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Menge

Die gesamte heutige Mathematik ist auf der Mengenlehre aufgebaut. Sie findet Anwendung in vielen Teilgebieten der Mathematik, wie z. B. der Analysis, der Geometrie oder der Stochastik.

Definition und Eigenschaften von Mengen

Definition

Unter einer Menge versteht man die Zusammenfassung von wohl unterschiedenen Objekten zu einem Ganzen. Die Objekte, die zu einer Menge gehören, heißen Elemente.

Eigenschaften

  • Elemente von Mengen können zum Beispiel Zahlen, Buchstaben, Wörter oder Mengen selbst sein.

  • Eine Menge wird mit einem großen Buchstaben bezeichnet.

  • Die Objekte selbst werden in geschweifte Klammern geschrieben. Zum Beispiel sind {1;2;3}\{1; 2; 3\}, {a;b;c}\{a; b; c\}, {Hund;Katze;Maus}\{\mathrm{Hund}; \mathrm{Katze}; \mathrm{Maus}\} drei Mengen mit jeweils drei Elementen.

  • Die Reihenfolge der Elemente spielt keine Rolle. So ist die Menge {1;2;3}\{1; 2; 3\} gleich der Menge {3;2;1}\{3; 2; 1\}.

  • Die Anzahl eines Elements spielt auch keine Rolle, also ob ein Element mehrfach in einer Menge enthalten ist oder nur einmal.

  • In einer Menge gibt es keine Ordnung. Betrachtet man z. B. die Menge aller Kinder in einer Klasse, die Ă€lter als 1010 sind, dann kann man anhand der Menge nicht sagen, welches Kind das Älteste oder das JĂŒngste in der Menge ist.

  • Außerdem gibt es noch die Möglichkeiten, dass eine Menge gar kein Element enthĂ€lt, dies ist dann die leere Menge.

Darstellung einer Menge

Eine Menge lÀsst sich auf verschiedene Weisen darstellen. Die Darstellung im Beispiel oben nennt man Venn-Diagramm. Es gibt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, Mengen aufzuschreiben.

  • Entweder zĂ€hlt man die einzelnen Elemente auf. Das bietet sich vor allem bei endlichen Mengen an, das heißt bei Mengen, die nur eine endliche Anzahl von Elementen besitzen (z. B. {1;2;3}\{1; 2; 3\}), oder man setzt bei nicht endlichen Mengen PĂŒnktchen. Dazu muss aber klar sein, wie die weiteren Elemente der Menge heißen. So wĂ€re zum Beispiel N:={1;  2;  3;
}\mathbb N:= \{1;\; 2;\; 3;\ldots\} die Menge der natĂŒrlichen Zahlen oder {1;4;9;16;25;
}\{1; 4; 9; 16; 25;
\} die Menge der Quadratzahlen. Aber so etwas wie {42;72;829;
}\{42; 72; 829; \ldots\} wĂ€re nicht korrekt, denn man weiß nicht, wie es weitergehen soll.

  • Eine zweite Möglichkeit, Mengen zu notieren, ist eine allgemeinere Schreibweise, bei der man eine Eigenschaft aller Elemente einer Menge angibt, z. B.

    M={x ∣ x  ist  ein  Musikinstrument}M = \left \{ x~|~ x\; \mathrm{ist}\;\mathrm{ein}\;\mathrm{Musikinstrument}\right\}.

    Hierbei ist "ist ein Musikinstrument" die Eigenschaft. Gelesen wird das:

    M    =↑ist      {↑die  Menge  aller    x  ∣  ↑mit  der  Eigenschaftx          ist  ein  Musikinstrument}\def\arraystretch{1.25} {\begin{array}{l}M\;\;\underset{\underset{\mathrm{ist}}\uparrow}=\;\;\;\underset{\underset{\mathrm{die}\;\mathrm{Menge}\;\mathrm{aller}}\uparrow}\{\;\; x\;\underset{\underset{\mathrm{mit}\;\mathrm{der}\;\mathrm{Eigenschaft}}\uparrow}{\left|\;\right.}x\;\;\;\;\;\mathrm{ist}\;\mathrm{ein}\;\mathrm{Musikinstrument}\}\end{array}} MM ist die Menge aller xx, mit der Eigenschaft, dass jedes xx ein Musikinstrument ist, also ist MM einfach die Menge aller Musikinstrumente.

HĂ€ufig verwendete Notationen

a∈A\mathrm a\in\mathrm A: aa ist Element von AA.

a∈̞A\mathrm a\not\in\mathrm A: aa ist nicht Element von AA.

∣A∣\left|\mathrm A\right|: MÀchtigkeit von AA, bei endlichen Mengen die Anzahl der Elemente einer Menge.

So bedeutet ∣A∣=∣B∣=n\left|\mathrm{A}\right|=\left|\mathrm{B}\right|=\mathrm{n}, dass die MÀchtigkeit von AA gleich der MÀchtigkeit von BB ist. AA und BB haben also die gleiche Anzahl an Elementen, nÀmlich nn.

Wichtige Mengen

Einige hÀufig verwendete Mengen sind hier aufgelistet:

Symbol

Mathematische Schreibweise

Beschreibung

N\mathbb{N}

{1;  2;  3;  
}\left\{1;\; 2;\; 3;\; 
 \right\}

Menge der natĂŒrlichen Zahlen (die Null ist nicht enthalten)

N0\mathbb{N}_0

NâˆȘ{0}\mathbb N \cup \left\{ 0 \right\}

Menge der natĂŒrlichen Zahlen vereinigt mit der Null

Z\mathbb{Z}

{
;  −2;  −1;  0;  1;  2;  
}\left\{
;\;-2;\;-1;\;0;\;1;\;2;\;
 \right\}

Menge der ganzen Zahlen

Q\mathbb{Q}

{ab ∣ a∈Z,  b∈N}\left\{\frac{a}{b}~|~a\in\mathbb Z,\;b\in\mathbb N \right\}

Menge der rationalen Zahlen

Q+\mathbb{Q}^+

{ab ∣ a∈N,  b∈N}\left\{\frac{a}{b}~|~a\in\mathbb N,\;b\in\mathbb N \right\}

Menge der positiven rationalen Zahlen

R\mathbb{R}

{alle Dezimalzahlen}\left\{\text{alle Dezimalzahlen}\right\}

Menge der reellen Zahlen, also sowohl abbrechende, periodische als auch nicht periodische Dezimalzahlen

R+\mathbb{R}^+

{alle positiven Dezimalzahlen}\left\{\text{alle positiven Dezimalzahlen} \right\}

Menge der positiven reellen Zahlen

C\mathbb{C}

{a+b⋅i ∣ a,b∈R}\left\{a+b\cdot i~|~a, b \in \mathbb R \right\}

R0+\mathbb{R}_0^+

R+âˆȘ{0}\mathbb R^{+} \cup \left\{ 0 \right\}

Menge der positiven reellen Zahlen vereinigt mit der Null

∅,{  }\varnothing,\left\{\;\right\}

leere Menge

Intervalle als Mengen

Eine weitere, wichtige Art von Mengen sind die Intervalle.

FĂŒr  a,b  ∈  R\mathrm a,\mathrm b\;\in\;\mathbb{R} gilt:

Intervall

Mathematische Schreibweise

Bedeutung

]a;b[\rbrack\mathrm a;\mathrm b\lbrack

{x∣x∈R∧a<x<b}\{{x\mid x}\in \mathbb{R}\wedge \mathrm a\lt x \lt \mathrm b \}

== alle xx mit xx Element von  R\mathbb{R}  und aa echt kleiner xx, xx echt kleiner bb.

Also sind aa und bb nicht Elemente des Intervalls.

[a;b[\lbrack\mathrm a;\mathrm b\lbrack

{x∣x∈R∧a≀x<b}\{{x\mid x}\in\mathbb{R}\wedge \mathrm a\leq x \lt \mathrm b \}

== alle xx mit xx Element von  R\mathbb{R}  und aa kleiner gleich xx, xx echt kleiner bb.

Also ist aa ein Element und bb ist nicht Element des Intervalls.

]a;b]\rbrack\mathrm a;\mathrm b\rbrack

{x∣x∈R∧a<x≀b}\{{x\mid x}\in\mathbb{R}\wedge \mathrm a \lt x \leq \mathrm b\}

== alle xx mit xx Element von  R\mathbb{R}  und aa echt kleiner xx, xx kleiner gleich bb.

Also ist aa nicht und bb ist Element des Intervalls.

Operationen mit Mengen

Man kann Mengen miteinander verknĂŒpfen. Zur Vereinfachung verwendet man verschiedene Symbole fĂŒr die Grundoperationen.

Teilmenge

Eine Menge AA heißt Teilmenge der Menge BB, wenn jedes Element aus AA auch Element von BB ist. Eine Teilmenge heißt eigentlich oder echt, wenn weiterhin A≠B\mathrm A\neq\mathrm B gilt.

Potenzmenge

Die Menge aller Teilmengen von einer Menge bezeichnet man als Potenzmenge der betreffenden Menge.

Rechenregeln

FĂŒr die folgenden Gesetze sind A, B, C Teilmengen der Grundmenge G.

Name des Gesetzes

fĂŒr Schnittmengen

fĂŒr Vereinigungsmengen

Kommutativgesetz

A∩B  =B∩A\mathrm A\cap\mathrm B\;=\mathrm B\cap\mathrm A

AâˆȘB  =BâˆȘA\mathrm A\cup\mathrm B\;=\mathrm B\cup\mathrm A

Assoziativgesetz

(A∩B)∩C=A∩(B∩C)\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{l}\left(\mathrm A\cap\mathrm B\right)\cap\mathrm C\\=\mathrm A\cap\left(\mathrm B\cap\mathrm C\right)\end{array}

(AâˆȘB)âˆȘC=AâˆȘ(BâˆȘC)\left(\mathrm A\cup\mathrm B\right)\cup\mathrm C=\mathrm A\cup\left(\mathrm B\cup\mathrm C\right)

Distributivgesetz

A∩(BâˆȘC)=(A∩B)âˆȘ(A∩C)\mathrm A\cap\left(\mathrm B\cup\mathrm C\right)=\left(\mathrm A\cap\mathrm B\right)\cup\left(\mathrm A\cap\mathrm C\right)

AâˆȘ(B∩C)=(AâˆȘB)∩(AâˆȘC)\mathrm A\cup\left(\mathrm B\cap\mathrm C\right)=\left(\mathrm A\cup\mathrm B\right)\cap\left(\mathrm A\cup\mathrm C\right)

Absorbtionsgesetz

A∩(AâˆȘB)=A\mathrm A\cap\left(\mathrm A\cup\mathrm B\right)=\mathrm A

AâˆȘ(A∩B)=A\mathrm A\cup\left(\mathrm A\cap\mathrm B\right)=\mathrm A

Idempotenzgesetz

A∩A=A\mathrm A\cap\mathrm A=\mathrm A

AâˆȘA=A\mathrm A\cup\mathrm A=\mathrm A

Gesetze fĂŒr die Komplementmenge

A∩A‟=∅\mathrm A\cap\overline{\mathrm A}=\varnothing

AâˆȘA‟=G\mathrm A\cup\overline{\mathrm A}=G

de Morgan-Gesetze

A∩B‟=A‟âˆȘB‟\overline{A\cap B}=\overline A\cup\overline B

AâˆȘB‟=A‟∩B‟\overline{A\cup B}=\overline A\cap\overline B

Neutrale Elemente

A∩G=A\mathrm A\cap\mathrm G=\mathrm A

AâˆȘ∅=A\mathrm A\cup\varnothing=\mathrm A

Dominanzgesetz

A∩∅=∅\mathrm A\cap\varnothing=\varnothing

AâˆȘ∅=A\mathrm A\cup\varnothing=\mathrm A

∅\varnothing  und G-Komplement

∅‟=G\overline\varnothing=\mathrm G

G‟=∅\overline G=\varnothing

Doppeltes Komplement

(A‟)‟=A\overline{\left(\overline{\mathrm A}\right)}=A

Partition einer Menge

Als Partition (Zerlegung, Klasseneinteilung) einer Menge MM versteht man eine Menge PP, deren Elemente nichtleere, disjunkte Teilmengen von MM sind, sodass aber jedes Element von MM genau in einem Element aus PP enthalten ist.

Partitionen der Menge  {1;  2;  3}\left\{1;\;2;\;3\right\}  sind also:

{{1;  2;  3}}  ,    {{1;  2};{3}}  ,      {  {1};{2;  3}}    ,      {{1;  3};{2}}  ,      {{1};{2};{3}}\left\{\left\{1;\;2;\;3\right\}\right\}\;,\;\;\left\{\left\{1;\;2\right\};\left\{3\right\}\right\}\;,\;\;\;\left\{\;\left\{1\right\};\left\{2;\;3\right\}\right\}\;\;,\;\;\;\left\{\left\{1;\;3\right\};\left\{2\right\}\right\}\;,\;\;\;\left\{\left\{1\right\};\left\{2\right\};\left\{3\right\}\right\}

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