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Kurs

Abiturkurs Geometrie

1 Übersicht

Inhalt des Kurses

Dieser Kurs soll dem Leser das zentrale Grundwissen, das fĂŒr das bayrische Abitur relevant ist, vermitteln. Dabei werden alle zentrale Formeln und Sachverhalte kurz genannt und an Beispielen erklĂ€rt.

Falls gewisse Sachverhalte noch unklar sein sollten, gibt es Links zu ausfĂŒhrlicheren ErklĂ€rungen. Falls weitere Fragen offen bleiben, könnt ihr gerne die Kommentarfelder nutzen!

Vorkenntnisse

Das ist ein Überblickskurs, der eine kompakte Zusammenfassung fĂŒr die Abiturvorbereitung bieten soll. Deshalb solltest du bereits die elfte und zwölfte Klasse besucht haben.

Kursdauer

Je nachdem, an wie viel du dich noch erinnern kannst, kann es kurz oder lang sein.

2 Vektoren

Ein Vektor v⃗=(xyz)\vec{v}=\begin{pmatrix} x \\ y \\z\end{pmatrix} gibt eine Richtung an. xx steht fĂŒr die Anzahl Einheiten in x1x_1-Richtung, yy in x2x_2-Richtung und zz in x3x_3-Richtung.

Ein Vektor hat im Gegensatz zu einem Punkt keinen festgelegten Ort. Will man allerdings einen Punkt als Vektor darstellen, verwendet man den Verbindungsvektor vom Ursprung zum Punkt. Diesen Vektor nennt man Ortsvektor.

Beispiel

Der Vektor b⃗\vec{b} zeigt 22 Einheiten in x1x_1-Richtung, 33 in x2x_2-Richtung und 55 in x3x_3-Richtung.

Also lautet der Vektor:

b⃗=(235)\vec{b}=\begin{pmatrix} 2 \\ 3 \\5\end{pmatrix}

Beispiel fĂŒr einen Vektor

Vektor von Punkt zu Punkt

Um den Vektor zwischen zwei Punkten zu berechnen, musst du "Spitze" minus "Fuß" rechnen:

Der Vektor von AA nach BB ist dann AB→=B⃗−A⃗=(xB−xAyB−yAzB−zA)\overrightarrow{AB} = \vec{B} - \vec{A} = \begin{pmatrix} x_B - x_A \\ y_B - y_A \\ z_B - z_A \end{pmatrix}

Der Vektor BA→\overrightarrow{BA} von BB nach AA berechnet sich dementsprechend genau umgekehrt. Er zeigt damit auch genau in die entgegengesetzte Richtung.

3 Addition, Subtraktion, Multiplikation mit einem Skalar

Anschauung

Vektoren addiert man, indem man sie aneinanderhĂ€ngt. Dabei setzt man den Fuß des einen Vektors an die Spitze des anderen.

Bild mit Addierten Vektoren

Vektoren subtrahiert man, indem man den umgedrehten Vektor des Subtrahenden zum Minuenden addiert.

Graphik zu subtraktion

Vektoren multipliziert man mit einem Skalar, indem man die Vektoren streckt (Skalar betragsmĂ€ĂŸig grĂ¶ĂŸer 1), staucht (Skalar betragsmĂ€ĂŸig kleiner 1) und evtl. umdreht (negativer Skalar).

Vorgehensweise

Vektoren addiert und subtrahiert man komponentenweise.

Auch bei der Multiplikation mit einem Skalar multipliziert man jede Komponente des Vektors mit dem Skalar.

Beispiele

  • Addition (245)+(327)=(2+34+25+7)=(5612)\begin{pmatrix}2\\4\\5\end{pmatrix}+\begin{pmatrix}3\\2\\7\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}2+3\\4+2\\5+7\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}5\\6\\12\end{pmatrix}

  • Subtraktion (63−4)−(1−72)=(6−13−(−7)−4−2)=(510−6)\begin{pmatrix} 6 \\ 3 \\ -4 \end{pmatrix}-\begin{pmatrix}1\\ -7 \\ 2\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}6-1\\3-(-7)\\-4-2\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}5\\10\\-6\end{pmatrix}

  • Multiplikation 2⋅(5−37)=(2⋅52⋅(−3)2⋅7)=(10−614)2\cdot\begin{pmatrix}5\\-3\\7\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}2\cdot5\\2\cdot(-3)\\2\cdot7\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}10\\-6\\14\end{pmatrix}

4 Betrag und Normierung

Betrag (LĂ€nge) von Vektoren

Der Betrag eines Vektors v⃗\vec{v} ist anschaulich nichts anderes als seine LĂ€nge. Diese lĂ€sst sich wie folgt berechnen:

∣v⃗∣=∣(xyz)∣=x2+y2+z2|\vec{v}| = \left|\begin{pmatrix} x \\ y \\ z \end{pmatrix}\right| = \sqrt{x^2 + y^2 + z^2}

Normierung von Vektoren

Ein Vektor v⃗\vec{v} heißt normiert, wenn sein Betrag (also seine LĂ€nge) ∣v⃗∣=1|\vec{v}| = 1 ist. Der normierte Vektor wird auch als Einheitsvektor bezeichnet. Um einen Vektor zu normieren, mĂŒssen wir ihn durch seinen eigenen Betrag teilen:

v0⃗=v⃗∣v⃗∣\displaystyle\vec{v_0} = \frac{ \vec{v} }{ |\vec{v}| }

Ausnahme: Der Nullvektor lÀsst sich nicht normieren, da er die LÀnge 00 hat.

Beispiel

Berechne zunĂ€chst die LĂ€nge des Vektors (34)\begin{pmatrix} 3 \\ 4 \end{pmatrix} und bilde anschließend den entsprechenden Einheitsvektor.

LĂ€nge

∣(34)∣=32+42=5\left|\begin{pmatrix} 3 \\ 4\end{pmatrix}\right| = \sqrt{3^2+4^2}=5

Der Vektor (34)\begin{pmatrix} 3 \\ 4\end{pmatrix} hat die LĂ€nge 5.

Normierung

(34)∣(34)∣=(34)5=(34)⋅15=(3545)\frac{\begin{pmatrix} 3 \\ 4\end{pmatrix}}{\left|\begin{pmatrix} 3 \\ 4\end{pmatrix}\right|} = \frac{\begin{pmatrix} 3 \\ 4\end{pmatrix}}{5} = \begin{pmatrix} 3 \\ 4\end{pmatrix}\cdot\frac15=\begin{pmatrix} \frac35 \\[1ex] \frac45\end{pmatrix}

Der Einheitsvektor zum Vektor (34)\begin{pmatrix} 3 \\ 4\end{pmatrix} ist (3545)\begin{pmatrix} \frac35 \\[1ex] \frac45\end{pmatrix}.

5 Rechnen mit Vektoren

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6 Lineare (Un)abhÀngigkeit (1/2)

Zwei Vektoren

Zwei Vektoren a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} nennt man linear abhĂ€ngig, wenn der eine Vektor ein Vielfaches des anderen ist:

a⃗=α⋅b⃗\vec{a} = \alpha \cdot \vec{b} oder b⃗=ÎČ⋅a⃗\vec{b} = \beta \cdot \vec{a}

Ist das nicht der Fall, dann nennen wir die Vektoren linear unabhÀngig.

Bildlich kann man sich das so vorstellen:

Linear abhĂ€ngig: Die Vektoren sind "parallel" (Sie mĂŒssen dafĂŒr nicht in die selbe Richtung zeigen, sondern können auch in genau entgegengesetzte Richtungen zeigen!)

Graphik linear abhÀngige Vektoren

Linear unabhÀngig: Die Vektoren sind "nicht parallel"

Bild linear unabhÀngiger Vektoren

Beispiel 1

Geben sind folgende Vektoren:

a⃗=(137)\vec{a} = \begin{pmatrix} 1 \\ 3 \\ 7 \end{pmatrix} und b⃗=(3921)\vec{b} = \begin{pmatrix} 3 \\ 9 \\ 21 \end{pmatrix}

Jetzt versuchen wir eine passende Zahl n zu finden, mit der wir a⃗\vec{a} multiplizieren, damit b⃗\vec{b} rauskommt.

n⋅(137)=(3921)n \cdot \begin{pmatrix} 1 \\ 3 \\ 7 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 3 \\ 9 \\ 21 \end{pmatrix}

Wenn wir die x-Koordinate von a⃗\vec{a} mit 3 multiplizieren, erhalten wir die passende x-Koordinate von b⃗\vec{b}.

Jetzt prĂŒfen wir noch, ob dies auch fĂŒr die yy- und zz-Koordinaten gilt:

yy-Koordinate: 3⋅3=93 \cdot 3 = 9

zz-Koordinate: 7⋅3=217 \cdot 3 = 21

Wir stellen fest: stimmt! Also sind die beiden Vektoren linear abhÀngig.

Beispiel 2

Gegeben sind folgende Vektoren:

a⃗=(3−23)\vec{a} = \begin{pmatrix} 3 \\ -2 \\ 3 \end{pmatrix} und b⃗=(−64−9)\vec{b} = \begin{pmatrix} -6 \\ 4 \\ -9 \end{pmatrix}

Wir versuchen wieder eine passende Zahl n zu finden, mit der a⃗\vec{a} ein Vielfaches von b⃗\vec{b} ist. DafĂŒr gehen wir wieder Koordinatenweise vor:

Die x-Koordinate von a⃗\vec{a} erhalten wir, indem wir die xx-Koordinate von b⃗\vec{b} mit (−12)(-\frac{1}{2}) multiplizieren.

Dies gilt auch fĂŒr die yy-Koordinate: 4⋅(−12)=−24\cdot(-\frac{1}{2})=-2

Dies gilt aber nicht fĂŒr die zz-Koordinate: (−9)⋅(−12)≠3(-9) \cdot (-\frac{1}{2}) \neq 3

Somit konnten wir keine passende Zahl finden und daher sind a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} linear unabhĂ€ngig.

7 Lineare (Un)abhÀngigkeit (2/2)

Drei Vektoren

Drei Vektoren a⃗\vec{a}, b⃗\vec{b} und c⃗\vec{c} sind linear abhĂ€ngig, wenn man eine Linearkombination mit ihnen bilden kann, sodass der Nullvektor entsteht:

(I)    k1⋅a⃗+k2⋅b⃗+k3⋅c⃗=0⃗\mathrm{(I)}\;\;k_1\cdot\vec{a}+k_2\cdot\vec{b}+k_3\cdot\vec{c}=\vec{0}

Dabei ist (mindestens) einer der Koeffizienten kik_i von 00 verschieden.

Ist dagegen die Gleichung (I)\mathrm{(I)} nur erfĂŒllbar, wenn alle ki k_i den Wert 0 annehmen, dann sind die Vektoren a⃗\vec{a}, b⃗\vec{b} und c⃗\vec{c} linear unabhĂ€ngig.

Bildliche Veranschaulichung:

Linear abhÀngige Vektoren:

Die drei Vektoren liegen in einer Ebene.

Linear AbhÀngig

Linear unabhÀngige Vektoren:

Die drei Vektoren liegen nicht in einer Ebene.

Grafik drei linear UnabhÀngige Vektoren

Beispiel 1

Sind die drei Vektoren linear abhÀngig oder linear unabhÀngig?

(1−23),(12−1)und(101)\begin{pmatrix}1\\-2\\3\end{pmatrix},\begin{pmatrix}1\\2\\-1\end{pmatrix}\text{und} \begin{pmatrix}1\\0\\1\end{pmatrix}

Ansatz: Drei Vektoren sind linear abhÀngig, wenn man eine Linearkombination mit ihnen bilden kann, sodass der Nullvektor entsteht:

k1⋅(1−23)+k2⋅(12−1)+k3⋅(101)=(000)k_1\cdot \begin{pmatrix}1\\-2\\3\end{pmatrix}+k_2\cdot \begin{pmatrix}1\\2\\-1\end{pmatrix}+k_3\cdot \begin{pmatrix}1\\0\\1\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}0\\0\\0\end{pmatrix}

Damit erhÀlt man drei Gleichungen:

(I):      k1+k2+k3=0(II):        −2k1+2k2+0=0(III):          3k1−k2+k3=0\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{cccccccl}\mathrm{(I)}:\;\;\;&k_1 & + & k_2 & +&k_3&=&0&\\\mathrm{(II)}:\;\;\;\; &-2k_1 &+&2k_2& +&0&=&0&\\\mathrm{(III)}:\;\;\;\;\;&3k_1&-& k_2&+&k_3&=&0&\end{array}

Aus (II)  ⇒    k1=k2\mathrm{(II)}\;\Rightarrow\;\;k_1=k_2, eingesetzt in (I)  und  (III)\mathrm{(I)}\;\text{und}\; \mathrm{(III)} erhĂ€lt man die Gleichungen:

(Iâ€Č):      k1+k1+k3=0⇒  2k1+k3=0(IIIâ€Č):          3k1−k1+k3=0⇒  2k1+k3=0\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{cccccccl}\mathrm{(I')}:\;\;\;&k_1 & + & k_1 & +&k_3&=&0&\Rightarrow\;&2k_1 & +&k_3&=&0&\\\mathrm{(III')}:\;\;\;\;\;&3k_1&-& k_1&+&k_3&=&0&\Rightarrow\;&2k_1 & +&k_3&=&0&\end{array}

Rechnet man nun (Iâ€Č)−(IIIâ€Č)  ⇒    0=0 \mathrm{(I')}-\mathrm{(III')}\;\Rightarrow \;\;0=0

Das ist eine wahre Aussage und bedeutet, dass das Gleichungssystem unendlich viele Lösungen hat. Die drei Vektoren sind damit linear abhÀngig.

Möchte man eine Lösung des Gleichungssystems angeben, so kann z.B. k3=2k_3=2 gesetzt werden. Aus (Iâ€Č)\mathrm{(I')} folgt dann k1=−1 k_1=-1 und aus (I)\mathrm{(I)} folgt k2=−1 k_2 =-1.

Beispiel 2

Sind die drei Vektoren linear abhÀngig oder linear unabhÀngig?

(013),(−111)und(211)\begin{pmatrix}0\\1\\3\end{pmatrix},\begin{pmatrix}-1\\1\\1\end{pmatrix}\text{und} \begin{pmatrix}2\\1\\1\end{pmatrix}

Ansatz: Drei Vektoren sind linear abhÀngig, wenn man eine Linearkombination mit ihnen bilden kann, sodass der Nullvektor entsteht:

k1⋅(013)+k2⋅(−111)+k3⋅(211)=(000)k_1\cdot \begin{pmatrix}0\\1\\3\end{pmatrix}+k_2\cdot \begin{pmatrix}-1\\1\\1\end{pmatrix}+k_3\cdot \begin{pmatrix}2\\1\\1\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}0\\0\\0\end{pmatrix}

Damit erhÀlt man ein Gleichungssytem, das man z.B. mit den Additionsverfahren lösen kann:

(I):      0+−k2+2k3=0(II):        k1+k2+k3=0(III):          3k1+k2+k3=0\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{cccccccl}\mathrm{(I)}:\;\;\;&0 & + & -k_2 & +&2k_3&=&0&\\\mathrm{(II)}:\;\;\;\; &k_1 &+&k_2& +&k_3&=&0&\\\mathrm{(III)}:\;\;\;\;\;&3k_1&+& k_2&+&k_3&=&0&\end{array}

Man rechnet z.B. (−3)⋅(II)+(III)⇒(Iâ€Č)(-3)\cdot \mathrm{(II)}+\mathrm{(III)}\Rightarrow \mathrm{(I')} und (−2)⋅(I)⇒(IIâ€Č)(-2)\cdot \mathrm{(I)}\Rightarrow\mathrm{(II')}

(Iâ€Č):      0−2k2−2k3=0(IIâ€Č):          0+2k2−4k3=0\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{cccccccl}\mathrm{(I')}:\;\;\;&0 & - &2 k_2 & -&2k_3&=&0&\\\mathrm{(II')}:\;\;\;\;\;&0&+&2 k_2&-&4k_3&=&0&\end{array}

(Iâ€Č)+(IIâ€Č):                        0k2      −      6k3      =    0      ‟      ⇒k3=0\overline{\mathrm{(I')}+\mathrm{(II')}:\;\;\;\;\;\;\;\;\;\;\;\;0k_2\;\;\;-\;\;\;6k_3\;\;\;=\;\;0\;\;\;}\;\;\;\Rightarrow k_3=0

k3=0k_3=0 eingesetzt in (I)⇒k2=0 \mathrm{(I)} \Rightarrow k_2=0

k3=0k_3=0 und k2=0 k_2=0 eingesetzt in (II)⇒k1=0\mathrm{(II)} \Rightarrow k_1=0

Damit sind alle ki=0k_i=0 , d.h. das Gleichungssystem hat nur die triviale Lösung.

Die drei Vektoren sind linear unabhÀngig.

8 Aufgaben zur linearen (Un)abhÀngigkeit

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9 Skalarprodukt

Skalarprodukt

Das Skalarprodukt aus zwei Vektoren a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} ergibt eine Zahl s, einen sogenannten Skalar. Berechnet wird das Skalarprodukt, indem man komponentenweise multipliziert und anschließend addiert:

a⃗∘b⃗=(a1a2a3)∘(b1b2b3)=a1b1+a2b2+a3b3=s\vec{a} \circ \vec{b} = \begin{pmatrix} a_1 \\ a_2 \\ a_3 \end{pmatrix} \circ \begin{pmatrix} b_1 \\ b_2 \\ b_3 \end{pmatrix} = a_1b_1 + a_2b_2 + a_3b_3 = s

Man kann das Skalarprodukt aber auch unter Verwendung des Winkels α\alpha, welcher zwischen den beiden Vektorenv⃗\vec{v} und w⃗\vec{w} liegt, berechnen:

v⃗∘w⃗=∣v⃗∣⋅∣w⃗∣⋅cos⁥α\displaystyle \vec{v} \circ \vec{w} = |\vec{v}| \cdot |\vec{w}| \cdot \cos{\alpha}

Wenn der Winkel α=90∘\alpha = 90^\circ ist und somit die beiden Vektoren senkrecht zueinander sind, dann ergibt das Skalarprodukt 0:

v⃗∘w⃗=∣v⃗∣⋅∣w⃗∣⋅cos⁡90∘=∣v⃗∣⋅∣w⃗∣⋅0=0\displaystyle \vec{v} \circ \vec{w} = |\vec{v}| \cdot |\vec{w}| \cdot \cos{90^\circ} = |\vec{v}| \cdot |\vec{w}| \cdot 0 = 0

Willst du also ĂŒberprĂŒfen, ob zwei Vektoren senkrecht aufeinander stehen, berechnest du das Skalarprodukt.

Beispiel

Wir wollen ĂŒberprĂŒfen ob die Vektoren senkrecht aufeinander stehen.

Beispiel 1

a⃗=(3−41)\vec{a}= \begin{pmatrix} 3 \\ -4 \\ 1 \end{pmatrix} und b⃗=(236)\vec{b}= \begin{pmatrix} 2 \\ 3 \\ 6 \end{pmatrix}

Als erstes musst du das Skalarprodukt der beiden Vektoren berechnen.

a⃗∘b⃗=(3−41)∘(236)=3⋅2+(−4)⋅3+1⋅6=6−12+6=0\vec{a} \circ \vec{b}=\begin{pmatrix} 3 \\ -4 \\ 1 \end{pmatrix} \circ \begin{pmatrix} 2 \\ 3 \\ 6 \end{pmatrix}=3 \cdot 2+(-4) \cdot 3+1 \cdot 6=6-12+6=0

Das Skalarprodukt ist gleich 00, also stehen a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} senkrecht aufeinander.

Beispiel 2

c⃗=(134)\vec{c}=\begin{pmatrix} 1 \\ 3 \\ 4 \end{pmatrix} und d⃗=(−253)\vec{d}=\begin{pmatrix} -2 \\ 5 \\ 3 \end{pmatrix}

Als erstes musst du das Skalarprodukt der beiden Vektoren berechnen.

c⃗∘d⃗=(134)∘(−253)=1⋅(−2)+3⋅5+3⋅4=−2+15+12=25\vec{c} \circ \vec{d}=\begin{pmatrix} 1 \\ 3 \\ 4 \end{pmatrix} \circ \begin{pmatrix} -2 \\ 5 \\ 3 \end{pmatrix}=1\cdot(-2)+3\cdot5+3\cdot4=-2+15+12=25

Das Skalarprodukt ist 25 und somit stehen die Vektoren nicht senkrecht aufeinander.

10 Kreuzprodukt

Das Kreuzprodukt aus zwei Vektoren a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} ergibt einen neuen Vektor w⃗\vec{w}, der gleichzeitig senkrecht auf den Vektoren a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} steht.

a⃗×b⃗=(a1a2a3)×(b1b2b3)=(a2b3−a3b2a3b1−a1b3a1b2−a2b1)=w⃗\vec{a} \times \vec{b} = \begin{pmatrix} a_1 \\ a_2 \\ a_3 \end{pmatrix} \times \begin{pmatrix} b_1 \\ b_2 \\ b_3 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} a_2b_3-a_3b_2 \\ a_3b_1 - a_1b_3 \\ a_1b_2 - a_2b_1 \end{pmatrix} = \vec{w}

Kreuzprodukt

Der Betrag des berechneten Vektors ∣w⃗∣|\vec{w}| entspricht dem FlĂ€cheninhalt des von a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} aufgespannten Parallelogramms.

Achtung: Das Kreuzprodukt gibt es nur fĂŒr 3-dimensionale Vektoren! Denn im 2-dimensionalen gibt es keinen Vektor, der senkrecht zu zwei anderen verschiedenen Vektoren stehen kann.

Beispiel

(123)×(2−34)=(2⋅4−3⋅(−3)3⋅2−1⋅41⋅(−3)−2⋅2)=(172−7)\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3 \end{pmatrix} \times \begin{pmatrix} 2 \\ -3 \\ 4 \end{pmatrix}=\begin{pmatrix} 2\cdot4-3\cdot(-3) \\ 3\cdot2-1\cdot4 \\ 1\cdot(-3)-2\cdot2 \end{pmatrix}=\begin{pmatrix} 17 \\ 2 \\ -7 \end{pmatrix}

11 Aufgaben zu Skalar und Kreuzprodukt

Berechne das Skalarprodukt der beiden Vektoren.

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PrĂŒfe, ob die beiden Vektoren senkrecht aufeinander stehen.

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Berechne das Kreuzprodukt der beiden Vektoren.

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Bestimme einen Vektor so, dass er senkrecht zu zwei gegebenen Vektoren ist.

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12 Geraden

vektorielle Geradengleichung / Gleichung in Parameterform

Eine Gerade kann mit Hilfe von Vektoren beschrieben werden. DafĂŒr benötigt man einen Aufpunkt AA und einen Richtungsvektor v⃗\vec{v}.

Die Geradengleichung der Geraden gg sieht dann so aus:

g:x⃗=OA→+λ⋅v⃗g:\vec{x}=\overrightarrow{OA}+\lambda\cdot\vec{v}

wobei OA→\overrightarrow{OA} der Ortsvektor des Punktes AA ist.

Dabei spielt es keine Rolle ob die Vektoren 2- oder 3-dimensional sind. (Es funktioniert sogar mit n-dimensionalen Vektoren.)

Bild Gerade Aufpunkt Vektor

Geradengleichung aus 2 Punkten berechnen

Typischerweise bekommt man zwei verschiedene Punkte A(a1∣a2)A\left(a_1|a_2\right) und B(b1∣b2)B\left(b_1|b_2\right).

Um die Geradengleichung zu bestimmen, die durch AA und BB geht, muss man sich zuerst aussuchen, welcher der beiden Punkte der Aufpunkt sein soll. Es spielt allerdings keine Rolle, ob man AA oder BB nimmt.

Anschließend bestimmen wir den Richtungsvektor v⃗\vec{v} von AA nach BB, oder von BB nach AA, es spielt dabei ebenfalls keine Rolle welche Variante man wĂ€hlt:

v⃗=OB→−OA→=(b1−a1b2−a2)\displaystyle \vec{v} = \overrightarrow{OB} - \overrightarrow{OA} = \begin{pmatrix} b_1 - a_1 \\ b_2 - a_2 \end{pmatrix}

bzw.:

v⃗=OA→−OB→=(a1−b1a2−b2)\displaystyle \vec{v} = \overrightarrow{OA} - \overrightarrow{OB} = \begin{pmatrix} a_1 - b_1 \\ a_2 - b_2 \end{pmatrix}

Jetzt mĂŒssen wir nur noch die Werte in unsere Geradengleichung von oben einsetzen. Weiter unten befinden sich ein Beispiel dazu.

Hinweis: Die Berechnung erfolgt, wie wir bereits wissen, analog fĂŒr 3-dimensionale Vektoren.

Beispiel

Gegeben sind die Punkte A(2∣5∣−3)A \left( 2 | 5 |-3 \right) und B(7∣−1∣−12)B\left(7|-1|-12\right)

Mit Aufpunkt AA ergibt sich folgende Geradengleichung:

g:x⃗=OA→+λ⋅v⃗=OA→+λ⋅AB→=OA→+λ⋅(OB→−OA→)=(25−3)+λ⋅[(7−1−12)−(25−3)]=(25−3)+λ⋅(5−6−9)\displaystyle \def\arraystretch{1.25} \begin{aligned} g: \vec{x} &= \overrightarrow{OA} + \lambda \cdot \vec{v} \\&= \overrightarrow{OA} + \lambda \cdot \overrightarrow{AB} \\&= \overrightarrow{OA} + \lambda \cdot (\overrightarrow{OB}-\overrightarrow{OA}) \\&=\begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \left\lbrack \begin{pmatrix} 7 \\ -1 \\ -12 \end{pmatrix} - \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix} \right\rbrack \\&=\begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix} \end{aligned}

Mit Aufpunkt BB ergibt sich folgende Geradengleichung:

g:x⃗=OB→+λ⋅v⃗=OB→+λ⋅BA→=OB→+λ⋅(OA→−OB→)=(7−1−12)+λ⋅[(25−3)−(7−1−12)]=(7−1−12)+λ⋅(−569)\displaystyle \def\arraystretch{1.25} \begin{aligned} g: \vec{x} &= \overrightarrow{OB} + \lambda \cdot \vec{v} \\&= \overrightarrow{OB} + \lambda \cdot \overrightarrow{BA} \\&= \overrightarrow{OB} + \lambda \cdot (\overrightarrow{OA}-\overrightarrow{OB}) \\&= \begin{pmatrix} 7 \\ -1 \\ -12 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \left\lbrack \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix} - \begin{pmatrix} 7 \\ -1 \\ -12 \end{pmatrix} \right\rbrack \\&= \begin{pmatrix} 7 \\ -1 \\ -12 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \begin{pmatrix} -5 \\ 6 \\ 9 \end{pmatrix} \end{aligned}

13 Punkte auf der Geraden

Um Punkte zu erhalten, die auf der Geraden liegen, musst du Werte fĂŒr λ\lambda einsetzen. So kannst du mit dem passenden Wert jeden Punkt auf der Gerade erhalten.

Wenn du ĂŒberprĂŒfen willst, ob ein Punkt auf der Geraden liegt musst du zunĂ€chst den Punkt mit der Geradengleichung gleichsetzen. Anschließend stellst du ein Gleichungssystem auf und löst die einzelnen Gleichungen nach λ\lambda auf. Kommt bei jeder Gleichung fĂŒr λ\lambda der gleiche Wert raus, liegt der Punkt auf der Geraden. In den anderen FĂ€llen liegt er nicht auf der Geraden.

VerstÀndlicher wird dies, wenn man sich ein Beispiel ansieht:

Beispiel

Gegeben ist die Geradengleichung:

g:x⃗=(25−3)+λ⋅(5−6−9)g:\vec{x}= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+\lambda \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}

Es soll nun geprĂŒft werden, ob die Punkte a) (7∣−1∣−12)(7|-1|-12) und b) (4∣10∣−6)(4|10|-6) auf der Geraden liegen.

Gleichungssystem aufstellen

I7=2+5⋅λII−1=5−6⋅λIII−12=−3−9⋅λ\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{I} &7&=&2+5\cdot\lambda \\&\mathrm{II} &-1&=&5-6\cdot\lambda \\&\mathrm{III} &-12&=&-3-9\cdot\lambda\end{array}

Werte von λ\lambda berechnen.

Iλ=1IIλ=1IIIλ=1\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{I} &\lambda&=&1 \\&\mathrm{II} &\lambda&=&1\\&\mathrm{III} &\lambda&=&1\end{array}

In allen Gleichungen hat λ\lambda den gleichen Wert der Punkt liegt also auf der Geraden.

Punkt mit Geradengleichung gleichsetzen.

b)(410−6)=(25−3)+λ⋅(5−6−9)\begin{pmatrix} 4 \\ 10 \\ -6 \end{pmatrix}= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+\lambda \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}

Gleichungssystem aufstellen.

\I4=2+5⋅λII10=5−6⋅λIII−6=−3−9⋅λ\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{I} &4&=&2+5\cdot\lambda \\&\mathrm{II} &10&=&5-6\cdot\lambda \\&\mathrm{III} &-6&=&-3-9\cdot\lambda\end{array}

Werte von λ\lambda berechnen.

Iλ=25IIλ=−56IIIλ=39\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{I} &\lambda&=&\frac25 \\&\mathrm{II} &\lambda&=&-\frac56\\&\mathrm{III} &\lambda&=&\frac39\end{array}

In den Gleichungen nimmt λ\lambda unterschiedliche Werte an. Der Punkt liegt also nicht auf der Geraden.

14 Aufgaben zu Punkten auf Geraden

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Laden

15 Gegenseitige Lage von Geraden und Geraden

Gerade und Gerade

Wenn man zwei Geraden im Raum betrachtet, gibt es 4 Möglichkeiten, wie sie zueinander stehen können:

  1. Sie sind identisch (liegen "aufeinander")

  2. Sie sind parallel

  3. Sie schneiden sich

  4. Sie sind windschief (schneiden sich nicht)

Wenn sich die beiden Geraden schneiden, kann man zusĂ€tzlich noch prĂŒfen, ob sie orthogonal (rechtwinklig) zueinander sind.

Vorgehensweise

Wenn man prĂŒfen möchte, wie zwei Geraden gg und hh zueinander stehen, geht man immer gleich vor.

PrĂŒfe zuerst, ob die Richtungsvektoren beider Geraden linear unabhĂ€ngig sind.

Entscheidungsbaum gegenseitige Lage Geraden

Beispiele

Um zu verdeutlichen, wie das Ganze genau funktionieren soll, folgt hier zu jeder Möglichkeit jeweils ein Beispiel zum Ausklappen

16 Aufgaben zur Lagebeziehung von Geraden

Bestimme die Lage der Geraden zueinander und berechne ihren Schnittpunkt wenn er exisitiert.

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17 Ebenen

Parameterform

Die Parameterform der Ebene E nutzt die bereits bekannte Form von Geraden aus und fĂŒgt einen weiteren Richtungsvektor hinzu. D.h. es gibt wieder einen Aufpunkt A und jetzt zwei Richtungsvektoren u⃗\vec{u} und v⃗\vec{v}:

E:(xyz)=A⃗+λ1u⃗+λ2v⃗=A⃗+λ1⋅(u1u2u3)+λ2⋅(v1v2v3)E: \begin{pmatrix} x \\ y \\ z \end{pmatrix} =\vec{A} + \lambda_1 \vec{u} + \lambda_2 \vec{v} = \vec{A} + \lambda_1 \cdot \begin{pmatrix} u_1 \\ u_2 \\ u_3 \end{pmatrix} + \lambda_2 \cdot \begin{pmatrix} v_1 \\ v_2 \\ v_3 \end{pmatrix}

Ebene 1

Koordinatenform

Eine Ebene E lĂ€sst sich auch durch die Verwendung der Koordinaten des kartesischen Koordinatensystems beschreiben. Die Ebene besteht dann aus denjenigen Punkten (x,y,z)(x,y,z) die folgende Gleichung erfĂŒllen:

ax+by+cz=d\displaystyle ax+by+cz=d

Wobei a,b und c die Komponenten des Normalenvektors n⃗=(abc)\vec{n} = \begin{pmatrix} a \\ b \\ c \end{pmatrix} sind.

Der Abstand der Ebene vom Koordinatenursprung entspricht genau: ∣d∣∣n⃗∣\dfrac{|d|}{|\vec{n}|}.

Ist der Normalenvektor normiert, entspricht der Abstand genau |d|.

Normalenform

Wenn man eine Ebene in Normalenform angeben will, benötigt man einen Punkt der Ebene (Aufpunkt AA) und einen zur Ebene senkrechten Vektor n⃗\vec n (Normalenvektor).

Ein Punkt XX (Ortsvektor X⃗\vec X) liegt in dieser Ebene, wenn der Vektor AX→\overrightarrow{AX} senkrecht auf dem Normalenvektor n⃗\vec n steht.

Das Skalarprodukt von AX→\overrightarrow{AX} und n⃗\vec n muss Null ergeben.

ï»żE:  n⃗∘AX→=0E:\;\vec n \circ\overrightarrow{AX} =0

bzw.

ï»żE:  n⃗∘(OX→−OA→)=0E:\;\vec n \circ\left(\overrightarrow {OX}-\overrightarrow {OA} \right)=0

Diese Gleichung heißt Normalenform der Ebene.

Ebene mit Normalenvektor

18 Hessesche Normalenform

Variante 1

Die Ebene ist in Koordinatenform gegeben.

Um die hessesche Normalenform dieser Ebene zu berechnen, teilt man die Ebenengleichung durch den Betrag des Normalenvektors.

Ebenengleichung in Koordinatenform:

E:ax1+bx2+cx3=d\displaystyle E:ax_1+bx_2+cx_3=d

Normalenvektor dieser Ebene: n⃗=(abc)\vec{n} = \begin{pmatrix} a \\ b \\ c \end{pmatrix}

Betrag des Normalenvektors: ∣n⃗∣=a2+b2+c2|\vec{n}| = \sqrt{a^2 + b^2 + c^2}

Dann ist die hessesche Normalenform:

EHNF:  x⃗∘n⃗−da2+b2+c2=0\displaystyle E_{HNF}:\;\frac{\vec{x}\circ\vec{n}-d}{\sqrt{a^2+b^2+c^2}}=0

(Der Kreis ∘\circ bezeichnet hier das Skalarprodukt.)

und man erhÀlt ausmultipliziert:

EHNF:  ax1+bx2+cx3−d∣n⃗∣=ax1+bx2+cx3−da2+b2+c2=0\displaystyle E_{HNF}:\;\frac{ax_1+bx_2+cx_3-d}{|\vec{n}|}=\frac{ax_1+bx_2+cx_3-d}{\sqrt{a^2+b^2+c^2}}=0

Beispiel Variante 1

Die Ebenengleichung in Koordinatenform der Ebene EE ist:

E:3x1−2x2+6x3=14\displaystyle E:3x_1-2x_2+6x_3=14

Der Normalenvektor der Ebene ist n⃗=(3−26)\vec{n} = \begin{pmatrix} 3 \\ -2 \\ 6 \end{pmatrix}

Berechne den Betrag des Normalenvektors:

∣n⃗∣\displaystyle |\vec{n}|==32+(−2)2+62\displaystyle \sqrt{3^2+(-2)^2+6^2}
↓

Berechne die Quadrate.

==9+4+36\displaystyle \sqrt{9+4+36}
↓

Fasse zusammen.

==49\displaystyle \sqrt{49}
↓

Ziehe die Wurzel.

==7\displaystyle 7

Der Betrag des Normalenvektors ist 77.

EHNF:  ax1+bx2+cx3−d∣n⃗∣\displaystyle E_{HNF}:\;\dfrac{ax_1+bx_2+cx_3-d}{|\vec{n}|}==0\displaystyle 0
↓

Setze die Ebene E:3x1−2x2+6x3=14E:3x_1-2x_2+6x_3=14 und ∣n⃗∣=7 |\vec{n}|=7 ein.

3x1−2x2+6x3−147\displaystyle \dfrac{3x_1-2x_2+6x_3-14}{7}==0\displaystyle 0
↓

Nach dem Distributivgesetz kann man aber auch jeden Summanden durch 7 teilen.

37x1−27x2+67x3−147\displaystyle \dfrac{3}{7}x_1-\dfrac{2}{7}x_2+\dfrac{6}{7}x_3-\dfrac{14}{7}==0\displaystyle 0
↓

KĂŒrze.

37x1−27x2+67x3−2\displaystyle \dfrac{3}{7}x_1-\dfrac{2}{7}x_2+\dfrac{6}{7}x_3-2==0\displaystyle 0

Die hessesche Normalform der Ebene lautet:

EHNF:  3x1−2x2+6x3−147=0\displaystyle E_{HNF}:\;\dfrac{3x_1-2x_2+6x_3-14}{7}=0

oder

EHNF:  37x1−27x2+67x3−2=0\displaystyle E_{HNF}:\;\frac{3}{7}x_1-\frac{2}{7}x_2+\frac{6}{7}x_3-2=0

Variante 2

Die Ebene ist in Parameterform gegeben.

Um die hessesche Normalform dieser Ebene zu ermitteln, berechnet man den Normalenvektor n⃗\vec n ĂŒber das Kreuzprodukt der Richtungsvektoren und setzt ihn dann in die Gleichung ein:

EHNF:  n⃗∣n⃗∣∘[(x1x2x3)−(a1a2a3)]=0\displaystyle E_{HNF}:\;\frac {\vec n}{\left|\vec n\right|}\circ\left[\begin{pmatrix}x_1\\x_2\\x_3\end{pmatrix}-\begin{pmatrix}a_1\\a_2\\a_3\end{pmatrix}\right]=0

Dabei ist (a1a2a3)\begin{pmatrix}a_1\\a_2\\a_3\end{pmatrix}der Ortsvektor eines (beliebigen) Punktes in der Ebene.

Beispiel Variante 2

Die Ebenengleichung in Parameterform der Ebene EE ist:

E:X→=(123)+r⋅(321)+s⋅(222)E:\overrightarrow{X}=\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3\end{pmatrix}+r\cdot \begin{pmatrix} 3 \\ 2 \\ 1 \end{pmatrix}+s \cdot\begin{pmatrix} 2 \\ 2 \\ 2 \end{pmatrix}

Berechne das Kreuzprodukt der Richtungsvektoren:

n⃗=(321)×(222)=(2−42)\vec n=\begin{pmatrix}3\\2\\1\end{pmatrix}\times\begin{pmatrix}2\\2\\2\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}2\\-4\\2\end{pmatrix}

Berechne den Betrag des Normalenvektors:

∣n⃗∣\displaystyle |\vec{n}|==22+(−4)2+22\displaystyle \sqrt{2^2+(-4)^2+2^2}
↓

Berechne die Quadrate.

==4+16+4\displaystyle \sqrt{4+16+4}
↓

Fasse zusammen.

==24\displaystyle \sqrt{24}

Der Betrag des Normalenvektors ist 24\sqrt{24}.

Setze in die Gleichung ein:

EHNF:  n⃗∣n⃗∣∘[(x1x2x3)−(a1a2a3)]\displaystyle E_{HNF}:\;\dfrac {\vec n}{\left|\vec n\right|}\circ\left[\begin{pmatrix}x_1\\x_2\\x_3\end{pmatrix}-\begin{pmatrix}a_1\\a_2\\a_3\end{pmatrix}\right]==0\displaystyle 0
↓

Setze den Aufpunkt (1∣2∣3) (1|2|3), n⃗=(2−42)\vec n=\begin{pmatrix}2\\-4\\2\end{pmatrix} und ∣n⃗∣=24 |\vec{n}|=\sqrt{24} ein.

124(2−42)∘[(x1x2x3)−(123)]\displaystyle \dfrac{1}{\sqrt{24}}\begin{pmatrix}2\\-4\\2\end{pmatrix}\circ\left[\begin{pmatrix}x_1\\x_2\\x_3\end{pmatrix}-\begin{pmatrix}1\\2\\3\end{pmatrix}\right]==0\displaystyle 0

Die hessesche Normalform der Ebene lautet:

EHNF:  124(2−42)∘[(x1x2x3)−(123)]=0\displaystyle E_{HNF}:\;\dfrac{1}{\sqrt{24}}\begin{pmatrix}2\\-4\\2\end{pmatrix}\circ\left[\begin{pmatrix}x_1\\x_2\\x_3\end{pmatrix}-\begin{pmatrix}1\\2\\3\end{pmatrix}\right]=0

oder ausmultipliziert:

EHNF:  2x1−4x2+2x324=0\displaystyle E_{HNF}:\;\dfrac{2x_1-4x_2+2x_3}{\sqrt{24}}=0

Hinweis: Auf der rechten Seite steht als Skalarprodukt des Normalenvektors und des Aufpunkts eine Null. Das bedeutet, dass die Ebene durch den Ursprung geht.

19 Parameterform umwandeln (1/2)

Parameterform in Normalenform umwandeln

Gegeben ist eine Ebenengleichung in Parameterform und man möchte diese jetzt in die Normalenform umwandeln.

Parameterform: E:x⃗=(a1a2a3)+λ⋅(u1u2u2)+γ⋅(v1v2v3)E: \vec{x} = \begin{pmatrix} a_1 \\ a_2 \\ a_3 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \begin{pmatrix} u_1 \\ u_2 \\ u_2 \end{pmatrix} + \gamma \cdot \begin{pmatrix} v_1 \\ v_2 \\ v_3 \end{pmatrix}

Normalenform: n⃗∘(x⃗−A⃗)=0\vec{n} \circ \begin{pmatrix} \vec{x}-\vec{A} \end{pmatrix} = 0

Zuerst berechnet man den Normalenvektor n⃗\vec{n} ĂŒber das Kreuzprodukt der beiden Richtungsvektoren unserer Ebene, da das Kreuzprodukt einen Vektor erzeugt, der rechtwinklig auf beiden Richtungsvektoren steht.

n⃗=(u1u2u3)×(v1v2v3)=(n1n2n3)\displaystyle \vec{n} = \begin{pmatrix} u_1 \\ u_2 \\ u_3 \end{pmatrix} \times \begin{pmatrix} v_1 \\ v_2 \\ v_3 \end{pmatrix} =\begin{pmatrix} n_1 \\ n_2 \\ n_3 \end{pmatrix}

Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle, da diese nur die Orientierung des Normalenvektors umdreht.

Anschließend ĂŒbernimmt man den Aufpunkt der Parameterform und setzt diesen fĂŒr A⃗\vec{A} in die Normalenform ein und man ist fertig.

(n1n2n3)⋅(x⃗−(a1a2a3))=0\displaystyle \begin{pmatrix} n_1 \\ n_2 \\ n_3 \end{pmatrix} \cdot \begin{pmatrix} \vec{x}- \begin{pmatrix} a_1 \\ a_2 \\ a_3 \end{pmatrix} \end{pmatrix} = 0

Beispiel:

Gegeben ist E:x⃗=(211)+λ⋅(1−17)+γ⋅(316)E: \vec{x} = \begin{pmatrix} 2 \\ 1 \\ 1 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \begin{pmatrix} 1 \\ -1 \\ 7 \end{pmatrix} + \gamma \cdot \begin{pmatrix} 3 \\ 1 \\ 6 \end{pmatrix}

Zuerst bestimmen wir den Normalenvektor mit dem Kreuzprodukt der Richtungsvektoren der Ebene:

n⃗=(1−17)×(316)=((−1)⋅6−7⋅17⋅3−1⋅61⋅1−(−1)⋅3)=(−13154)\displaystyle \vec{n} = \begin{pmatrix} 1 \\ -1 \\ 7 \end{pmatrix} \times \begin{pmatrix} 3 \\ 1 \\ 6 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} (-1) \cdot 6 - 7 \cdot 1 \\ 7 \cdot 3 - 1 \cdot 6 \\ 1 \cdot 1 - (-1) \cdot 3 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} -13 \\ 15 \\ 4 \end{pmatrix}

Anschließend setzt man den Aufpunkt und den Normalenvektor in die Standard-Normalenform ein:

(−13154)∘(x⃗−(211))=0\displaystyle \begin{pmatrix} -13 \\ 15 \\ 4 \end{pmatrix} \circ \begin{pmatrix} \vec{x}- \begin{pmatrix} 2 \\ 1 \\ 1 \end{pmatrix} \end{pmatrix} = 0

20 Parameterform umwandeln (2/2)

Parameterform in Koordinatenform umwandeln

Gegeben ist eine Ebenengleichung in Parameterform und man möchte diese jetzt in die Koordinatenform umwandeln.

Parameterform: E:x⃗=(a1a2a3)+λ⋅(u1u2u2)+γ⋅(v1v2v3)E: \vec{x} = \begin{pmatrix} a_1 \\ a_2 \\ a_3 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \begin{pmatrix} u_1 \\ u_2 \\ u_2 \end{pmatrix} + \gamma \cdot \begin{pmatrix} v_1 \\ v_2 \\ v_3 \end{pmatrix}

Koordinatenform: E:n1x1+n2x2+n3x3+n0=0E: n_1x_1 + n_2x_2 + n_3x_3 + n_0 = 0

Da die Koeffizienten n1,n2,n3n_1, n_2, n_3 vor den jeweiligen x-Werten die EintrĂ€ge des Normalenvektors sind, berechnet man zuerst den Normalenvektor n⃗\vec{n}. Diesen bekommt man durch das Kreuzprodukt aus den beiden Richtungsvektoren u⃗\vec{u} und v⃗\vec{v}:

n⃗=u⃗×v⃗=(u1u2u3)×(v1v2v3)\vec{n} = \vec{u} \times \vec{v} = \begin{pmatrix} u_1 \\ u_2 \\ u_3 \end{pmatrix} \times \begin{pmatrix} v_1 \\ v_2 \\ v_3 \end{pmatrix}

Jetzt fehlt nur noch n0n_0. DafĂŒr setzt man den berechneten Normalenvektor n⃗\vec{n} und den Aufpunkt(a1a2a3)\begin{pmatrix} a_1 \\ a_2 \\ a_3 \end{pmatrix} in die Standard-Koordinatenform ein und löst diese Gleichung nach n0n_0 auf. Tut man das erhĂ€lt man:

n0=−n1x1−n2x2−n3x3\displaystyle n_0 = -n_1x_1 - n_2x_2 - n_3x_3

Alle nötigen Werte sind jetzt bekannt und man kann die Ebene in Koordinatenform angeben.

Beispiel

Gegeben ist E:x⃗=(211)+λ⋅(1−17)+γ⋅(316) E: \vec{x} = \begin{pmatrix} 2 \\ 1 \\ 1 \end{pmatrix} + \lambda \cdot \begin{pmatrix} 1 \\ -1 \\ 7 \end{pmatrix} + \gamma \cdot \begin{pmatrix} 3 \\ 1 \\ 6 \end{pmatrix}

Zuerst bestimmt man den Normalenvektor n⃗\vec{n} mit dem Kreuzprodukt der Richtungsvektoren der Ebene: n⃗=(1−17)×(316)=((−1)⋅6−7⋅17⋅3−1⋅61⋅1−(−1)⋅3)=(−13154)\vec{n} = \begin{pmatrix} 1 \\ -1 \\ 7 \end{pmatrix} \times \begin{pmatrix} 3 \\ 1 \\ 6 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} (-1) \cdot 6 - 7 \cdot 1 \\ 7 \cdot 3 - 1 \cdot 6 \\ 1 \cdot 1 - (-1) \cdot 3 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} -13 \\ 15 \\ 4 \end{pmatrix}

Anschließend berechnet man n0n_0, indem man den Aufpunkt (211)\begin{pmatrix} 2 \\ 1 \\ 1 \end{pmatrix} und den Normalenvektor (−13154)\begin{pmatrix} -13 \\ 15 \\ 4\end{pmatrix} in die KoordinatenformE:n1x1+n2x2+n3x3+n0=0E: n_1x_1 + n_2x_2 + n_3x_3 + n_0 = 0 einsetzt und nach n0n_0 auflöst:

−13⋅2+15⋅1+4⋅1+n0=0⟶n0=13⋅2−15⋅1−4⋅1=7\displaystyle -13 \cdot 2 + 15 \cdot 1 + 4 \cdot 1 + n_0 = 0 \longrightarrow n_0 = 13 \cdot 2 - 15 \cdot 1 - 4 \cdot 1 = 7

Somit erhÀlt man folgende Ebene in Koordinatenform:

E:−13x1+15x2+4x3+7=0\displaystyle E: -13x_1 + 15x_2 + 4x_3 + 7 = 0

21 Aufgaben zur Umwandlung der Parameterform

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22 Punkte in der Ebene

Gegeben ist eine Ebene  E:  X⃗=A⃗+r⋅u⃗+s⋅v⃗E:\; \vec X= \vec A+r\cdot \vec u+s \cdot \vec v (Parameterform mit den Parametern  r,s∈Rr,s\in \mathbb{R}). Wenn man fĂŒr r und s beliebige Werte einsetzt, erhĂ€lt man einen Punkt in der Ebene.

Beispiel

Man betrachtet die Ebene E:  X⃗=(25−3)+r⋅(5−6−9)+s⋅(123)E:\;\vec X= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+r \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}+s \cdot\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3 \end{pmatrix} und wĂ€hlt z.B. fĂŒr die beiden Parameter rr und ss die Werte r=−1r=-1 und s=2s=2. Diese beiden Werte beschreiben genau einen Punkt PP in der Ebene:

P⃗=(25−3)+(−1)⋅(5−6−9)+2⋅(123)=(−11512)\vec P= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+(-1)\cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}+2 \cdot\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3 \end{pmatrix}=\begin{pmatrix} -1 \\ 15 \\ 12 \end{pmatrix}

Der Punkt PP hat die Koordinaten: P(−1∣15∣12)P\left(-1|15|12\right) und P∈EP \in E.

Umgekehrt gibt es zu jedem Punkt in der Ebene passende Werte fĂŒr die beiden Parameter rr und ss. Will man prĂŒfen, ob ein Punkt PP in der Ebene liegt, wird der Ortvektor des Punktes PP mit der Ebenengleichung gleichgesetzt (man setzt fĂŒr den Vektor X⃗ \vec X der Ebene den Ortvektor des Punktes PP ein).

Anschließend stellt man ein Gleichungssystem auf und löst die einzelnen Gleichungen nach rr und ss auf.

VerstÀndlicher wird dies, wenn man sich Beispiele ansieht:

Beispiel 1

Gegeben ist die Ebenengleichung:

E:  X⃗=(25−3)+r⋅(5−6−9)+s⋅(123)E:\;\vec X= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+r \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}+s \cdot\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3 \end{pmatrix}

Es soll geprĂŒft werden, ob der Punkt P(7∣−1∣−12)P(7|-1|-12) in der Ebene liegt.

Lösung fĂŒr Beispiel 1

Man setzt fĂŒr den Vektor X⃗ \vec X der Ebene EE den Ortvektor des Punktes P(7∣−1∣−12)\textcolor{ff6600}{P(7|-1|-12)} ein:

(7−1−12)=(25−3)+r⋅(5−6−9)+s⋅(123)\textcolor{ff6600}{\begin{pmatrix} 7 \\ -1 \\ -12 \end{pmatrix}}= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+r \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}+s \cdot\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3 \end{pmatrix}

So erhÀlt man ein Gleichungssystem mit drei Gleichungen und zwei Variablen.

(I):7=2+5⋅r+1⋅s(II):−1=5−6⋅r+2⋅s(III):−12=−3−9⋅r+3⋅s\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{(I):} &7&=&2+5\cdot r+1 \cdot s\\&\mathrm{(II):} &-1&=&5-6\cdot r+2 \cdot s \\&\mathrm{(III):} &-12&=&-3-9\cdot r+3 \cdot s\end{array}

Umgeformt erhÀlt man:

(Iâ€Č):5=5⋅r+1⋅s(IIâ€Č):−6=−6⋅r+2⋅s(IIIâ€Č):−9=−9⋅r+3⋅s\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{(I'):} &5&=&5\cdot r+1 \cdot s\\&\mathrm{(II'):} &-6&=&-6\cdot r+2 \cdot s \\&\mathrm{(III'):} &-9&=&-9\cdot r+3 \cdot s\end{array}

Um eine Variable zu eliminieren rechnet man z.B. (−2)⋅(Iâ€Č)+(IIâ€Č)(-2)\cdot\mathrm{(I')}+\mathrm{(II')}

(−2)⋅(Iâ€Č):    −10=−10⋅r−2⋅s+(IIâ€Č):−6=−6⋅r+2⋅s−16=−16⋅r+0\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{rrrrrcrr}&(-2)\cdot\mathrm{(I')}:&\;\;&-10&=&-10\cdot r&-&2\cdot s\\+&\mathrm{(II')}:& &-6&=&-6\cdot r&+&2 \cdot s\\ \hline &&&-16&=&-16\cdot r&+&0\end{array}

Also ist r=1r=1.

Man setzt r=1r=1 in Gleichung (Iâ€Č):    5=5⋅r+1⋅s\mathrm{(I')}:\;\;5=5\cdot r+1 \cdot s ein:

(Iâ€Č):  5=5⋅1+1⋅s    ⇒s=0\mathrm{(I')}:\;5=5\cdot 1+1 \cdot s \;\;\Rightarrow s=0

Mit den Werten r=1r=1 und s=0s=0 wird (als Probe) die Gleichung

(IIâ€Č):  −6=−6⋅r+2⋅s\mathrm{(II')}:\; -6=-6\cdot r+2 \cdot s ĂŒberprĂŒft:

(IIâ€Č):  −6=−6⋅1+2⋅0  ✓\mathrm{(II')}:\; -6=-6\cdot 1+2 \cdot 0\; \checkmark Somit wurden rr und ss richtig berechnet.

Mit den Werten r=1r=1 und s=0s=0 wird die Gleichung (IIIâ€Č):  −9=−9⋅r+3⋅s\mathrm{(III')}: \;-9=-9\cdot r+3 \cdot s ĂŒberprĂŒft:

(IIIâ€Č):  −9=−9⋅1+3⋅0  ✓\mathrm{(III'):} \;-9=-9\cdot 1+3 \cdot 0\;\checkmark

Damit hat das Gleichungssystem eine eindeutige Lösung, d.h. der Punkt PP liegt in der Ebene.

Beispiel 2

Gegeben ist die Ebenengleichung:

E:  X⃗=(25−3)+r⋅(5−6−9)+s⋅(123)E:\;\vec X= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+r \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}+s \cdot\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3 \end{pmatrix}

Es soll geprĂŒft werden, ob der Punkt Q(4∣10∣−6)Q\left(4|10|-6\right) in der Ebene liegt.

Lösung fĂŒr Beispiel 2

Man setzt fĂŒr den Vektor X⃗ \vec X der Ebene EE den Ortvektor des Punktes Q(4∣10∣−6)\textcolor{ff6600}{Q(4|10|-6)} ein:

(410−6)=(25−3)+r⋅(5−6−9)+s⋅(123)\textcolor{ff6600}{\begin{pmatrix} 4 \\ 10 \\ -6 \end{pmatrix}}= \begin{pmatrix} 2 \\ 5 \\ -3 \end{pmatrix}+r \cdot \begin{pmatrix} 5 \\ -6 \\ -9 \end{pmatrix}+s \cdot\begin{pmatrix} 1 \\ 2 \\ 3 \end{pmatrix}

So erhÀlt man ein Gleichungssystem mit drei Gleichungen und zwei Variablen.

(I):4=2+5⋅r+1⋅s(II):10=5−6⋅r+2⋅s(III):−6=−3−9⋅r+3⋅s\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{(I):} &4&=&2+5\cdot r+1 \cdot s\\&\mathrm{(II):} &10&=&5-6\cdot r+2 \cdot s \\&\mathrm{(III):} &-6&=&-3-9\cdot r+3 \cdot s\end{array}

Umgeformt erhÀlt man:

(Iâ€Č):2=5⋅r+1⋅s(IIâ€Č):5=−6⋅r+2⋅s(IIIâ€Č):−3=−9⋅r+3⋅s\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{llcr} &\mathrm{(I'):} &2&=&5\cdot r+1 \cdot s\\&\mathrm{(II'):} &5&=&-6\cdot r+2 \cdot s \\&\mathrm{(III'):} &-3&=&-9\cdot r+3 \cdot s\end{array}

Um eine Variable zu eliminieren rechnet man z.B. (−2)⋅(Iâ€Č)+(IIâ€Č)(-2)\cdot\mathrm{(I')}+\mathrm{(II')}

(−2)⋅(Iâ€Č):   −4=−10⋅r−2⋅s+(IIâ€Č):5=−6⋅r+2⋅s1=−16⋅r\def\arraystretch{1.25} \begin{array}{rrrrrcrr}&(-2)\cdot\mathrm{(I')}:&\,\, \,&-4&=&-10\cdot r&-&2\cdot s\\+&\mathrm{(II')}: &&5&=&-6\cdot r&+&2 \cdot s\\ \hline &&&1&=&-16\cdot r &&\end{array}

Also ist r=−116r=-\frac{1}{16}.

Man setzt r=−116r=-\frac{1}{16} in Gleichung (Iâ€Č):    2=5⋅r+1⋅s\mathrm{(I'):}\;\; 2=5\cdot r+1 \cdot s ein:

(Iâ€Č):  2=5⋅(−116)+1⋅s    ⇒s=3716\mathrm{(I'):}\;2=5\cdot (-\frac{1}{16})+1 \cdot s\;\;\Rightarrow s=\frac{37}{16}.

Mit den Werten r=−116r=-\frac{1}{16} und s=3716s=\frac{37}{16} wird (als Probe) die Gleichung

(IIâ€Č):  5=−6⋅r+2⋅s\mathrm{(II')}:\; 5=-6\cdot r+2 \cdot s ĂŒberprĂŒft:

(IIâ€Č):  5=−6⋅(−116)+2⋅3716=616+7416=8016=5    ✓\mathrm{(II')}:\; 5=-6\cdot (-\frac{1}{16})+2 \cdot \frac{37}{16} =\frac{6}{16}+\frac{74}{16}=\frac{80}{16}=5\;\; \checkmark Somit wurden rr und ss richtig berechnet.

Mit den Werten r=−116r=-\frac{1}{16} und s=3716s=\frac{37}{16} wird die Gleichung (IIIâ€Č):  −3=−9⋅r+3⋅s\mathrm{(III')}:\; -3=-9\cdot r+3 \cdot s ĂŒberprĂŒft:

(IIIâ€Č):  −3=−9⋅(−116)+3⋅3716=916+11116=12016=7,5\mathrm{(III'):}\;-3=-9\cdot(-\frac{1}{16})+3\cdot\frac{37}{16}=\frac{9}{16}+\frac{111}{16}=\frac{120}{16}=7{,}5

Gleichung (IIIâ€Č)\mathrm{(III')} liefert ein falsches Ergebnis, da −3≠7,5-3\neq 7{,}5.

Das Gleichungssystem hat keine Lösung, d.h. der Punkt QQ liegt nicht in der Ebene.

23 Aufgaben zu Punkten in der Ebene

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24 Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen

Wenn man eine Gerade und eine Ebene im Raum betrachtet, gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten wie diese zueinander stehen können:

1. Die Gerade liegt in der Ebene.

2. Die Gerade ist echt parallel zur Ebene.

3. Die Gerade schneidet die Ebene in einem Punkt SS.

Vorgehensweise

Um die Lagebeziehung zwischen einer Geraden und einer Ebene zu bestimmen, ist es empfehlenswert wenn man eine Parametergleichung der Geraden und eine Koordinatengleichung der Ebene verwendet.

Gegeben sind eine Gerade g: X⃗=A⃗+r⋅u⃗g:\: \vec X= \vec A+r\cdot \vec u und eine Ebene EE in Koordinatenform

E:n1x1+n2x2+n3x3=n0E:n_1x_1+n_2x_2+n_3x_3=n_0 mit n⃗=(n1n2n3)\vec n=\begin{pmatrix}n_1\\n_2\\n_3\end{pmatrix}.

1. Entscheidung ĂŒber die gegenseitige Lage von gg und EE

Man betrachtet das Skalarprodukt zwischen dem Normalenvektor n⃗\vec n der Ebene E E und dem Richtungsvektor u⃗\vec u der Geraden gg. Das folgende Diagramm erlĂ€utert die Entscheidungsfindung.

Lage Gerade-Ebene als Baumdiagramm

2. Schnittpunktsberechnung (fĂŒr den Fall n⃗∘u⃗≠0\vec{n}\circ\vec{u}\ne0 )

Schritt 1: Die Geradengleichung wird in die Koordinatenform der Ebene eingesetzt:
Der allgemeine Geradenvektor hat die Koordinaten:
x1=A1+r⋅u1x_1=A_1+r\cdot u_1; x2=A2+r⋅u2 x_2=A_2+r\cdot u_2 und x3=A3+r⋅u3x_3=A_3+r\cdot u_3
Durch Einsetzen dieser Terme in die Koordinatengleichung der Ebene E:n1x1+n2x2+n3x3=n0E:n_1x_1+n_2x_2+n_3x_3=n_0 erhĂ€lt man eine Gleichung fĂŒr den Geradenparameter rr.
n1(A1+r⋅u1)+n2(A2+r⋅u2)+n3(A3+r⋅u3)=n0n_1(A_1+r\cdot u_1)+n_2(A_2+r\cdot u_2)+n_3(A_3+r\cdot u_3)=n_0
Schritt 2: Auflösung der Gleichung nach dem Parameter rr
Man erhĂ€lt fĂŒr den Geradenparameter den Wert r=rSr=r_S.
Dieser Wert rSr_S wird in die Geradengleichung gg eingesetzt     ⇒  S⃗=A⃗+rS⋅u⃗=(s1s2s3) \;\;\Rightarrow \; \vec S= \vec A+r_S\cdot \vec u =\begin{pmatrix} s_1 \\ s_2 \\ s_3 \end{pmatrix}.
Die Gerade gg und die Ebene EE schneiden sich im Punkt S(s1∣s2∣s3)S\left(s_1|s_2|s_3\right).

Um zu verdeutlichen, wie das Ganze genau funktionieren soll, folgt hier zu jeder der drei möglichen Lagebeziehungen ein Beispiel zum Ausklappen.

Hier findet man weitere Aufgaben zur Lagebeziehung.

25 Aufgaben zur Lagebeziehung von Geraden und Ebenen

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26 Gegenseitige Lage von Ebenen und Ebenen

Wenn man 2 Ebenen im Raum betrachtet, gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten wie diese zueinander liegen können:

1. Die Ebenen sind identisch.

2. Die Ebenen sind (echt) parallel.

3. Die Ebenen schneiden sich (Schnittgerade).

Vorgehensweise

Um die Lagebeziehung zwischen zwei Ebenen zu bestimmen, ist es empfehlenswert, dass eine Ebene EE als Parametergleichung und die andere Ebene FF als Koordinatengleichung vorliegt.

Gegeben sind eine Ebene EE in Parameterform E:  X⃗=A⃗+r⋅u⃗+s⋅v⃗E:\; \vec X= \vec A+r\cdot \vec u+s \cdot \vec v und eine Ebene FF in Koordinatenform

F:n1x1+n2x2+n3x3=n0F:n_1x_1+n_2x_2+n_3x_3=n_0 mit n⃗=(n1n2n3)\vec n=\begin{pmatrix}n_1\\n_2\\n_3\end{pmatrix}.

1. Entscheidung ĂŒber die gegenseitige Lage von EE und FF

Man betrachtet die Skalarprodukte zwischen dem Normalenvektor n⃗\vec n der Ebene FF und den beiden Richtungsvektoren u⃗\vec{u} und v⃗\vec{v} der Ebene EE. Man prĂŒft, ob n⃗∘u⃗=0\vec n\circ \vec u = 0 und n⃗∘v⃗=0\vec n\circ \vec v = 0 ist. Sind beide Skalarprodukte gleich null, dann kann anhand der folgenden Graphik entschieden werden, wie die Ebenen zueinander liegen.

Lagebeziehung zweier Ebenen

2. Schnittpunktsberechnung (fĂŒr den Fall n⃗∘u⃗≠0\vec{n}\circ\vec{u}\ne0 )

Schritt 1: Die Ebenengleichung EE wird in die Koordinatenform der Ebene FF eingesetzt:

Der allgemeine Ebenenvektor von EE hat die Koordinaten:
x1=A1+r⋅u1+s⋅v1x_1=A_1+r\cdot u_1+s\cdot v_1; x2=A2+r⋅u2+s⋅v2 x_2=A_2+r\cdot u_2+s\cdot v_2 und x3=A3+r⋅u3+s⋅v3x_3=A_3+r\cdot u_3+s\cdot v_3
Durch Einsetzen dieser Terme in die Koordinatengleichung der Ebene
F:n1x1+n2x2+n3x3=n0F:n_1x_1+n_2x_2+n_3x_3=n_0 erhĂ€lt man eine Gleichung fĂŒr die Ebenenparameter rr und s.
n1(A1+r⋅u1+s⋅v1)+n2(A2+r⋅u2+s⋅v2)+n3(A3+r⋅u3+s⋅v3)=n0n_1(A_1+r\cdot u_1+s\cdot v_1)+n_2(A_2+r\cdot u_2+s\cdot v_2)+n_3(A_3+r\cdot u_3+s\cdot v_3)=n_0

Schritt 2: Auflösung der Gleichung nach einem der beiden Parameter

Beispiel 1: Man erhÀlt eine Gleichung, die von einem der Parameter abhÀngt, also z.B. r=2+sr=2+s.

Die gefundene Gleichung wird in die Ebenengleichung EE eingesetzt und entsprechende Vektoren werden zusammengefasst     ⇒  g:  X⃗=A⃗+(2+s)⋅u⃗+s⋅v⃗=(A⃗+2⋅u⃗)+s⋅(u⃗+v⃗)\;\;\Rightarrow \;g:\; \vec X= \vec A+(2+s)\cdot \vec u +s\cdot \vec v=\left(\vec A+2\cdot \vec u\right) +s\cdot (\vec u +\vec v)

Beispiel 2: Man erhĂ€lt eine Lösung fĂŒr einen der beiden Parameter, also z.B. r=3r=3 .

Die gefundene Lösung r=3r=3 wird in die Ebenengleichung EE eingesetzt und entsprechende Vektoren werden zusammengefasst     ⇒  g:  X⃗=(A⃗+3⋅u⃗)+s⋅v⃗ \;\;\Rightarrow \;g:\; \vec X= \left(\vec A+3\cdot \vec u\right) +s\cdot \vec v.

Beispiel 3: Man erhĂ€lt eine Lösung fĂŒr den anderen Parameter, also z.B. s=0s=0 .

Die gefundene Lösung s=0s=0 wird in die Ebenengleichung EE eingesetzt
    ⇒  g:  X⃗=A⃗+r⋅u⃗+0⋅v⃗=A⃗+r⋅u⃗ \;\;\Rightarrow \;g:\; \vec X= \vec A+r\cdot \vec u +0\cdot \vec v=\vec A+r\cdot \vec u .
Die Ebene EE und die Ebene FF schneiden sich in der Geraden g.

Um zu verdeutlichen, wie das Ganze genau funktionieren soll, folgt hier zu jeder der drei Lagemöglichkeiten ein Beispiel zum Ausklappen.

Wenn die Ebenen nicht als Parameterform und Koordinatenform vorliegen, muss eventuell eine der Ebenen umgewandelt werden. (Die Vorgehensweise hierfĂŒr findet man auf den vorherigen Kursseiten.)

Weitere Aufgaben zu diesem Thema.

27 Aufgaben zur Lagebeziehung von Ebenen

28 AbstÀnde zwischen Punkten

Einleitung

Wenn wir nun Punkte, Geraden und Ebenen im Raum betrachten, können wir auch die AbstĂ€nde zwischen ihnen bestimmen. Dabei ist generell der kĂŒrzeste Abstand von Interesse.

DafĂŒr sucht man meist zwei passende Punkte, zwischen denen man den Vektor und dessen Betrag bestimmen kann. Die gesuchten Punkte bekommen wir durch geschickte Wahl von Geraden, die wir durch die jeweiligen Objekte legen.

Den einfachsten Fall behandeln wir gleich vorweg:

Punkt und Punkt

Wir können bereits den Vektor zwischen zwei Punkten bestimmen und anschließend seinen Betrag ausrechnen. Der Betrag entspricht dann dem gesuchten Abstand.

Beispiel:

Gegeben sind zwei Punkte: A⃗=(−343)\vec{A} = \begin{pmatrix} -3 \\ 4 \\ 3 \end{pmatrix} und B⃗=(7−3,51)\vec{B} = \begin{pmatrix} 7 \\ -3{,}5 \\ 1 \end{pmatrix}

Wir berechnen den Vektor von A⃗\vec{A} nach B⃗\vec{B} (oder andersrum):

AB→=B⃗−A⃗=(7−(−3)−3,5−41−3)=(10−7,5−2)\overrightarrow{AB} = \vec{B} - \vec{A} = \begin{pmatrix} 7 - (-3) \\ -3{,}5 - 4 \\ 1 - 3 \end{pmatrix} =\begin{pmatrix} 10 \\ -7{,}5 \\ -2 \end{pmatrix}

Als Letztes bestimmen wir den Betrag von AB→\overrightarrow{AB}:

∣AB→∣=102+(−7,5)2+(−2)2=100+56,25+4=160,25≈12,66|\overrightarrow{AB}|=\sqrt{10^2+(-7{,}5)^2+(-2)^2}=\sqrt{100+56{,}25+4}=\sqrt{160{,}25}\approx12{,}66

Die beiden Punkte haben einen Abstand von etwa 12,66  LE12{,}66\;\text{LE} voneinander.

29 AbstÀnde zwischen Punkt und Gerade

Methode 1 Hilfsebene

1. Man erstellt eine Hilfsebene H H (in der Normalenform), die orthogonal (senkrecht) zur Geraden gg ist und den Punkt PP enthÀlt. Dabei ist der Richtungsvektor der Geraden der Normalenvektor der Hilfsebene.

2. Man berechnet den Lotfußpunkt FF als Schnittpunkt der Geraden gg mit der Ebene HH.

3. Der gesuchte Abstand d(P,F)d(P,F) ist die LĂ€nge des Lotvektors ∣PF→∣\vert \overrightarrow{PF}\vert.

Abstand Punkt Gerade mit Hilfebene

Beispiel fĂŒr Methode 1

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30 AbstÀnde zwischen Punkten und Ebenen

Um den Abstand eines Punktes zur Ebene zu berechnen, braucht man die Ebene zunÀchst in der Hesseschen Normalform. Die Ebenengleichung muss also möglicherweise erst umgeformt werden. Durch Einsetzen des Punktes in die Ebenengleichung erhÀlt man den Abstand des Punktes zur Ebene.

Methode 1: Hessische Normalenform

Gegeben ist die Ebene z.B. in Koordinatenform

E:ax1+bx2+cx3−d=0E:ax_1+bx_2+cx_3-d=0 und ein Punkt P(P1∣P2∣P3)P\left(P_1|P_2|P_3\right). Der Normalenvektor von EE ist:

n⃗=(abc)\vec n=\begin{pmatrix}a\\b\\c\end{pmatrix}und ∣n⃗∣=a2+b2+c2|\vec{n}|=\sqrt{a^2+b^2+c^2}

1. Man erstellt die Hessesche Normalenform:

EHNF=ax1+bx2+cx3−d∣n⃗∣=0EHNF=ax1+bx2+cx3−da2+b2+c2=0E_{HNF}=\dfrac{ax_1+bx_2+cx_3-d}{|\vec{n}|}=0\\E_{HNF}=\dfrac{ax_1+bx_2+cx_3-d}{\sqrt{a^2+b^2+c^2}}=0

2. Zur Berechnung des Abstandes setzt man die Koordinaten des Punktes P P in Hessesche Normalenform ein:

d(P,E)=∣a⋅P1+b⋅P2+c⋅P3−da2+b2+c2∣d(P,E)=\left|\dfrac{a\cdot P_1+b\cdot P_2+c\cdot P_3-d}{\sqrt{a^2+b^2+c^2}}\right|

Nachteil dieser Methode: Es kann nur der Abstand und nicht der Lotfußpunkt berechnet werden.

Abstand mit Hessescher Normalenform

Beispiel fĂŒr Methode 1

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31 AbstÀnde zwischen Geraden

Fall 1: Geraden sind parallel zueinander

Der Fall paralleler Geraden lĂ€sst sich auf die Abstandberechnung eines Punktes von einer Geraden zurĂŒckfĂŒhren.

(siehe Abschnitt Punkt und Gerade:

Methode 1 Hilfsebene)

parallele Geraden

Beispiel 1

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Fall 2: Geraden sind windschief

Gegeben sind die beiden Geraden

g: OX→=OA→+r⋅u⃗g:\ \overrightarrow{OX} = \overrightarrow{OA} +r \cdot \vec u und h: OX→=OB→+s⋅v⃗h:\ \overrightarrow{OX}=\overrightarrow{OB}+s\cdot\vec{v}

Methode 1 Hessesche Normalenform

1. Bestimme eine Ebene HH, die die Gerade hh enthÀlt und parallel zur Geraden gg ist.

Den Normalenvektor n⃗\vec n dieser Ebenengleichung HH erhĂ€ltst du, indem du das Kreuzprodukt der beiden Richtungsvektoren der Geraden gg und hh bildest.

(Alternativ ist die Bestimmung von n⃗\vec n auch ĂŒber das Skalarprodukt von n⃗∘u⃗=0\vec{n}\circ \vec{u}=0 und n⃗∘v⃗=0\vec{n}\circ \vec{v}=0 möglich.)

n⃗=u⃗×v⃗\vec{n}=\vec{u}\times \vec{v}

Mit diesem Normalenvektor erstellst du die Ebenengleichung in der Normalenform:

H: n⃗∘(OX→−OA→)=0H: \ \vec n \circ\left(\overrightarrow{OX}-\overrightarrow{OA}\right)=0

FĂŒr den Vektor OA→\overrightarrow{OA} setzt du den Aufpunkt OB→\overrightarrow{OB} der Geraden hh ein.

2. Schreibe die Normalenform der Ebene HH als Koordinatenform.

3. Berechne den Betrag des Normalenvektor ∣n⃗∣|\vec n| und wandle die Koordinatenform der Ebene in die Hessesche Normalenform um.

4. Den Abstand der beiden Geraden erhÀltst du, wenn du die Koordinaten des Aufpunktes der Geraden g in die Hessesche Normalenform einsetzt.

Windschiefe Geraden mit Hessescher Normalenform

Beispiel Methode 1

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32 AbstÀnde zwischen Geraden und Ebenen

Der Abstand einer zur Ebene EE (echt) parallelen Geraden gg wird mit zwei verschiedenen Methoden berechnet.

1. Lösung mit Hessescher Normalenform

2. Lösung mit einer Hilfsgeraden

Gerade parallel zur Ebene

Der Abstand dd zwischen Objekten im dreidimensionalen Raum ist definiert als die kĂŒrzeste Entfernung zwischen diesen Objekten.

Betrachtet man eine Gerade gg und eine Ebene EE, dann gibt es 33 Lagebeziehungen dieser Objekte zueinander, verbunden mit entsprechenden gegenseitigen AbstÀnden:

  • g∈Eg\in E, die Gerade liegt in der Ebene, d(g,E)=0 d(g,E)=0

  • g∩E=Sg\cap E=S, die Gerade schneidet die Ebene in einem Punkt SS, d(g,E)=0d(g,E)=0

  • g∄Eg\parallel E, die Gerade ist (echt) parallel zu EE, dann ist der Abstand ungleich 00.

FĂŒr den letzten Fall wird die Abstandberechnung durchgefĂŒhrt.

Vorgehensweise

Gegeben sind eine Ebenengleichung in Koordinatenform E:  ax1+bx2+cx3−d=0E:\;ax_1+bx_2+cx_3-d=0 und eine zu EE parallele Gerade g:X⃗=OP→+r⋅u⃗g:\vec{X}=\overrightarrow{OP}+r\cdot\vec{u}. Berechne den Abstand der Geraden gg von der Ebene E.E.

1. Lösung mit Hessescher Normalenform

Abstand mit Hesse

1. Erstelle von der Ebene EE die Hessesche Normalenform, indem du die Ebenengleichung mit 1∣n⃗∣=1a2+b2+c2\dfrac{1}{|\vec n|}=\dfrac{1}{\sqrt{a^2+b^2+c^2}} multiplizierst.

EHNF:  ax1+bx2+cx3−da2+b2+c2=0E_{HNF}:\;\dfrac{ax_1+bx_2+cx_3-d}{\sqrt{a^2+b^2+c^2}}=0

Der Abstand der Geraden zur Ebene kann durch den Abstand eines Punktes von der Geraden zur Ebene bestimmt werden. Dabei reicht ein beliebiger Punkt der Geraden zur Abstandbestimmung aus, da alle Geradenpunkte den gleichen Abstand zur Ebene haben. WĂ€hle z.B. den Aufpunkt PP der Geraden.

2. Setze P(p1∣p2∣p3)P(p_1|p_2|p_3) in EHNFE_{HNF} ein:

d(P,E)=∣a⋅p1+b⋅p2+c⋅p3−da2+b2+c2∣d(P,E)=\left|\dfrac{a\cdot p_1+b\cdot p_2+c\cdot p_3-d}{\sqrt{a^2+b^2+c^2}}\right|

Der Abstand der Geraden gg zur Ebene EE ist gleich d(P,E)d(P,E).

Beispiel

Gegeben sind eine Ebenengleichung in Koordinatenform E:  2x1+2x2+x3−8=0E:\;2x_1+2x_2+x_3-8=0 und eine zu EE parallele Gerade g:X⃗=(141)+r⋅(10−2)g:\vec{X}=\begin{pmatrix}1\\4\\1\end{pmatrix}+r\cdot\begin{pmatrix} 1 \\0 \\ -2 \end{pmatrix}.

Berechne den Abstand der Geraden gg von der Ebene E.E.

Lösung

Erstelle von der Ebene EE die Hessesche Normalenform, indem du die Ebenengleichung mit 1∣n⃗∣\dfrac{1}{|\vec n|} multiplizierst.

Der Normalenvektor der Ebene ist n⃗=(221)\vec n=\begin{pmatrix}2\\2\\1\end{pmatrix}und sein Betrag ist:

∣n⃗∣=22+22+12=9=3|\vec n|=\sqrt{2^2+2^2+1^2}=\sqrt{9}=3

Die Ebenengleichung muss also mit 13\frac{1}{3} multipliziert werden.

EHNF:  2x+2y+z−83=0E_{HNF}:\;\dfrac{2x+2y+z-8}{3}=0

Berechne den Abstand der Geraden gg von der Ebene EE, indem du den Aufpunkt der Geraden P(1∣4∣1)P(1|4|1) in EHNFE_{HNF} einsetzt:

d(P,E)=∣2⋅1+2⋅4+1⋅1−83∣=∣33∣=1d(P,E)=\Big\vert\dfrac{2\cdot 1+2\cdot 4+1\cdot 1-8}{3}\Big\vert=\Big\vert\dfrac{3}{3}\Big\vert=1

Antwort: Der Abstand der Geraden gg zur Ebene EE betrĂ€gt 1  LE1 \;\text{LE}.

2. Lösung mit einer Hilfsgeraden

Abstandsberechnung mit einer Hilfsgeraden

1. Stelle eine Hilfsgerade hh auf, die durch den Aufpunkt PP der Geraden gg verlÀuft und die orthogonal zur Ebene EE liegt. Der Normalenvektor der Ebene EE ist der Richtungsvektor der Hilfsgerade  hh.

h:X⃗=OP→+r⋅n⃗h:\vec X=\overrightarrow{OP}+r\cdot\vec n

2. Schneide die Hilfsgerade hh mit der Ebene EE. Setze dazu die Geradengleichung hh in die gegebene Ebenengleichung ein und löse die Gleichung nach dem Parameter rr auf.

3. Multipliziere den berechneten Parameter rr mit dem Normalenvektor n⃗\vec n.

4. Berechne den Betrag des Vektors r⋅n⃗r\cdot \vec n.

Der Abstand der Geraden gg zur Ebene EE ist: d(g,E)=∣r⋅n⃗∣d(g,E)=|r\cdot \vec n|.

Beispiel

Gegeben sind eine Ebenengleichung in Koordinatenform E:  2x1+2x2+x3−8=0E:\;2x_1+2x_2+x_3-8=0 und eine zu EE parallele Gerade g:X⃗=(141)+r⋅(10−2)g:\vec{X}=\begin{pmatrix}1\\4\\1\end{pmatrix}+r\cdot\begin{pmatrix} 1 \\0 \\ -2 \end{pmatrix}.

Berechne den Abstand der Geraden gg von der Ebene E.E.

Lösung

Stelle eine Hilfsgerade hh auf, die durch den Aufpunkt PP der Geraden gg verlĂ€uft und die orthogonal zur Ebene EE liegt. Der Normalenvektor n⃗=(221)\vec n= \begin{pmatrix}2\\2\\1\end{pmatrix} der Ebene EE ist der Richtungsvektor der Hilfsgeraden  hh.

h:X⃗=OP→+r⋅n⃗=(141)+r⋅(221)h:\vec X=\overrightarrow{OP}+r\cdot\vec n=\begin{pmatrix}1\\4\\1\end{pmatrix}+r\cdot\begin{pmatrix} 2 \\2 \\ 1\end{pmatrix}

Schneide die Hilfsgerade hh mit der Ebene EE. Setze dazu die Geradengleichung hh in die gegebene Ebenengleichung ein:

2x1+2x2+x3−8\displaystyle 2x_1+2x_2+x_3-8==0\displaystyle 0
↓

Setze hh in EE ein.

2⋅(1+2r)+2⋅(4+2r)+1⋅(1+r)−8\displaystyle 2\cdot (1+2r)+2\cdot(4+2r)+1\cdot(1+r)-8==0\displaystyle 0
↓

Löse die Klammern auf und fasse zusammen.

2+4r+8+4r+1+r−8\displaystyle 2+4r+8+4r+1+r-8==0\displaystyle 0
3+9r\displaystyle 3+9r==0\displaystyle 0−3\displaystyle -3
9r\displaystyle 9r==−3\displaystyle -3:9\displaystyle :9
r\displaystyle r==−39\displaystyle -\dfrac{3}{9}
↓

KĂŒrze.

r\displaystyle r==−13\displaystyle -\dfrac{1}{3}

Multipliziere den berechneten Parameter r=−13r=-\frac{1}{3} mit dem Normalenvektor n⃗=(221)\vec n= \begin{pmatrix}2\\2\\1\end{pmatrix}und berechne den Betrag des Vektors r⋅n⃗r\cdot \vec n.

d(g,E)=∣(−13)⋅(221)∣=∣−13∣ ∣(221)∣=1322+22+1=13⋅3=1d(g,E)=\Big\vert(-\frac{1}{3})\cdot \begin{pmatrix}2\\2\\1\end{pmatrix}\Big\vert=\Big\vert-\frac{1}{3}\Big\vert \, \left|\begin{pmatrix}2\\2\\1\end{pmatrix}\right|=\frac{1}{3} \sqrt{2^2+2^2+1}=\frac{1}{3}\cdot 3=1

Antwort: Der Abstand der Geraden gg zur Ebene EE betrĂ€gt 1  LE1 \;\text{LE}.

33 AbstÀnde zwischen Ebenen

Ebene und Ebene

Methode 1: Hessesche Normalenform

Die beiden Ebenen E1E_1 und E2E_2 sind parallel. Dann berechnet man den Abstand dieser beiden Ebenen, indem ein Punkt der Ebene E2E_2 in die Hessesche Normalenform der Ebene E1E_1 eingesetzt wird. Das Verfahren entspricht dann der "Berechnung des Abstandes eines Punktes zur Ebene ".

Beispiel

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34 Winkel zwischen Vektoren, Geraden und Ebenen

Winkel zwischen zwei Vektoren

Der Winkel α\alpha zwischen zwei Vektoren a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} berechnet sich aus dem Quotienten des Skalarprodukts und dem Produkt aus den BetrĂ€gen (LĂ€ngen) von a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b}.

cos⁥α=a⃗⋅b⃗∣a⃗∣⋅∣b⃗∣\displaystyle \cos\alpha=\frac{\vec{a}\cdot\vec{b}}{|\vec{a}|\cdot|\vec{b}|}

Der Winkel zwischen zwei Vektoren kann Werte zwischen 0° und 180° annehmen.

Winkel zwischen zwei Geraden

Der Schnittwinkel ϕ\phi zwischen zwei Geraden entspricht dem Winkel zwischen den jeweiligen Richtungsvektoren a⃗\vec a und b⃗\vec b. Jedoch haben Geraden höchstens einen Schnittwinkel zwischen 0° und 90°. Diesen Wertebereich erreicht man, wenn man im ZĂ€hler den Absolutbetrag des Skalarproduktes nimmt.

cosâĄÏ•=∣a⃗⋅b⃗∣∣a⃗∣⋅∣b⃗∣\displaystyle \cos\phi=\frac{|\vec{a}\cdot\vec{b}|}{|\vec{a}|\cdot|\vec{b}|}

Bemerkung: Im ZÀhler und Nenner sind verschiedene BetrÀge gemeint. Im ZÀhler ist es der Betrag einer Zahl (eines Skalars) und im Nenner der Betrag eines Vektors, also seine LÀnge.

Winkel zwischen zwei Ebenen

Der Schnittwinkel ϕ\phi zwischen zwei Ebenen entspricht dem Winkel zwischen den beiden Normalenvektoren n⃗1\vec{n}_1 und n⃗2\vec{n}_2. Die Berechnung ist dann wieder wie bei den Geraden:

cosâĄÏ•=∣n⃗1⋅n⃗2∣∣n⃗1∣⋅∣n⃗2∣\displaystyle \cos\phi=\frac{|\vec{n}_1\cdot\vec{n}_2|}{|\vec{n}_1|\cdot|\vec{n}_2|}

Winkel zwischen Gerade und Ebene

Diesmal verwendet man den Richtungsvektor a⃗\vec a der Gerade und den Normalenvektor der Ebene n⃗\vec{n}.

1. Methode:

Da man den Normalenvektor der Ebene verwendet und dieser um 90° gedreht zur Ebene liegt, mĂŒssen wir den entstehenden Winkel anpassen:

cosâĄÏ•=∣a⃗⋅n⃗∣∣a⃗∣⋅∣n⃗∣\displaystyle \cos\phi=\frac{|\vec{a}\cdot\vec{n}|}{|\vec{a}|\cdot|\vec{n}|}

Der gesuchte Winkel ÎČ\beta zwischen Gerade und Ebene ist dann:

ÎČ=90∘−ϕ\displaystyle \beta=90^{\circ}-\phi

2. Methode:

Da die Sinus- und Kosinusfunktion auch um 90° verschoben sind, kann man ÎČ\beta auch direkt berechnen:

sin⁥ÎČ=∣a⃗⋅n⃗∣∣a⃗∣⋅∣n⃗∣\displaystyle \sin\beta=\frac{|\vec{a}\cdot\vec{n}|}{|\vec{a}|\cdot|\vec{n}|}

35 FlÀchen berechnen

FlĂ€che ĂŒber Kreuzprodukt

Die FlĂ€che, die zwei Vektoren a⃗\vec{a} und b⃗\vec{b} aufspannen, lĂ€sst sich ĂŒber das Kreuzprodukt berechnen. Die LĂ€nge bzw. der Betrag des entstehenden Vektors entspricht dem FlĂ€cheninhalt des aufgespannten Parallelogramms.

AParallelogramm=∣a⃗×b⃗∣\displaystyle A_{Parallelogramm} = |\vec{a} \times \vec{b}|

Quadrat und Rechteck

Da Quadrate und Rechtecke SpezialfĂ€lle eines Parallelogramms sind, berechnet man diese auch ĂŒber das Kreuzprodukt.

Dreieck

Die FlÀche eines Dreiecks entspricht der HÀlfte der FlÀche des aufgespannten Parallelogramms

ADreicek=12⋅∣a⃗×b⃗∣\displaystyle A_{Dreicek} = \frac{1}{2} \cdot |\vec{a} \times \vec{b}|

(Trapez)

Das Trapez lĂ€sst sich nicht direkt ĂŒber das Kreuzprodukt berechnen. Daher ist es ratsam einfach die bekannte Formel zu verwenden und die LĂ€ngen ĂŒber die VektorbetrĂ€ge zu beschaffen.

ATrapez=12⋅(∣a⃗∣+∣c⃗∣)⋅∣h⃗∣\displaystyle A_{Trapez} = \frac{1}{2} \cdot (|\vec{a}|+|\vec{c}|) \cdot |\vec{h}|

36 Volumen berechnen

Man darf nicht vergessen, dass man Volumina auch ĂŒber die bereits bekannten Volumenformeln berechnen kann. Die nötigen LĂ€ngen sind dann einfach die BetrĂ€ge der entsprechenden Vektoren.

Dennoch gibt es eine Möglichkeit Volumina ĂŒber das sog. Spatprodukt zu berechnen.

Spat

Der Körper, den drei Vektoren a⃗,b⃗\vec{a},\vec{b} und c⃗\vec{c} aufspannen, heißt Spat. Man berechnet das Volumen eines Spates ĂŒber das Spatprodukt. Das Spatprodukt ist nichts Neues, sondern nur eine Kombination aus Kreuz- und Skalarprodukt.

VSpat=∣a⃗∘(b⃗×c⃗)∣\displaystyle V_{Spat} = |\vec{a} \circ (\vec{b} \times \vec{c})|

WĂŒrfel und Quader

Da WĂŒrfel und Quader SpezialfĂ€lle eines Spates sind, gilt hier die selbe Berechnung wie oben.

Zylinder

Hier gilt die bereits bekannte Formel: GrundflĂ€che mal Höhe. Die nötigen GrĂ¶ĂŸen können ggf. wieder ĂŒber die VektorbetrĂ€ge ausgerechnet werden.

Pyramide

Das Volumen einer dreiseitigen Pyramide ABCD berechnet sich wie folgt:

VPyramide=16⋅∣AB⃗∘(AC⃗×AD⃗)∣\displaystyle V_{Pyramide} = \frac{1}{6} \cdot |\vec{AB} \circ (\vec{AC} \times \vec{AD})|

37 Aufgaben zum Üben

Am besten versuchst du jetzt die alten OriginalprĂŒfungsaufgaben aus den letzten Jahren zu rechnen.

Hier findet man Aufgaben aus dem bayerischen Abitur.

Hier findet man Aufgaben aus dem bayerischen FOS & BOS.


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