bruchgleichungen, die auf quadratische Gleichungen führen
gemischte Übungsaufgaben zu Bruchgleichungen.
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