Eine Zufallsgröße, auch Zufallsvariable genannt, ist eine Funktion, die den Elementen einer Ergebnismenge eines Zufallsexperimentes reelle Zahlen zuordnet.
Üblicherweise werden Zufallsgrößen mit Großbuchstaben und die einzelnen Werte mit Kleinbuchstaben notiert.
Da die Werte einer Zufallsgröße reelle Zahlen sind, kann man für Zufallsgrößen charakteristische "Kennzahlen" wie Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung definieren und berechnen.
Diskrete Zufallsgröße
Diskrete Zufallsgrößen können nur endlich viele Werte annehmen. Zum Beispiel:
Die Anzahl der an einem Tag anwesenden Schüler in einer Klasse
Die Augenzahl bei einem Würfelwurf
Schreibweise für die Wahrscheinlichkeit
Um anzugeben, dass die Zufallsgröße mit der Wahrscheinlichkeit den Wert annimmt, schreibt man
Beispiel
Ein Spieler wirft zwei unterscheidbare Münzen.
Der Ergebnisraum ist also
Die Zufallsgröße ordnet jetzt zum Beispiel jedem dieser Ergebnisse die Anzahl der vorkommenden "Kopf-Würfe" zu. Also
Die Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse sind die folgenden drei:
Stetige Zufallsgröße
Eine Zufallsgröße heißt stetig, wenn sie keine Lücken hat, also alle Werte in einem Intervall annehmen kann. Zum Beispiel:
Die Körpergröße eines Menschen
Die Verspätung einer U-Bahn
Wahrscheinlichkeit
Da eine stetige Zufallsvariable in einem Intervall unendlich viele Werte annehmen kann, schrumpft die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein bestimmter Wert in diesem Intervall eintritt, auf .
Stattdessen kann man aber angeben, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass die Zufallsvariable höchstens den Wert annimmt. Ist die Wahrscheinlichkeit dafür zum Beispiel , so schreibt man
.
Beispiel
Beim Abfüllen von Kaffee in Kaffeepackungen können Fehler auftreten. Die Zufallsvariable , welche das Gewicht in Gramm angibt, kann also alle Werte von bis annehmen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von liegen die Werte aber zwischen und . Man schreibt:
Ausprägungen einer Zufallsgröße
Die verschiedenen Werte, die die Zufallsgröße annehmen kann, bezeichnet man als die Ausprägungen der Zufallsgröße.
Beispiel
Die Zufallsgröße , die bei einem zweimaligen Würfelwurf jedem Ereignis die Summe der Augenzahlen zuordnet, hat die Ausprägungen , , , , , , .
Stetige Zufallsgrößen in diskrete umwandeln
Man kann aus jeder stetigen Zufallsgröße eine diskrete machen, indem man Teilintervalle jeweils einer konkreten Zahl zuordnet.
Beispiel
Die Verspätung einer U-Bahn kann man als stetige Zufallsgröße betrachten. Hier wäre . Die Zufallsvariable hätte die Ausprägung . Um in eine diskrete Zufallsvariable umzuwandeln, teilt man dieses Intervall in kleinere Intervalle und ordnet diesen konkreten Zahlen zu. Also
Verteilungsfunktion
Die Verteilungsfunktion einer Zufallsgröße ordnet jeder Zahl aus die Wahrscheinlichkeit zu, mit der höchstens den Wert annimmt.
Man schreibt:
Übungsaufgaben: Zufallsgröße
Weitere Aufgaben zum Thema findest du im folgenden Aufgabenordner:
Aufgaben zu Zufallsgrößen und Verteilungsfunktion
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