134. Lösen durch Substitution (1|2)
Eine weitere Methode, Nullstellen von Polynomfunktionen vom Grad zu bestimmen, ist die sogenannte Substitutionsmethode.
Bei einer Substitution ersetzt man einen Term (bzw. Teile eines Terms) durch einen anderen, mit dem Ziel diesen in eine einfachere lösbare Form zu bringen.
Oft wird diese einfachere Form ein quadratischer Term sein, da wir für diesen mithilfe der quadratischen Lösungsformel die Nullstellen einfach berechnen können.
Betrachte zum Beispiel die Funktion mit . Wenn wir den Funktionsterm gleich null setzen, erhalten wir folgende Gleichung:
1. Geeignete Substitution finden und durchführen
Der Funktionsterm von besteht aus den Polynomgliedern und dem konstanten Glied . Beim ersten Glied fällt dir vielleicht ein, dass gerade ist. Das zweite Glied ist .
Ersetze nun alle im Funktionsterm durch eine neue Variable zum Beispiel (oder auch ). Warum dies besonders praktisch ist, wirst du gleich erkennen.
Schreibe also: "Substitution mit ".
Die Substitution bewirkt damit:
Damit haben wir jetzt das Polynomglied vierten Grades zu einem quadratischen Glied , und das quadratische Glied zu einem linearen Glied umgewandelt. Die Konstante bleibt dabei gleich - in ihr kommt ja kein vor.
Wir erhalten jetzt die quadratische Gleichung:
Durch das Ersetzen von durch die Variable ist es uns also gelungen, die erste Nullstellengleichung vierten Grades in eine quadratische Form zu bringen, die deutlich einfacher zu lösen ist.
2. Lösen der neuen Nullstellengleichung
Die Lösungen der neuen Gleichung kannst du zum Beispiel mit der quadratischen Lösungsformel finden.
Die Lösungen lauten (Bitte selber nachrechnen!):
und .
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir substituiert hatten. Die Variable steht für . Noch haben wir also die Nullstellen von nicht.
3. Rücksubstituieren
Setzt man und wieder in die Substitutionsgleichung ein, so erhält man die zwei Gleichungen:
Damit eine Nullstelle von ist, muss es eine dieser Gleichungen erfüllen.
Mit den konkreten Zahlen…
Die Nullstellen von lauten also , , , .
Diesen Vorgang nennt man Rücksubstitution, da man die Substitution wieder "rückgängig macht".